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EIB
  • Technische Hilfe der EIB unterstützt Zemen Bank, Dashen Bank und Hibret Bank beim Ausbau von Klimafinanzierungen für Unternehmen in Äthiopien
  • Operation ist Teil des EIB-Programms für ein grüneres Finanzsystem und stärkt die institutionelle Kapazität der Banken
  • Das Technische-Hilfe-Programm mit Äthiopien ist das dritte dieser Art in Afrika, nach ähnlichen Vereinbarungen in Kenia und Ruanda. Gespräche laufen für entsprechende Angebote in der Westafrikanischen Währungsunion, in Nigeria, Marokko, Ägypten und Uganda

Die EIB Global, der für Entwicklungsfinanzierung zuständige Bereich der Europäischen Investitionsbank (EIB), hat drei äthiopischen Banken technische Hilfe zugesagt. Ziel ist es, die Zemen Bank, die Dashen Bank und die Hibret Bank dabei zu unterstützen, Klimarisiken zu erkennen, zu bewerten, zu steuern und in Strategien und tägliche Prozesse zu integrieren. Die drei Banken werden künftig besser einschätzen können, wie sich der Klimawandel auf ihre Kunden auswirkt, und sie werden Investitionen in mehr Widerstandsfähigkeit gegen Extremwetter wie Überschwemmungen und Dürren gezielter fördern können. Außerdem können sie künftig besser analysieren, wie sich Änderungen der internationalen Klimapolitik auf Unternehmen und exportabhängige Branchen auswirken.

Die EIB Global unterstützt die drei Banken darüber hinaus bei der Strategieentwicklung für nachhaltige Finanzierungs- und Beratungsangebote, um das Geschäft mit grünen Krediten auszuweiten. Das hilft Äthiopien, seine Wirtschaft bis 2050 nachhaltig und klimaneutral zu gestalten – ein Ziel, das das Land in seiner Langfristigen Strategie für eine emissionsarme Entwicklung festgelegt hat.

Bekannt gegeben haben die EIB Global und die drei lokalen Banken ihre Vereinbarungen bei einer feierlichen Unterzeichnung am Rande des zweiten Afrika-Klimagipfels in Äthiopiens Hauptstadt Addis Abeba.

Die Partnerschaft ist die erste dieser Art in Äthiopien. Sie wird im Rahmen des EIB-Programms für ein grüneres Finanzsystem umgesetzt, das von Deutschland über die Internationale Klimaschutzinitiative (IKI-Fonds) finanziert und eng mit der NDC-Partnerschaft abgestimmt wird.

Die Partnerschaften mit Zemen, Dashen und Hibret bauen auf einer kürzlich vereinbarten Absichtserklärung zwischen der EIB Global und der National Bank of Ethiopia (NBE) auf. Ziel ist es, die Zusammenarbeit und Unterstützung für Äthiopiens grüne Entwicklungsziele durch technische und finanzielle Hilfe zu stärken. Im Rahmen des Programms mit der NBE wird eine nationale grüne Taxonomie entwickelt, die als Richtschnur für nachhaltige Investitionen dienen soll. Sie soll die Voraussetzungen dafür schaffen, dass der Finanzsektor des Landes Klimarisiken wirksam steuern und mehr Mittel für grüne Investitionen bereitstellen kann.

Leyla Traoré, Leiterin der EIB-Vertretung für Äthiopien und die Afrikanische Union: „Finanzinstitute spielen eine entscheidende Rolle bei der Bewältigung von Klimarisiken und bei der Finanzierung von Zero-Carbon- und Klimaresilienzprojekten in verschiedenen Wirtschaftssektoren. Unsere Klimaschutzziele sind unumstößlich, und über die Partnerschaft der EIB Global mit äthiopischen Banken wollen wir den Aufbau eines klimafesteren Finanzsystems fördern und das Land bei seinen vereinbarten Beiträgen (NDCs) zu den Pariser Klimazielen stärken.“

Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit: „Die Transformation des globalen Finanzsystems und die Ausrichtung der Finanzströme auf die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens sind entscheidend, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu bewältigen. Dazu gehört auch, Klimarisiken für das Finanzsystem zu adressieren und nachhaltiges, inklusives Wachstum zu fördern. Staaten, Aufsichtsbehörden, Zentralbanken und private Finanzakteure müssen gemeinsam die Transformation vorantreiben und langfristige Finanzstabilität gewährleisten. Mit der Internationalen Klimaschutzinitiative (IKI) unterstützt Deutschland Initiativen wie das EIB-Programm für ein grüneres Finanzsystem, um klimafreundliche Finanzsysteme aufzubauen, die resilient und nachhaltig sind und den Menschen dienen.“ 

Die Zemen Bank ist eine private Geschäftsbank, die 2008 gegründet wurde. Sie hat 132 Filialen und beschäftigt über 1 900 Menschen in ganz Äthiopien.

