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  • Solarbetriebene Entsalzungsanlage zur besseren Wasserversorgung von 550 000 Menschen
  • Größter EIB-Kredit für Dschibuti bei Arbeitsbesuch in Luxemburg unterzeichnet

Die Europäische Investitionsbank (EIB), die weltweit größte supranationale Bank, hat Dschibuti heute einen Kredit über 79 Millionen Euro mit einer Laufzeit von 25 Jahren zugesagt. Das Geld ist für den Ausbau einer Meerwasserentsalzungsanlage und von Trinkwasser- und Abwasseranlagen vorgesehen.

Die EIB, die seit 44 Jahren in dem ostafrikanischen Land tätig ist, finanziert dort erstmals Projekte im Wassersektor, die die Wasserversorgung in der gleichnamigen Hauptstadt verbessern und sie dadurch klimaresilienter machen. Mit der solarbetriebenen Entsalzungsanlage erhalten künftig mehr als 555 000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die EIB-Finanzierung ist Teil der Global-Gateway-Initiative.

Den Kredit vergibt erstmals die EIB Global, der neue Geschäftsbereich der EIB für Entwicklungsfinanzierung. Mit dem Geld wird die Produktionskapazität der Entsalzungsanlage Doraleh verdoppelt. Außerdem werden drei Kläranlagen in Doraleh, Balbala und Douda ausgebaut. Der langfristige EIB-Kredit an das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen der Republik Dschibuti ist durch eine Garantie unter dem Instrument für Nachbarschaft, Entwicklungszusammenarbeit und internationale Zusammenarbeit (NDICI) der Europäischen Union besichert. Parallel dazu stellen die EU, die französische Entwicklungsagentur AFD und die Republik Dschibuti Zuschüsse bereit.

Der bisher größte EIB-Kredit für Dschibuti wurde bei einem Arbeitsbesuch am Sitz der EIB in Luxemburg von Finanzminister Ilyas Moussa Dawaleh und EIB-Vizepräsident Thomas Östros unterzeichnet. Anwesend waren außerdem Youssouf Aouled Farah, Direktor des Amtes des Premierministers und Chef der nationalen Wasseragentur ONEAD, sowie Aden Mohamed Dileita, Botschafter der Republik Dschibuti bei der Europäischen Union und den Benelux-Staaten.

Finanzminister Ilyas Moussa Dawaleh: „Die neue Finanzierung der EIB für mehr Wassersicherheit ist für Dschibuti ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur Anpassung an den Klimawandel. Durch unsere Partnerschaft mit der Europäischen Union können wir den Wassersektor transformieren und die Versorgung für Tausende Menschen in Dschibuti sichern. Damit kommen wir auch unseren Zielen für eine nachhaltige Entwicklung näher. Wir danken der EIB für ihre finanzielle Unterstützung und das technische Know-how und werden dafür sorgen, dass die Menschen in unserem Land von dieser Zusammenarbeit profitieren.“

EIB-Vizepräsident Thomas Östros: „Die EIB will transformative Wasserprojekte in Afrika noch stärker fördern. Deshalb geben wir Dschibuti noch mehr Geld für Entsalzungs- und Abwasseranlagen. Mit dem Kredit für dieses visionäre Projekt unterstreicht die EIB Global ihr Engagement, vulnerablen Ländern im Rahmen der Global-Gateway-Initiative mit bewährten Technologien und wirksamen Investitionen in Infrastruktur zu helfen, Probleme in der Wasserversorgung zu bewältigen und klimaresilient zu werden. Das Projekt nutzt erneuerbare Energieträger und trägt damit in Dschibuti wesentlich zu einer nachhaltigen und gerechten Entwicklung bei. Mit dem Ausbau der Abwasseranlagen holt das Land einen chronischen Investitionsrückstand auf und tut etwas für Gesundheit und Umwelt.“

Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften: „Die neue EIB-Finanzierung steht für das Engagement der EU für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Der Kredit für die 2021 in Betrieb genommene Entsalzungsanlage ist ein perfektes Beispiel für die Zusammenarbeit von Team Europa. Außerdem zeigt er, wie gut wir schon seit Jahren mit Dschibuti an innovativen Lösungen gegen die Wasserknappheit arbeiten. Das neue Projekt wird den Ländern der Region und weltweit als Erfolgsmodell für die Wasserwirtschaft dienen.“

Global Gateway stärkt Klimaresilienz und Wassersicherheit am Horn von Afrika

Dschibuti gehört zu den Ländern, die weltweit am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden. Probleme sind anhaltende Dürren, Extremtemperaturen, Sturzfluten und die langfristige Versalzung von Böden und Grundwasserleitern.

