- 2023: Finanzierungen von insgesamt 92 Mio. Euro für neue Schulen und die Förderung von Kleinstunternehmen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission
- Auszahlungsvolumen stieg 2023 um 47 Prozent auf 172 Millionen Euro, um Projekte zügig umzusetzen
- Know-how-Transfer zugunsten der Bereiche Wasser- und Abwasser, Verkehr und Stromnetze
Die EIB Global, der Geschäftsbereich Entwicklung der Europäischen Investitionsbank (EIB), hat auf einer Pressekonferenz ihr fortgesetztes Engagement in Tunesien bekräftigt. 2023 wurden neue Finanzierungen von insgesamt 92 Millionen Euro vergeben. Außerdem stieg das Auszahlungsvolumen zugunsten von Projekten für ein nachhaltiges, resilientes und inklusives Wirtschaftswachstum, das der gesamten Bevölkerung zugutekommt, um nahezu 50 Prozent. Die Bank der EU stellt außerdem technisches Know-how und Sektor-Unterstützung in den Bereichen Wasser und Abwasser, Verkehr und Stromnetze bereit, was u. a. aus Fördermitteln der EU finanziert wird.
EIB-Vizepräsidentin Nicola Beer: „Die Unterstützung einer widerstandsfähigen und inklusiven Wirtschaft steht bei der EIB im Mittelpunkt. Im Jahr 2023 haben wir unser Engagement in Tunesien fortgesetzt und 92 Millionen Euro für innovative Bildungsinfrastruktur und die wichtige Unterstützung von Kleinstunternehmern vergeben. Dies sind entscheidende Initiativen für die nachhaltige Entwicklung des Landes, und wir sind entschlossen, diese Unterstützung 2024 fortzuführen und auszuweiten. Dank der kontinuierlichen Hilfe durch die EU verstärken wir auch unsere technische Hilfe in den für das Land wichtigen Sektoren wie Wasser, Verkehr und Energie. So tragen wir zu einer besseren Zukunft für Tunesien und seine Menschen bei.“
Am Rande der EIB-Mittelmeer-Konferenz im Juli 2023 wurde ein Finanzierungsvertrag über 40 Millionen Euro für den Bau von 80 modernen Grundschulen unterzeichnet, auch um gegen Schulabbruch zu kämpfen und eine gerechte und gute Bildung zu fördern. Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium umgesetzt, nutzt nachhaltige Bautechniken und integriert Fotovoltaikanlagen. Es soll die Lernbedingungen für 14 500 Schülerinnen und Schüler verbessern. Die EU steuerte eine Finanzhilfe von 25 Millionen Euro bei. Beide Organisationen zeigen damit, dass sie der tunesischen Jugend eine Perspektive geben wollen.
Die EIB vergab außerdem an ENDA Tamweel einen Kredit von 12 Millionen Euro zur Unterstützung von Kleinstunternehmen, wobei der Schwerpunkt auf der finanziellen Teilhabe von Frauen und jungen Menschen liegt. Damit erhöht sich die EIB-Unterstützung für ENDA auf insgesamt 36 Millionen Euro, was ein starkes Engagement für die finanzielle Teilhabe als Komponente des wirtschaftlichen Fortschritts und Instrument mit großer sozialer Wirkung darstellt.
2023 konnten die Auszahlungen für entwicklungsrelevante Projekte um 47 Prozent auf insgesamt 172 Millionen Euro (2022: 117 Millionen Euro) gesteigert werden. Zurückzuführen ist das auf den verstärkten Einsatz von technischer Hilfe unter der Initiative zur Stärkung der wirtschaftlichen Resilienz, die eine rasche und effiziente Verwendung der Mittel erleichtert.
2023 leistete die EIB wichtige technische Hilfe in den Bereichen Wasser, Verkehr und Energie. Im Rahmen der Zusammenarbeit wurden der tunesischen Abwasserbehörde ONAS 1,2 Millionen Euro für den Ausbau ihrer Abwasserinfrastruktur zur Verfügung gestellt, was einen wichtigen Schritt zu einer verbesserten Abwasserbehandlung darstellt. Im Verkehrssektor erhielt die tunesische Eisenbahngesellschaft SNCFT eine Million Euro für die Elektrifizierung von Zügen und die Förderung umweltfreundlicherer Mobilitätslösungen. Darüber hinaus wurde ein Stromspeicher-Pionierprojekt mit Pumpspeichertechnik mit 1,5 Millionen Euro unterstützt. Dies unterstreicht das Engagement von EU und EIB für die Förderung innovativer und nachhaltiger Energietechnologien.
Jean-Luc Revéreault, Leiter des EIB-Büros in Tunesien: „Die EIB ist mehr denn je ein verlässlicher Partner Tunesiens und unterstützt das Land bei der Lösung der anstehenden Probleme. Dazu gehören Ernährungssicherheit, Energieunabhängigkeit, Zugang zu Bildung für möglichst viele Menschen und Mobilität zwischen den Provinzen. Auch die Unterstützung von Unternehmern gehört zu unseren Prioritäten. Die tunesische Wirtschaft kann nur durch Investitionen in nachhaltige und widerstandsfähige Infrastruktur und durch die Mobilisierung des Privatsektors, wo immer dies möglich ist, wieder angekurbelt werden.“
Hintergrundinformationen
In Tunesien finanziert die EIB Projekte mit großer wirtschaftlicher und sozialer Wirkung in strategischen Bereichen wie Bildung, Stadtentwicklung, Verkehr und Energie.
Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.