- Seekabel „Adriatic Link“ von Terna zwischen den Regionen Marken und Abruzzen ist strategisches Projekt für Italiens Energiesystem und gehört zum nationalen Energie- und Klimaplan
- Kombinierte Finanzierung: EIB-Kredit über 750 Mio. Euro, Kredit von Intesa Sanpaolo über 500 Mio. Euro und weiterer Kredit von Intesa Sanpaolo über 250 Mio. Euro, der indirekt von der EIB finanziert wird; alle Finanzierungen sind durch Archimede-Garantie von SACE von mehr als 1 Mrd. Euro besichert
Die Europäische Investitionsbank (EIB), Terna, Intesa Sanpaolo (IMI Corporate & Investment Banking Division) und SACE haben Verträge über insgesamt 1,5 Milliarden Euro für die Planung und den Bau des „Adriatic Link“ unterzeichnet. Das neue Seekabel soll die italienischen Regionen Marken und Abruzzen verbinden und so den Energieaustausch in Mittelitalien verbessern. Gleichzeitig fördert das Projekt die Einbindung erneuerbarer Energien.
An der Unterzeichnung in Rom nahmen die Präsidentin der EIB-Gruppe Nadia Calviño, EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti, Terna-Chefin Giuseppina Di Foggia, SACE-Chefin Alessandra Ricci und der Leiter der Sparte Industrieinfrastruktur der IMI Corporate & Investment Banking Division von Intesa Sanpaolo, Riccardo Dutto, teil.
Die Finanzierung besteht aus drei Tranchen, die alle durch die Archimede-Garantie von SACE von mehr als einer Milliarde Euro gedeckt sind:
- EIB-Kredit über 750 Millionen Euro an Terna mit einer Laufzeit von 22 Jahren
- Intesa-Sanpaolo-Kredit über 500 Millionen Euro an Terna mit einer Laufzeit von 7 Jahren
- weiterer Kredit über 250 Millionen Euro von Intesa Sanpaolo aus EIB-Mitteln mit einer Laufzeit von 7 Jahren
Der „Adriatic Link“ hat strategische Bedeutung für das italienische Stromnetz und gehört zum nationalen Energie- und Klimaplan. Das neue Seekabel soll den Energieaustausch in Mittelitalien stärken, das nationale Stromnetz sicherer und flexibler machen und den Ausbau und die Einbindung erneuerbarer Energien fördern.
Die geplante Hochspannungs-Gleichstromleitung ist insgesamt 251 Kilometer lang. Auf 210 Kilometern verläuft sie unter Wasser und wird in einer maximalen Tiefe von rund 100 Metern verlegt. Sie hat eine nominale Übertragungskapazität von 1 000 Megawatt und verbindet die Umspannwerke in Fano (Provinz Pesaro und Urbino) und in Cepagatti (Provinz Pescara). Das Kabel wird komplett unter der Erde bzw. im Meeresboden verlegt und beeinträchtigt dadurch die Umgebung nur minimal. Die vom Ministerium für Umwelt und Energiesicherheit im Januar 2024 genehmigten Arbeiten an Land haben Ende letzten Jahres begonnen.
Das Projekt wird auch die Wirtschaft in den Kohäsionsregionen positiv beeinflussen und die lokale Entwicklung fördern.
Nadia Calviño, Präsidentin der EIB-Gruppe: „Das Projekt macht den italienischen Energiemarkt stabiler und sicherer. Es verbessert das nationale Stromnetz und beschleunigt die Einbindung erneuerbarer Energien.“
EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Mit dem Vertrag mobilisiert die EIB einmal mehr Mittel des öffentlichen und des privaten Sektors für wichtige Projekte, die die strategische Autonomie und die Energiewende in Europa voranbringen.“
Giuseppina Di Foggia, CEO und Generaldirektorin von Terna: „Die Energiewende hat der Modernisierung und dem Ausbau der Stromnetze in ganz Europa neue Impulse verliehen. Das geht auch aus unserem aktualisierten Geschäftsplan für 2024–2028 hervor, den wir zu Jahresbeginn vorgelegt haben. Mit der EIB pflegen wir eine langjährige Beziehung, und Intesa Sanpaolo unterstützt uns ganz maßgeblich bei unserer Finanzstrategie. Mit der heute unterzeichneten Finanzierung erkennen beide Partner den strategischen Wert unserer Netzinfrastruktur an. Diese Investitionen sind wichtig für die Einbindung erneuerbarer Energien und machen Italien in Sachen Energieversorgung autonomer und sicherer. Gleichzeitig zeigt SACE mit ihrer Beteiligung, dass Terna einen wirtschaftlichen und sozialen Wert für das Land schafft.“
