- EIB stellt Rückgarantie von 500 Mio. Euro, Intesa Sanpaolo kann so Bankgarantie-Portfolio von bis zu 1 Mrd. Euro aufbauen, um in der Realwirtschaft Investitionen von bis zu 8 Mrd. EUR zu mobilisieren
- Vereinbarung ist Teil des 5 Mrd. Euro schweren Windkraftpakets der EIB für eine schnellere Energiewende in Europa
- Unterstützung durch InvestEU, das bis 2027 Investitionen von mehr als 372 Mrd. Euro mobilisieren soll
- EIB und Intesa Sanpaolo unterzeichneten in den letzten fünf Jahren Vereinbarungen über fast 5 Mrd. Euro
Die Europäische Investitionsbank (EIB) und Intesa Sanpaolo (IMI Corporate & Investment Banking, IMI CIB) haben eine neue Initiative vereinbart, die Investitionen von bis zu acht Milliarden Euro für die europäische Windkraftbranche mobilisieren soll. Es handelt sich um die zweite Vereinbarung unter dem Fünf-Milliarden-Euro-Paket für Windkraft, das die EIB auf der COP28 in Dubai angekündigt hat, und um die erste mit InvestEU-Unterstützung. Damit die EU bis 2030 einen Anteil von 45 Prozent an Erneuerbaren erreichen kann, muss die installierte Windenergiekapazität um 117 Gigawatt erhöht werden. Das Fünf-Milliarden-Euro-Paket der EIB wird dabei den Bau von 32 Gigawatt ermöglichen.
Konkret stellt die EIB eine Rückgarantie von 500 Millionen Euro, dank der Intesa Sanpaolo ein Bankgarantie-Portfolio von einer Milliarde Euro aufbauen kann. Sie sollen für Investitionen in die Lieferkette und die Netzanbindung neuer Windparkprojekte in der ganzen EU eingesetzt werden. Durch die Rückgarantie der EIB dürften zusätzliche Mittel weiterer Investoren mobilisiert werden, die zur Steigerung der Produktion verwendet werden können, um den Windenergie-Ausbau zu beschleunigen. Die Initiative wird in der Realwirtschaft voraussichtlich Investitionen von bis zu acht Milliarden Euro auslösen.
IMI Corporate & Investment Banking von Intesa Sanpaolo wird die EIB-Mittel nutzen, um Windkraftherstellern Bankgarantien für Kreditlinien für Vorauszahlungen und Leistungsgarantien zu stellen.
EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Windenergie ist für die Energieunabhängigkeit Europas von zentraler Bedeutung. Die Hersteller stehen vor etlichen Herausforderungen, darunter hohe Kosten, eine unsichere Nachfrage, schleppende Genehmigungsverfahren, Engpässe in der Lieferkette und starker internationaler Wettbewerb. Die Vereinbarung zeigt, wie die Risikoteilungsinstrumente der EIB dazu beitragen, diese Schwierigkeiten zu überwinden und Schlüsselprojekte für die Energiewende und die Dekarbonisierung der europäischen Wirtschaft zu finanzieren.“
Mauro Micillo, Leiter IMI CIB bei Intesa Sanpaolo: „Die Energiewende erfordert enorme Investitionen und eine gute Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor. Die Entwicklung erneuerbarer Energien zählt zu den grundlegenden Zielen nationaler und europäischer Strategien. Dank der langjährigen Zusammenarbeit mit der EIB konnte IMI CIB ein innovatives Instrument entwickeln, das große internationale Gruppen mit Aktivitäten im Bereich von Netzverbund-Infrastrukturen unterstützt, sodass strategische Arbeiten auf europäischer Ebene aufgenommen werden können. Die kürzlich abgeschlossenen Transaktionen bestätigen unsere Unterstützung – zusammen mit unseren Kunden und den europäischen Institutionen – für die gesamte Windenergie-Lieferkette und die ESG-Ziele. Intesa Sanpaolo unterstreicht damit seine Zweifach-Rolle als Innovationstreiber und Förderer produktiver Unternehmen – für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung.“
Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni: „Dieses Abkommen stellt einen weiteren wichtigen Schritt in den Bemühungen Europas dar, die Windkraftbranche zu unterstützen. In Zeiten globaler Unsicherheit mobilisiert das Programm InvestEU wichtige Investitionen dort, wo sie am dringendsten benötigt werden. Mit Investitionen in die Realwirtschaft in Höhe von acht Milliarden Euro verstärken wir unser Engagement für Klimaneutralität und Energieunabhängigkeit und tragen gleichzeitig zum Wirtschaftswachstum und zur Schaffung von Arbeitsplätzen bei.“
Kadri Simson, Kommissarin für Energie: „Damit wir unsere Ziele in den Bereichen saubere Energie und Klimaschutz erreichen und unsere Industrie wettbewerbsfähig halten können, muss die europäische Windkraftbranche weiterhin ein starker Akteur im Energiesektor bleiben. Ich begrüße diese weitere gemeinsame Initiative von EIB und Intesa Sanpaolo. Sie wird dazu beitragen, unser europäisches Windkraftpaket umzusetzen, indem Investitionen in diesem für den ökologischen Wandel entscheidenden Sektor mobilisiert werden.“
Hintergrundinformationen
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Sie vergibt langfristige Finanzierungen für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen. Schwerpunkte der EIB sind Infrastruktur, Innovation, Klima und Umwelt und kleine und mittlere Unternehmen (KMU). In den Jahren 2019–2023 stellte die EIB-Gruppe über 58 Milliarden Euro für Projekte in Italien bereit.
Das Programm InvestEU mobilisiert umfangreiche private und öffentliche Mittel für langfristige Finanzierungen in der EU, die die Wirtschaft nachhaltig stärken. Es stößt auch private Investitionen an, die zu EU-Zielen wie dem europäischen Grünen Deal und dem digitalen Wandel beitragen. InvestEU vereint alle bisherigen EU-Instrumente zur Förderung von Investitionsprojekten in Europa unter einem Dach und macht ihre Finanzierung dadurch einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm hat drei Bausteine: den InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der InvestEU-Fonds wird von Durchführungspartnern umgesetzt, die bei der Kreditvergabe auf die EU-Haushaltsgarantie von 26,2 Milliarden Euro zurückgreifen können. Diese Garantie soll die Risikotragfähigkeit der Partner erhöhen und so mindestens 372 Milliarden Euro an zusätzlichen Investitionen mobilisieren.
Intesa Sanpaolo ist mit einem Kreditbestand von über 422 Milliarden Euro und einem verwalteten Kundenvermögen von 1,35 Billionen Euro (Stand Ende Juni 2024) Italiens führende Bankengruppe und verfügt über eine bedeutende internationale Präsenz. Sie zählt zu den führenden Vermögensverwaltern in Europa mit besonderem Schwerpunkt auf Digital Banking und FinTech. Die Gruppe hat sich den Grundsätzen Umwelt, Soziales und Governance verschrieben. Bis 2025 will sie Impact-Finanzierungen von 115 Milliarden Euro für die Gesellschaft und die grüne Wende bereitstellen. Ihr Programm zur Unterstützung bedürftiger Menschen umfasst 1,5 Milliarden Euro (2023–2027). Mit den Gallerie d’Italia hat die Bank ein eigenes Netz von Museen geschaffen, wo ihre Kunstsammlung ausgestellt wird und prestigeträchtige kulturelle Veranstaltungen stattfinden.