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  • Erste Zusammenarbeit von EIB-Gruppe, ICO und UCI bei einer Verbriefung von Wohnungsbaukrediten in Spanien und Portugal
  • ESG-Ratinganbieter Sustainalytics stuft Anleihen aus der Verbriefung als „grün“ ein
  • Operation für mehr Energieeffizienz auf der Iberischen Halbinsel fördert Vergabe neuer Kredite für Gebäudesanierungen und Kauf neuer Niedrigstenergiewohnungen

Die EIB-Gruppe (Europäische Investitionsbank und Europäischer Investitionsfonds) und die spanische Förderbank Instituto de Crédito Oficial (ICO) haben in den RMBS Green Prado XI investiert. Aufgelegt wurde der mit Wohnungsbaukrediten unterlegte Fonds von der Union de Créditos Inmobiliarios (UCI), einem Joint Venture von Banco Santander und der BNP Paribas-Gruppe. Mit der Finanzierung fördern die EIB-Gruppe, das ICO und die UCI gemeinsam die an Nachhaltigkeitskriterien orientierte Sanierung von Wohnungen und den Bau nachhaltiger Wohngebäude in Spanien und Portugal. Diese grünen Investitionen entsprechen der Strategie der UCI, nachhaltige Finanzierungen für Einzelpersonen und Wohn­eigentümer­gemeinschaften bereitzustellen.

Die EIB-Gruppe wird sich mit insgesamt 240 Millionen Euro engagieren. 200 Millionen Euro hat die Europäische Investitionsbank (EIB) bereits ausgezahlt. Sie zeichnete für 121,4 Millionen Euro Anteile der Klasse A und für 78,6 Millionen Euro Anteile der Klasse B. Der Europäische Investitionsfonds (EIF) will in den kommenden Wochen für 40 Millionen Euro Anteile der höchstrangigen Tranche erwerben. Das ICO zeichnet bei dieser ersten gemeinsamen Verbriefungstransaktion für ein Portfolio aus spanischen Wohnungsbaukrediten im Volumen von 490 Millionen Euro für 100 Millionen Euro Anteile der Klasse A. Die EIB-Gruppe und das ICO wollen mit dem Anleihekauf grüne Investitionen fördern.

Der neue, mit verbrieften Wohnungsbaukrediten (RMBS) unterlegte Fonds entspricht den in der Verbriefungsverordnung (EU) 2017/2402 festgelegten europäischen STS-Kriterien (einfach, transparent und standardisiert) sowie dem Green Bond Framework von Sustainalytics. Darüber hinaus erfüllt die Transaktion die Anforderungen der Kapitaladäquanzverordnung (CRR) und der Liquiditätsregulierung (LCR) für die Anleger.

Mit den Mitteln können neue grüne und nachhaltige Kredite an Einzelpersonen und Wohneigentümergemeinschaften vergeben werden, die in die Sanierung von Gebäuden investieren. Obwohl die Investitionen hauptsächlich für Sanierungsvorhaben bestimmt sind, kommen auch Hypothekendarlehen für den Erwerb von Wohnungen mit hohen Energieeffizienzstandards in Betracht.

Das Projekt trägt zum Klimaschutz bei und steht mit der Strategie der Renovierungswelle der Europäischen Kommission in Einklang. Nach Schätzungen der UCI wird der Fonds in Spanien und Portugal zu Energieeinsparungen von jährlich insgesamt 396 Gigawattstunden führen und den Ausstoß von 100 904 Tonnen CO2 vermeiden. Diese Energieeinsparungen entsprechen dem Jahresverbrauch von 28 937 Haushalten.

Die Operation verbessert die Energieeffizienz, indem sie die Sanierung bestehender Gebäude und den Kauf von Niedrigstenergiewohnungen fördert. Dadurch erhält das Europäische Finanzierungsinstrument für nachhaltige Energieprojekte von Städten und Regionen (ELENA) einen zusätzlichen Impuls. Diese gemeinsame Initiative der EIB und der Europäischen Kommission unter dem Programm „Horizont 2020“ unterstützt Projekte für Energieeffizienz, erneuerbare Energien und nachhaltigen Stadtverkehr mit technischer Hilfe. Für ELENA-Zuschüsse kommen öffentliche und private Einrichtungen in Betracht, die Investitionsprogramme auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene umsetzen. In den vergangenen 13 Jahren vergab die EIB über ELENA Zuschüsse von rund 236 Millionen Euro für 136 Projekte.

