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  • EIB unterzeichnet Kredit von 29 Millionen Euro mit der Hafenbehörde Autorità di Sistema Portuale del Mar Tirreno Centro Settentrionale
  • Die italienische Förderbank CDP leitet weitere 50 Millionen Euro der EIB an die Hafenbehörde weiter
  • Die Mittel sind für den Ausbau des Wellenbrechers, das Ausbaggern neuer Hafenbecken, eine bessere Schienenanbindung des Hafens von Civitavecchia und den Baubeginn für den neuen Handelshafen Fiumicino bestimmt

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Cassa Depositi e Prestiti (CDP) haben zusammen etwa 80 Millionen Euro an die Autorità di Sistema Portuale del Mar Tirreno Centro Settentrionale für den Ausbau der Häfen von Civitavecchia und Fiumicino vergeben. Ziel des Projekts ist die Modernisierung und der Ausbau der Häfen von Rom, um ihre Produktivität zu erhöhen und den Passagierverkehr zu verbessern. Konkret stellt die EIB der Hafenbehörde 29 Millionen Euro in Form eines direkten Kredits bereit. Die CDP gibt weitere 50 Millionen Euro dazu, nachdem sie ihrerseits einen Kredit in gleicher Höhe von der EIB erhalten hat.

Die EIB hatte bereits im November 2018 eine erste Finanzierungstranche von 50 Millionen Euro vergeben. Zusammen mit den heute angekündigten Mitteln belaufen sich die Finanzierungen der EIB für die Häfen von Civitavecchia und Fiumicino auf 129 Millionen Euro. Insgesamt beträgt die Unterstützung der EIB für italienische Häfen eine Milliarde Euro. Damit bestätigt die Bank der EU ihre Rolle als wichtigster Geldgeber der italienischen Hafenbehörden in einem Sektor, der für die Konnektivität und das Wirtschaftswachstum auf nationaler und europäischer Ebene strategisch wichtig ist. Die CDP hat ihrerseits allein in den letzten drei Jahren mehr als 200 Millionen Euro für den Hafensektor bereitgestellt.

Die Finanzierung ermöglicht Arbeiten im Hafen von Civitavecchia, darunter den Ausbau des äußeren Wellenbrechers zum Schutz der Kais vor Sturmfluten. Dadurch wird die Anzahl der Tage verringert, an denen nicht gearbeitet werden kann, was wiederum die Produktivität und Effizienz erhöht. Darüber hinaus werden Nassbaggerarbeiten durchgeführt, um neue Kaianlagen zu schaffen und um die Einfahrtsrinne für die Schiffe zu vertiefen. Außerdem werden die Gleisanlagen zu den Kais ausgebaut und der bestehende Rangierbahnhof und die Zufahrt zum Containerterminal erneuert und verbessert.

Die Mittel werden auch für die geplanten Bauarbeiten für den neuen Handelshafen von Fiumicino verwendet. Dieser Hafen soll für die Passagierdienste und den Transit von Schiffen genutzt werden, die für den Transport von Pkw, Lkw und Eisenbahnwaggons bestimmt sind. Die geplanten Arbeiten umfassen den Bau von Wellenbrechern zum Schutz der Landungsbrücken vor Erosion, das Ausbaggern eines neue Hafenbeckens und den Bau von Anlegestellen für Fähren, Kreuzfahrtschiffe und Fischerboote.

Andrea Clerici, Leiter Finanzierungen für Infrastruktur, Energie und den öffentlichen Sektor in Italien bei der EIB: „Der Kredit zeigt erneut unsere starke Unterstützung für den italienischen Hafensektor, der für die Konnektivität und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes von großer Bedeutung ist und zu dem die EIB eine enge Verbindung hat. Die Mittel der EU-Bank werden dazu beitragen, Roms Häfen auf den neuesten Stand der Infrastruktur zu bringen, ihre Kapazität und betriebliche Effizienz zu erhöhen und das Passagieraufkommen und die Umschlagskapazität erheblich zu steigern.“

Tommaso Savi, CDP, Leiter der Abteilung Finanzierungen an italienische Regionen und andere öffentliche Einrichtungen: „Das Verkehrs- und Logistiknetz ist für das wirtschaftliche und soziale Wachstum Italiens von entscheidender Bedeutung. Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit der EIB unsere Partnerschaft mit der Hafenbehörde zu festigen und so zur Modernisierung der Häfen von Civitavecchia und Fiumicino beizutragen. In den letzten Jahren haben wir die Hafenbehörde auch beraten. Das Engagement der CDP für die Entwicklung des italienischen Hafensektors erstreckt sich auf verschiedene Bereiche, von der Beratung bis hin zur Finanzierung von öffentlichen Einrichtungen und Unternehmen.“

 Pino Musolino, Präsident der Autorità di Sistema Portuale del Mar Tirreno Centro Settentrionale: „Dies ist für die Häfen von Rom und der Region Latium ein strategisch wichtiger Geschäftsabschluss. Der Kredit finanziert den Baubeginn für den Handelshafen von Fiumicino und andere ebenso wichtige Arbeiten im Hafen von Civitavecchia, wie die Verlängerung des Wellenbrechers, das Ausbaggern der Einfahrtsrinne und den Ausbau des Schienenanschlusses auf der letzten Meile. Die Finanzierungen der EIB und der CDP stärken eine wichtige Partnerschaft und ermöglichen es der Hafenbehörde, die für den Ausbau der Infrastruktur erforderlichen Arbeiten unverzüglich in Angriff zu nehmen.“

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert Vorhaben in vier vorrangigen Bereichen – Infrastruktur, Innovation, Klima und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Im Zeitraum 2019–2022 vergab die EIB-Gruppe mehr als 45 Milliarden Euro für Projekte in Italien.

Die Cassa Depositi e Prestiti (CDP) ist Italiens Förderbank und unterstützt seit 1850 die Wirtschaft des Landes. Sie soll die Entwicklung der Industrie und Infrastruktur in Italien vorantreiben und damit zum wirtschaftlichen und sozialen Wachstum des Landes beitragen. Die CDP fördert schwerpunktmäßig die nachhaltige Entwicklung der Regionen sowie Innovationen und Wachstum italienischer Unternehmen innerhalb und außerhalb des Landes. Als Finanzierungs- und Beratungspartner hilft sie Kommunen, Infrastruktur aufzubauen und öffentliche Versorgungsleistungen zu verbessern. Die CDP beteiligt sich aktiv an Initiativen der internationalen Zusammenarbeit, um Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern durchzuführen. Sie wird vollständig durch privates Kapital (durch den Vertrieb von Postsparbüchern und Postsparbriefen sowie durch Emissionen an nationalen und internationalen Finanzmärkten) finanziert.

Autorità di Sistema Portuale del Mar Tirreno Centro Settentrionale („Behörde für das Hafensystem des mittleren und nördlichen Tyrrhenisches Meers“) ist die Einrichtung, die die Häfen von Civitavecchia, Fiumicino und Gaeta (die Häfen von Rom und der Region Latium) gemäß italienischem Gesetz 84/94 und der Gesetzesverordnung 169/2016 verwaltet.