Mauro Micillo, Leiter der IMI Corporate & Investment Banking Division von Intesa Sanpaolo: „Wir sind seit jeher Verfechter der Zusammenarbeit öffentlicher und privater Einrichtungen. Denn gemeinsam können wir nachhaltige Infrastruktur schneller bauen und so unser Land modernisieren. Der Adriatic Link ist ein konkretes Beispiel dafür. Das Projekt ist für die Energiesicherheit strategisch wichtig, und deshalb beteiligen wir uns daran. Damit unterstreichen wir unseren Einsatz für die Energiewende. Wir helfen öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen bei wirkungsstarken Investitionen in die Zukunft der Menschen und in die Wirtschaft des Landes.“
Alessandra Ricci, CEO von SACE: „Der neue Vertrag ist für Italiens Energiesystem sehr wichtig. Und er zeigt, was SACE für Innovation und Nachhaltigkeit tut. Mit unserer Archimede-Garantie schaffen wir Werte für die Menschen und das ganze Land. Ziel ist eine resiliente, gut integrierte Energieinfrastruktur, die für die globalen Herausforderungen gewappnet ist. SACE bleibt ein strategischer Partner für Projekte, die die Zukunft Italiens mitgestalten.“
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt. Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 900 Projekte im Wert von nahezu 89 Milliarden Euro, um Europa wettbewerbsfähiger und sicherer zu machen. 2024 unterzeichnete die EIB-Gruppe in Italien 99 Finanzierungen von insgesamt 10,98 Milliarden Euro und mobilisierte damit in der Realwirtschaft Investitionen von knapp 37 Milliarden Euro. Alle von der EIB-Gruppe finanzierten Projekte entsprechen dem Pariser Klimaabkommen – so wie in unserem Klimabank-Fahrplan zugesagt. Fast 60 Prozent der jährlichen Finanzierungen der EIB-Gruppe fließen in Projekte, die direkt zu Klimaschutz, Klimaanpassung und einer gesünderen Umwelt beitragen. Die Gruppe setzt sich für eine stärkere Integration der Märkte ein und mobilisiert mit ihrem Engagement zusätzliche Investitionen. 2024 stieß sie Investitionen von mehr als 100 Milliarden Euro in Europas Energiesicherheit an und mobilisierte weitere 110 Milliarden Euro für Start-ups und Scale-ups. Rund die Hälfte der EIB-Finanzierungen innerhalb der EU fließt in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt.
Die Terna-Gruppe ist ein europa- und weltweit führender Betreiber von Stromübertragungsnetzen. In Italien betreibt Terna das rund 75 000 Kilometer lange nationale Hochspannungsnetz mit landesweit etwa 900 Umspannwerken. Auftrag der Gruppe ist es, 365 Tage im Jahr rund um die Uhr den Betrieb, die Qualität und die Effizienz des italienischen Stromnetzes zu sichern, bei gleichen Zugangsbedingungen für alle Marktteilnehmer. Mit mehr als 6 100 Beschäftigten spielt Terna eine wichtige Rolle bei der Energiewende hin zur vollständigen Dekarbonisierung und Einbindung von Strom aus erneuerbaren Quellen in das Netz.
SACE ist eine italienische Versicherungs- und Finanzierungsgesellschaft, die dem italienischen Wirtschafts- und Finanzministerium untersteht. Sie unterstützt das Wachstum italienischer Unternehmen mit einer breiten Palette von Instrumenten und Lösungen für Export und Innovation, darunter finanzielle Garantien, Factoring, Risikomanagement und Risikoschutz, Beratung sowie Business Matching. Mit 11 Büros in Italien und 13 weiteren in anderen Zielländern hilft SACE derzeit rund 60 000 Unternehmen, ihr nationales und internationales Potenzial auszuschöpfen. Das Portfolio der Gesellschaft umfasst versicherte Transaktionen und garantierte Investitionen im Volumen von rund 270 Milliarden Euro in 200 Märkten.
Intesa Sanpaolo ist mit 417 Milliarden Euro an Krediten und Kundengeldern von 1,4 Billionen Euro (Stand Ende März 2025) die größte Bankengruppe Italiens mit internationalem Renommee. Sie gehört in Europa zu den Marktführern im Bereich Wealth Management und legt den Fokus auf Digitales und Fintech. Bis 2025 will die Gruppe soziale Investitionen und die grüne Wende mit Impact-Krediten von 115 Milliarden Euro fördern. Außerdem setzt sie im Zeitraum 2023–2027 ein Programm von 1,5 Milliarden Euro für Bedürftige um. Intesa Sanpaolo hat ein eigenes Netz von Museen, die Gallerie d’Italia, wo die Kunstsammlung der Bank ausgestellt wird und prestigeträchtige kulturelle Veranstaltungen stattfinden.