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Die African Pharmaceutical Technology Foundation und Ruanda haben heute eine Gastlandvereinbarung besiegelt. Für Afrika, das eine widerstandsfähige und eigenständige Pharmaindustrie anstrebt, ist das ein bedeutender Schritt. Auch mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) unterzeichnete die Stiftung für Pharmatechnologie ein Memorandum of Understanding für eine engere Zusammenarbeit.

Im Juni 2022 genehmigte der Verwaltungsrat der AfDB-Gruppe (Afrikanische-Entwicklungsbank-Gruppe) die Gründung der African Pharmaceutical Technology Foundation als unabhängige Einrichtung. Solide ausgestattet mit technischer und finanzieller Unterstützung aus Afrika und der ganzen Welt wird sie für Afrikas Pharmasektor von zentraler Bedeutung sein. Als erste Stiftung dieser Art fördert sie die Kooperation des öffentlichen und privaten Sektors in Afrika, Nordamerika, Europa und weiteren Entwicklungsländern.

Ruanda spielt eine zentrale Rolle – als Gastland, um die Stiftung zu verankern, und indem es ihr den Status einer internationalen Agentur gewährt. Bei der Unterzeichnung des Gastlandabkommens in Kigali betonte Vincent Biruta, ruandischer Minister für auswärtige Angelegenheiten und internationale Zusammenarbeit, wie wichtig es ist, die Lücke zwischen afrikanischen Ländern und Industrienationen in der Impfstoff-Gerechtigkeit zu schließen. „Dazu müssen wir in die Arzneimittelproduktion in Afrika und weiteren Entwicklungsländern investieren“, so Biruta. „Technologie und Wissenstransfer sind das A und O. Die neue Stiftung für Pharmatechnologie hilft Afrika, schnell die neuesten Durchbrüche der Pharmazie zu nutzen.“

Das Gastlandabkommen wurde von Biruta als Vertreter der ruandischen Regierung und vom Interim-CEO der African Pharmaceutical Technology Foundation Padmashree Gehl Sampath unterzeichnet.

Der Präsident der AfDB-Gruppe Akinwumi Adesina bezeichnete die Gründung der Stiftung als Zusage, dass Afrika alles Notwendige haben werde, um ein eigenes System zum Schutz der öffentlichen Gesundheit aufzubauen. Dazu gehörten auch eine florierende afrikanische Pharmaindustrie und eine hochwertige Gesundheitsinfrastruktur.

Adesina: „Technologie ist der Schlüssel zur Transformation. Nur auf diesem Weg lässt sich eine wettbewerbsfähige Pharmaindustrie aufbauen, mit der wir die Gesundheit und das Wohlergehen aller Menschen in Afrika sichern können. Die Afrikanische Entwicklungsbank will in den nächsten zehn Jahren bis zu drei Milliarden US-Dollar in die Arzneimittelentwicklung investieren, um Afrikas Industrialisierung voranzutreiben und die Importabhängigkeit zu reduzieren.“

Sampath: „Die Idee eines afrikanischen Pharmasektors für den Bedarf des Kontinents rückt in greifbare Nähe. Die African Pharmaceutical Technology Foundation hat eine klare Agenda und eine Vision. Im Januar 2024 geht sie an den Start. Nun kommt es darauf an, lokale Fertigungs- und Innovationskapazität aufzubauen, um die afrikanische Pharmaindustrie zur Reife zu bringen. Dafür brauchen wir starke Partnerschaften zwischen lokalen und internationalen Pharmaunternehmen und Forschungseinrichtungen.“

Deutschland ist ein wichtiger Unterstützer der neuen Stiftung, dem die Produktion in der Region am Herzen liegt. Bärbel Kofler, parlamentarische Staatsekretärin im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und Gouverneurin der AfDB-Gruppe erklärte: „Deutschland ist es eine große Ehre, im Verwaltungsrat dieser wichtigen Institution mitzuarbeiten. Der Bundesregierung will die African Pharmaceutical Technology Foundation im Rahmen einer starken Partnerschaft unterstützen, die auf gemeinsamen Werten und dem einenden Ziel eines gesunden und sicheren Afrikas basiert.“

Globale Partner wie die Weltgesundheitsorganisation und die Welthandelsorganisation begrüßten die Stiftungsgründung. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte: „Die Weltgesundheitsorganisation ist stolz darauf, die African Pharmaceutical Technology Foundation bei ihrer Mission zu unterstützen und Afrika die Tür zu sicheren und wirksamen Medikamenten zu öffnen. Gesundheit ist kein Privileg. Gesundheit ist ein Menschenrecht und untrennbar mit Entwicklung und Nachhaltigkeit verbunden.“

WTO-Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala: „Seien Sie versichert – wir werden die African Pharmaceutical Technology Foundation unterstützen, denn sie birgt ein enormes transformatives Potenzial für gesundheitliche Chancengleichheit in Afrika. Lassen Sie uns die neue Stiftung gemeinsam zu einer afrikanischen Erfolgsgeschichte machen.“

Von der Unterzeichnung des Memorandum of Understanding mit der EIB geht ein wichtiger Impuls für die Arbeit der Stiftung aus. Es mobilisiert neue Finanzierungsinstrumente, um Marktversagen zu überwinden und Pharma-Investitionen in ganz Afrika anzuschieben. Beide Seiten werden alles daransetzen, die richtigen Akteure an einen Tisch zu bringen und mehr multilaterale öffentliche Finanzmittel und privates Kapital für die Arzneimittelproduktion in Afrika loszueisen.

Die EIB beteiligt sich als Partner am regionalen Biosimilar-Programm der Stiftung für die Herstellung relevanter Biosimilars in Afrika und für Innovationen in diesem Bereich. Daneben fördert das Programm auch den Aufbau von Pharma-Clustern für pharmazeutische Wirkstoffe.

EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Die EIB zieht mit ihren Partnern an einem Strang, um die öffentliche Gesundheit zu stärken und Gesundheitsinnovationen in Afrika und weltweit voranzubringen. Wir freuen uns, die zukunftsweisende African Pharmaceutical Technology Foundation zu unterstützen. Ein leichterer Zugang zu Kapital ist eine wichtige Voraussetzung, damit mehr in Afrikas Pharmasektor investiert wird und Innovationen stattfinden.“

Rede von EIB-Vizepräsidentin Vigliotti

Zur Website der African Pharmaceutical Technology Foundation

Links:

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