Die neuen Investitionen werden von der nationalen Wasseragentur ONEAD durchgeführt und tragen zur Strategie „Vision Djibouti 2035“ bei. Das Projekt ist die zweite Phase der PEPER-Initiative zur Trinkwassergewinnung mit erneuerbaren Energien. Mit den Entsalzungsanlagen der ersten Phase werden bereits täglich 22 500 Kubikmeter Trinkwasser hergestellt. Durch die Anlagen der zweiten Phase sollen es künftig 45 000 Kubikmeter sein. Für den Betrieb ist auch der Bau einer 12-MW-Fotovoltaikanlage vorgesehen.

Global Gateway fördert Transformation der Wassersicherheit am Horn von Afrika

Dschibuti kämpft bei Trinkwasser und Abwasser mit erheblichen Problemen.

Die neuen, von der EIB geförderten Projekte dienen der Einführung fortschrittlicher Technologien zur Wasserentsalzung und der Verbesserung der Abwasserinfrastruktur. Durch die Nutzung erneuerbarer Energieträger wie Sonne und Wind wird die Wasserversorgung nachhaltiger. Gleichzeitig verbessert Dschibuti mit den Anlagen seine CO2-Bilanz und trägt zu den globalen Klimazielen bei.

Durch die Investitionen kann Dschibuti den Wassersektor modernisieren, klimaresilienter werden und die Wassersicherheit für die Bevölkerung verbessern. Dank des langfristigen EIB-Kredits zu Vorzugsbedingungen kann das Land die Projekte kosteneffizient durchführen und für die kommenden Jahre eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung gewährleisten.

Mit ihrer Finanzierung für die Anlagen zur Meerwasserentsalzung und Abwasserbehandlung leistet die EIB einen wichtigen Beitrag zu mehr Wassersicherheit, Klimaresilienz und einer nachhaltigen Entwicklung in Dschibuti. Die Partnerschaft zwischen Dschibuti, der EIB und der EU ist ein Zeichen der Hoffnung. Sie bewirkt einen dauerhaften Nutzen für die Bevölkerung und ist ein Modell für künftige Wasserprojekte.

Die EIB finanziert seit 1979 in Dschibuti Projekte für Energie, Telekommunikation sowie Unternehmensinvestitionen.

Hintergrundinformationen

Die EIB

Die EIB Global ist der Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort.

Die EU

Die Europäische Union (EU) ist ein wirtschaftlicher und politischer Zusammenschluss von 27 europäischen Ländern. Die Werte, auf die sich die EU gründet, sind die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und Wahrung der Menschenrechte einschließlich der Rechte von Personen, die Minderheiten angehören. Sie setzt sich weltweit für eine nachhaltige Entwicklung von Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft ein, die allen zugutekommt.

Global Gateway

Global Gateway ist die europäische Strategie, die intelligente, saubere und sichere Verbindungen für Digitales, Energie und Verkehr fördern und weltweit die Gesundheit-, Bildung- und Forschungssysteme stärken soll. Über Team Europa bringt Global Gateway die EU, ihre Mitgliedstaaten und ihre Finanzierungs- und Entwicklungsinstitutionen zusammen, um Investitionen des Privatsektors für eine transformative Wirkung zu mobilisieren. Global Gateway soll bis zu 300 Milliarden Euro an Investitionen mobilisieren. Die Strategie steht in Einklang mit der Agenda 2030 der Vereinten Nationen und ihren Zielen für nachhaltige Entwicklung sowie mit dem Pariser Klimaabkommen.