Die Raiffeisen Bank will in Rumänien mit einer synthetischen Verbriefung die Kapitalversorgung von Unternehmen verbessern. Damit ist sie die erste Bank des Landes, die sich für dieses Instrument entscheidet. Gemeinsam mit der Europäischen Investitionsbank (EIB) und dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) erleichtert sie damit kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und Midcaps in Rumänien den Zugang zu Krediten und hilft ihnen, robuster zu werden.

Durch die Verbriefung kann die Raiffeisen Bank S.A. in den nächsten zwei Jahren weitere 523 Millionen rumänische Leu (106 Millionen Euro) an förderfähige KMU und Midcaps vergeben. Für diese Neukredite gilt dank der EIB-Beteiligung zudem ein vergünstigter Zinssatz.

Verbrieft wird ein Portfolio aus Krediten an Geschäftskunden im Wert von 1,520 Milliarden rumänischen Leu (308 Millionen Euro). Das verbriefte Kreditportfolio verbleibt in der Bilanz der Raiffeisen Bank und wird in eine vorrangige, eine nachrangige und eine Mezzanine-Tranche unterteilt. Im Rahmen der Transaktion übernimmt der EIF das Kreditrisiko der Mezzanine-Tranche. Das Risiko der vorrangigen und der nachrangigen Tranche verbleibt bei der Raiffeisen Bank. Für die Transaktion gilt eine Wiederauffüllungsphase von drei Jahren, in der getilgte Kredite durch neue, den Förderkriterien entsprechende Risikopositionen ersetzt werden können.

EIB-Vizepräsident Christian Kettel Thomsen: „Die EIB-Gruppe will Investitionen von Unternehmen in ganz Rumänien ankurbeln. An dieser Verbriefung der Raiffeisen Bank zeigt sich, wie der gemeinsame Beitrag von EIB und EIF in Rumänien Wirtschaft und Beschäftigung fördern.“

Alain Godard, geschäftsführender Direktor des EIF: „Die Raiffeisen Bank ist ein langjähriger Partner, mit dem wir schon viele Referenztransaktionen durchgeführt haben. Jetzt unterstützen wir die Raiffeisen Bank bei ihrer ersten synthetischen Verbriefung. Sie dürfte in Rumänien nicht nur die Beschäftigung und das Wirtschaftswachstum kräftig vorantreiben, sondern das Land, in dem bisher nur eine einzige synthetische Verbriefung stattgefunden hat, auch auf dem Weg zur Kapitalmarktunion voranbringen.“

Alina Rus, CFO der Raiffeisen Bank: „Wir freuen uns über diese innovative Transaktion mit der EIB-Gruppe, mit der wir schon seit Jahren zusammenarbeiten. Durch diese Partnerschaft können wir kleinen und mittleren Unternehmen und Midcaps in Rumänien den Zugang zu Krediten erleichtern. Gerade in Zeiten von Corona, Ukrainekrieg und Energiekrise will die Raiffeisen Bank den Firmen helfen voranzukommen. Wir wollen, dass die Wirtschaft wächst und unsere Kunden erfolgreich sind. Dabei hilft uns die EIB ganz enorm.“

Romulus Mircea, Executive Director Assets and Liabilities Management bei der Raiffeisen Bank: „Synthetische Verbriefungen sind für ein effizientes Kapitalmanagement wichtig und fördern die Kreditvergabe, indem sie Risiken übertragen. Das gilt vor allem unter den aktuellen Marktbedingungen, also bei größerer Unsicherheit und hohen Risikoprämien. Durch die Verbriefung können wir einen Großteil des Kapitals und der MREL-Mittel, die für das verbriefte Portfolio hinterlegt sind, freisetzen und dadurch noch mehr Geld für rumänische Unternehmen bereitstellen. Die Transaktion dürfte für die Raiffeisen Bank S.A. auf konsolidierter Ebene unmittelbar ein Plus von rund 40 Basispunkten bei der harten Kernkapitalquote und von 80 Basispunkten bei der MREL-Quote bewirken.“

Raiffeisen Bank

Die Raiffeisen Bank Romania ist die führende Universalbank Rumäniens. Sie ist seit 25 Jahren auf dem rumänischen Bankenmarkt tätig und hat inzwischen mehr als 2,3 Millionen Privat- und Geschäftskunden. Die Bank beschäftigt 4 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 295 Filialen und betreibt 1 131 Geld- und Bankautomaten. Zudem können ihre Kunden an 27 000 POS-Terminals bargeldlos zahlen.