Dereje Zebene, CEO der Zemen Bank: „Die technische Unterstützung hilft uns, unsere strategischen Ziele zu erreichen und unsere Finanzierungsaktivitäten stärker auf klimafeste Investitionen auszurichten. Für Zemen ist das ein wichtiger Schritt, um die nationalen Nachhaltigkeitsanforderungen und die dazugehörigen Offenlegungspflichten zu erfüllen, die in der neu angekündigten Corporate Governance Directive enthalten sind.“

Dereje Zebene weiter: „Diese Partnerschaft ermöglicht uns, die Auswirkungen von Klimarisiken besser zu verstehen und unser Kreditportfolio um grüne Produkte zu erweitern. So können wir auch unsere Unterstützung der nachhaltigen Entwicklungsziele stärken.“

Die Hibret Bank wurde 1998 als fünfte private Bank in Äthiopien gegründet. Sie hat heute landesweit 496 Filialen und über 5 600 Angestellte.

Tsigereda Tesfaye, amtierende CEO der Hibret Bank: „Die Hibret Bank legt großen Wert darauf, ESG-Grundsätze in ihr Bankgeschäft zu integrieren – nicht nur aus ethischen Gründen, sondern auch weil dies letztlich zum langfristigen Erfolg der Bank beiträgt. Ende 2022 führte die Hibret Bank als Teil ihrer Unterstützung von nachhaltigen Projekten und Geschäftspraktiken auch eine ESG-Strategie ein. Die Kooperationsvereinbarung mit der EIB unterstreicht unser Engagement für ESG und ethisches Banking. Wir danken der EIB für die technische Hilfe bei nachhaltigen Finanzierungen. Sie wird uns helfen, unsere langfristigen Ziele als Bank zu erreichen und das nachhaltige Wachstum Äthiopiens zu fördern.“

Die Dashen Bank nahm im Januar 1996 ihren Betrieb auf. Heute hat sie 906 Filialen, 60 Prozent davon in der Nähe von Addis Abeba. Die Bank beschäftigt mehr als 11 000 Angestellte.

Asfaw Alemu, CEO der Dashen Bank: „Wir freuen uns über die Partnerschaft mit der EIB Global bei dieser wichtigen Initiative. Damit statten wir unser Team mit dem nötigen Wissen und Instrumentarium aus, um Klimarisiken zu ermitteln, zu analysieren und effektiv zu steuern. Gleichzeitig schaffen wir neue Möglichkeiten, um mit grünen Finanzierungen eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen und so einen positiven Beitrag für die Menschen und unseren Planeten zu leisten. Wir fördern entschlossen die Reduzierung unserer eigenen Treibhausgasemissionen und verstärken unser Engagement für faire Finanzierungen für KMU, Frauen, junge Menschen und alle Teile der Bevölkerung, die bislang zu kurz kommen.“

Klimafinanzierungen in Äthiopien

Als eine der größten und wachstumsstärksten Volkswirtschaften Afrikas zeigt Äthiopien großen Einsatz, um ein Land mit mittlerem Einkommen zu werden. Äthiopien hat einen politischen Rahmen geschaffen, der Wirtschaftswachstum an Klimaschutz koppelt. Der Fokus bei den ehrgeizigen Klimazielen des Landes liegt auf der Entwicklung sauberer Energien, dem Schutz der großflächigen Wälder und einer klimaintelligenten Landwirtschaft. Gleichzeitig sollen Klimaanpassung und Klimaresilienz zur Norm werden.

Der Bericht „Finance in Africa 2024“ der EIB Global zeigt: Für Banken in Afrika südlich der Sahara ist es nach wie vor eher die Ausnahme als die Regel, grüne Anleihen zu emittieren oder Kunden Klimaprodukte anzubieten. Das trägt zu einem Mangel an Klimafinanzierungen auf dem Kontinent bei, der dadurch in hohem Maße von internationalen Geldern abhängig ist. Klimabezogene Finanzströme nach Afrika machen nur zwölf Prozent dessen aus, was der Kontinent jährlich benötigt, um seine nationalen Beiträge zu den Pariser Klimazielen zu erfüllen und die eigenen Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Multilaterale Entwicklungsbanken spielen eine zentrale Rolle, um die Entwicklung der lokalen Märkte zu fördern und inländische Finanzierungen zu mobilisieren, damit Afrika private Klimafinanzierungen anstoßen und seinen Bedarf in diesem Bereich decken kann.

Äthiopiens Parlament hat kürzlich ein lang erwartetes Gesetz verabschiedet, das den Bankensektor des Landes für ausländische Akteure öffnet. Die Regierung erhofft sich dadurch mehr ausländische Investitionen, um die ehrgeizigen Klimaziele des Landes zu unterstützen.

