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  • Letztes Jahr vergab die EIB-Gruppe in den Niederlanden 1,39 Milliarden Euro für 24 Projekte; das entspricht etwa 0,15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
  • Kredite für nachhaltiges Gesundheitswesen und Batterieinnovationen sowie Eigenkapital für ersten Wasserinnovationsfonds passten genau zum aktuellen Investitionsklima
  • Laut EIB-Investitionsumfrage 2022 planen 92 Prozent der befragten niederländischen Unternehmen Investitionen, die ihre CO2-Emissionen verringern

2022 hat die Europäische Investitionsbank-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), fast 1,4 Milliarden Euro in den Niederlanden vergeben. Die Mittel flossen vor allem in die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), die Modernisierung des Gesundheitswesens und günstige Finanzierungslösungen für Innovation. Neben fast 1,2 Milliarden Euro der EIB mobilisierte der EIF 271,4 Millionen Euro für niederländische Projekte.[1]

Rund 44 Prozent aller Finanzierungen waren für niederländische KMU bestimmt. Darunter fielen unter anderem Beteiligungen des EIF an Fonds für Scale-up-Unternehmen sowie ein Kredit der EIB an die Rabobank für Impact-Darlehen für nachhaltige KMU. Die EIB unterstützte außerdem den Energiefonds Overijssel, der kleinen Unternehmen Finanzierungen zu günstigen Bedingungen für nachhaltige Investitionen anbietet, etwa für die Installation von Solarmodulen.

EIB-Vizepräsident Kris Peeters: „Die EIB-Gruppe will da investieren, wo es notwendig ist. Dank unserer Investitionsumfrage sehen wir, in welchen Sektoren und Bereichen wir den größten Mehrwert erreichen. Im letzten Jahr waren wir in zwei Bereichen noch proaktiver als in den Jahren davor – dem Gesundheitswesen und der Trinkwasserversorgung. Auch in anderen Bereichen haben unsere Finanzierungen einen Unterschied gemacht. So profitierten etwa der Energiefonds Overijssel, das innovative Batterieunternehmen LeydenJar und der Fonds PureTerra von dem starken Klimaengagement der EIB-Gruppe. Fast 56 Prozent unserer Finanzierungen kamen dem Klima zugute, und natürlich musste auch der Rest in Einklang mit dem Pariser Abkommen stehen. In Zukunft erwarten wir noch mehr grüne Projekte und sind bereit, nachhaltige und innovative Unternehmen überall dort zu unterstützen, wo es notwendig ist.“

Im Jahr 2022 standen etwa 55,9 Prozent der Finanzierungen in den Niederlanden in direktem Zusammenhang mit Nachhaltigkeit, Klima oder Umwelt. So erhielten drei Krankenhäuser Mittel für den Bau neuer energieeffizienter Gebäude oder die Modernisierung bestehender Gebäude. Vesteda erhielt Mittel für die energetische Sanierung seines Bestands an bezahlbarem Wohnraum, und 200 Millionen Euro gingen an Brabant Water für eine nachhaltigere und klimaresilientere Trinkwasserversorgung. Der EIF investierte außerdem in „PureTerra Ventures I“, einen neuen Fonds für innovative Unternehmen im Wassersektor, die das rare Gut Wasser besser nutzen wollen.

Ergebnisse der Investitionsumfrage 2022

Neben den Jahresergebnissen veröffentlichte die EIB auch die Ergebnisse ihrer jährlichen Investitionsumfrage, in deren Zuge sie mehr als 12 000 Unternehmen bat, das Investitionsklima zu bewerten. Die Fragen betrafen hauptsächlich die Themen Energie, Beschäftigung und Klima. Insgesamt nannten die niederländischen Unternehmen weniger Investitionshürden als Unternehmen in anderen EU-Ländern. Die meisten haben die Pandemie gut überstanden. Jedoch beunruhigen sie der russische Angriff auf die Ukraine und die dadurch steigenden Energiepreise. Die größten Schwierigkeiten waren jedoch der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften und das ungewisse wirtschaftliche Umfeld.