EIB-Vizepräsident Ricardo Mourinho Félix: „Wir freuen uns, bei diesem Verbriefungsfonds mit dem ICO und der UCI zusammenzuarbeiten. So können wir die Energiewende bei Wohnimmobilien in Spanien und Portugal unterstützen. Wir hoffen, dass diese erste gemeinsame Operation unserer drei Institute zur Verbriefung von Wohnungsbaukrediten dazu beiträgt, die Umstellung auf nachhaltige Wohnlösungen zu beschleunigen. Diese Umstellung gehört zu den Aktionslinien, die die EIB-Gruppe in Spanien und Portugal mit ihrem Engagement für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit kontinuierlich verstärkt.“

Philippe Laporte, stellvertretender CEO für Finanzen der UCI: „Trotz des komplexen aktuellen Umfelds zeigt unsere Zusammenarbeit mit EIB, EIF und ICO bei der ersten RMBS-Verbriefung nach grünen und STS-Kriterien in Spanien, dass wir uns seit 2020 an hohen Standards und ehrgeizigen ESG-Zielen orientieren und uns damit für nachhaltige Wohnimmobilien auf der Iberischen Halbinsel engagieren.“

ICO-Präsident José Carlos García de Quevedo: „Unsere Beteiligung an dieser Operation entspricht den Zielen der Strategie der ICO-Gruppe für 2022–2027, Projekte mit positiver ökologischer und sozialer Wirkung zu fördern und so den ökologischen Wandel voranzutreiben.“

Marjut Falkstedt, geschäftsführende Direktorin des EIF: „Angesichts des Städtewachstums kommt es im Kampf gegen den Klimawandel darauf an, die Energieeffizienz zu verbessern. Genau das wollen wir zusammen mit dem ICO und der UCI tun. Unsere Transaktion wird maßgeblich dazu beitragen, den Energieverbrauch zu senken und Wohngebäude energiesparender zu machen. Damit entspricht sie den Nachhaltigkeitszielen der Europäischen Union.“

Hintergrundinformationen

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe), die aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) besteht, erzielte 2022 erneut hervorragende Ergebnisse in Spanien. Sie unterstützte Projekte für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit in Rekordhöhe und unterzeichnete Finanzierungen von insgesamt mehr als 9,9 Milliarden Euro.

Der EIF

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur Europäischen Investitionsbank-Gruppe. Er hat die vorrangige Aufgabe, Kleinstunternehmen sowie kleinen und mittleren Unternehmen in Europa den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern. Sein Angebot umfasst Risiko- und Wachstumskapital, Garantien und Mikrofinanzprodukte. Damit trägt der EIF zu Kernzielen der EU bei, wie Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum, Innovation und Digitalisierung, soziale Wirkung, Kompetenzen und Humankapital, Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit.

Das ICO

Das Instituto de Crédito Oficial (ICO) ist Spaniens nationale Förderbank und untersteht dem Ministerium für Wirtschaft und Digitalisierung. Mit seinen Krediten und anderen Finanzierungen für innovative, nachhaltige Projekte in Spanien und anderen Ländern trägt das ICO zu nachhaltigem Wachstum bei. Als nationale Förderbank unterstützt es Unternehmen, vor allem kleine und mittlere Betriebe und Selbstständige.

Die UCI

Die UCI (Unión de Créditos Inmobiliarios) ist ein Finanzinstitut mit 30 Jahren Erfahrung in Spanien, Portugal, Griechenland und Brasilien (zusammen mit der Provincia-Gruppe). Sie hat mehr als 600 Beschäftigte, ein Kreditvolumen von über zehn Milliarden Euro und mehr als 350 000 Kunden. Ihr Ziel ist es, die Nachfrage nach Wohnraum durch verantwortungsvolle, transparente und auf die persönlichen Erfordernisse zugeschnittene Finanzierungen zu decken. Die UCI fördert den Erwerb von Wohnraum und die Sanierung des Immobilienbestands, damit Städte nachhaltiger werden. Dazu vergibt sie Hypothekendarlehen und Sanierungskredite an Privatpersonen und Eigentümergemeinschaften. Seit 2015 hat die UCI über ihre Programme Prado und Belém erstklassige durch Wohnimmobilien besicherte Anleihen (RMBS) im Volumen von mehr als vier Milliarden Euro begeben.