Das Technische-Hilfe-Programm zwischen der EIB Global und Äthiopien ist das dritte in Afrika. Ähnliche Programme laufen bereits mit der kenianischen Zentralbank und den Geschäftsbanken des Landes sowie mit der Bank of Kigali in Ruanda. Aktuell führt die EIB Global Gespräche über eine Ausweitung auf weitere Teile Afrikas, darunter die Westafrikanische Währungsunion, Nigeria, Marokko, Ägypten und Uganda.

Hintergrundinformationen

EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Die EIB vergibt Mittel für Investitionen, die zu den Kernzielen der EU beitragen.

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierungen sowie ein zentraler Partner bei Global Gateway. Bis Ende 2027 will sie Investitionen von 100 Milliarden Euro mobilisieren, rund ein Drittel des Gesamtvolumens von Global Gateway. Als Teil von Team Europa arbeitet die EIB Global eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Das Technische-Hilfe-Programm für ein grüneres Finanzsystem

Das Technische-Hilfe-Programm der EIB für ein grüneres Finanzsystem wird aus dem Fonds der Internationalen Klimaschutzinitiative finanziert, den die EIB mit der deutschen Bundesregierung aufgelegt hat.  Es ist Teil des gemeinsamen Beitrags des Bundeswirtschaftsministeriums und der EIB zur Arbeit der NDC-Partnerschaft, insbesondere der Initiative Readiness Support For Greening Central Banks.   Die Internationale Klimainitiative hat seit 2008 über 1 000 Klima- und Biodiversitätsprojekte in rund 150 Partnerländern mit insgesamt fast 7,5 Milliarden Euro unterstützt.

Hibret Bank

Die Hibret Bank gehört zu den ältesten privaten Banken in Äthiopien. Diversität ist eines der Gründungsprinzipien. Die Gründungsaktionäre waren Äthiopier mit Unternehmergeist, die ihre Ressourcen bündelten, um die Bank aus der Taufe zu heben. Hibret ist das amharische Wort für Zusammenarbeit und Synergie. Die Bank wurde am 10. September 1998 als Aktiengesellschaft gegründet. Sie hat sich in der äthiopischen Bankenbranche im Lauf der Jahre einen Ruf für innovative Finanzierungslösungen erworben. Darüber hinaus etabliert die transformative Strategie 2030 der Bank eine starke Finanzstruktur und ein für alle vorteilhaftes „Ökosystem“ für Kunden, strategische Partner und Stakeholder. Die Bank verfügt aktuell über eine Kapitalausstattung von 8 Milliarden äthiopischen Birr, eine Bilanzsumme von 107 Milliarden Birr und ein Filialnetz, das sich über alle Teile des Landes erstreckt. Mit dieser Aufstellung sorgt die Bank für finanzielle Inklusion durch innovative Finanzierungslösungen.

Zemen Bank

Die Zemen Bank S.C. ist ein 2008 gegründeter innovativer Finanzdienstleister in Äthiopien, der sich durch ein besonderes Geschäftsmodell und moderne Bankdienstleistungen einen Namen gemacht hat. Ziel der Bank ist es, für alle Stakeholder nachhaltigen Mehrwert zu schaffen und ein attraktives Arbeitsumfeld zu bieten – mit einem engagierten Team und moderner Technik, sozial verantwortlich und kundenorientiert. Besondere Finanzierungslösungen und erstklassiger Service sind ihr Anspruch.

Die Zemen Bank ist bekannt für eine robuste finanzielle Entwicklung, Technologie- und Kundenorientierung. Sie steht für Innovation und Effizienz. So leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der Wirtschaft und des Bankensektors in Äthiopien.

Dashen Bank

Die Dashen Bank ist seit Januar 1996 im Geschäft. Sie ist eine der führenden privaten Banken in Äthiopien und hat sich mit ihrer außergewöhnlichen Service- und Produktqualität einen Namen gemacht. Mit mehr als 900 Filialen will die Bank ihre Reichweite in Afrika weiter vergrößern und auf dem Kontinent als „Best in Class“ wahrgenommen werden. Die Dashen Bank ist bekannt für strategische Partnerschaften mit führenden Anbietern elektronischer Zahlungssysteme und war die erste Bank Äthiopiens, die ein umfassendes Angebot an Zahlungskarten (AMEX, VISA, MasterCard, Union Pay) eingeführt hat.

Neben den klassischen Bankdienstleistungen bietet die Dashen Bank auch ein vollständiges Angebot an Scharia-konformen, zinsfreien Bankprodukten („Sharik“) an, die von einem eigenen Scharia-Ausschuss gemanagt werden. Die Bank setzt auf Innovation und baut ihr Angebot kontinuierlich aus, um Privat- und Geschäftskunden in Äthiopien und darüber hinaus als verlässlicher Partner zur Seite zu stehen.

Kontakt

Referenz

2025-327-DE