In digitaler Hinsicht sind die niederländischen Unternehmen Vorreiter. Sie setzen mehr auf digitale Technologie als andere europäische Unternehmen, vor allem beim Einsatz künstlicher Intelligenz und von Drohnen sowie beim Internet der Dinge.

Kris Peeters fügte hinzu: „Unsere jährliche Investitionsumfrage ist ein sehr nützliches Instrument – für die Finanzwelt wie für öffentliche Einrichtungen gleichermaßen. Vergleicht man die nationalen Ergebnisse mit dem EU-Durchschnitt sowie mit Zahlen anderer Mitgliedstaaten und aus den Vereinigten Staaten, sieht man besser, was Unternehmen in den Niederlanden brauchen und wo ihre Chancen liegen. Die niederländischen Unternehmen haben der Pandemie gut standgehalten und große digitale Fortschritte gemacht. Das ist ein gutes Zeichen. Des Weiteren scheint das Klima zu einem immer dringenderen Thema zu werden. Die EIB-Gruppe wird niederländischen Unternehmen weiterhin Geld für erneuerbare Energien, nachhaltige Lösungen und Energieeffizienz bereitstellen.“

Drei Viertel der Unternehmen des Landes gaben an, bereits in den Kampf gegen den Klimawandel investiert zu haben, was weit über dem EU-Durchschnitt (53 Prozent) liegt. Darüber hinaus ergreifen fast alle Unternehmen (92 Prozent) auch Maßnahmen zur Senkung ihrer CO2-Emissionen, beispielsweise indem sie umweltverträglichere Technologien nutzen, nachhaltige Verkehrsmittel einsetzen und Abfälle reduzieren und recyceln.

Dagegen scheinen Unternehmen in den Niederlanden weniger zu Investitionen in neue Produkte oder Dienstleistungen bereit (18 Prozent gegenüber durchschnittlich 24 Prozent in der EU). Ebenso ist der Anteil der Firmen, die sich selbst als „sehr innovativ“ bezeichnen, im Vergleich zum EU-Durchschnitt (13 Prozent gegenüber 18 Prozent) gering. Mehr als die Hälfte der niederländischen Unternehmen (57 Prozent) haben noch keine Investitionen in Forschung, Entwicklung und Innovation getätigt, gegenüber 49 Prozent auf EU-Ebene.

Lesen Sie hier den gesamten Bericht.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die Niederlande halten 5,2 Prozent der Anteile. In den vergangenen fünf Jahren (2018–2022), hat die EIB mehr als 9,8 Milliarden Euro für Projekte in den Niederlanden bereitgestellt.

Der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört zur Europäische Investitionsbank-Gruppe. Seine Hauptaufgabe besteht darin, kleinsten sowie kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Europa den Zugang zu Finanzierungen zu erleichtern. Das Angebot des EIF umfasst Risiko- und Wachstumskapital, Garantien und Mikrofinanzprodukte, die genau auf dieses Marktsegment zugeschnitten sind. Er fördert damit die EU-Ziele für Innovation, Forschung und Entwicklung, Unternehmertum, Wachstum und Beschäftigung.

Auf ihrer Jahrespressekonferenz am 2. Februar 2023 in Brüssel, stellte die EIB-Gruppe auch ihr neues Logo vor, mit dem sie ihre visuelle Identität stärker an die der anderen europäischen Einrichtungen und Organe angleicht. Die beiden Hauptelemente des neuen Logos: die Europaflagge und ein grafisches Element, das die Silhouette des Gebäudes am Sitz der EIB-Gruppe in Luxemburg aufgreift.


[1] Bei einer Finanzierungsoperation mit der Rabobank sicherte die EIB eine Garantie des EIF durch eine Rückgarantie ab. Dieser Betrag wurde nicht doppelt gezählt, sodass sich der Gesamtbetrag auf 1,39 Milliarden Euro beläuft.