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  • EIB verdreifacht ihre globalen Finanzierungen für die Klimaanpassung bis 2025
  • Präsident Hoyer spricht auf dem Africa Adaptation Summit in Rotterdam, dem ersten globalen Gipfeltreffen zur Beschleunigung der Klimaanpassung in Afrika
  • EIB setzt auf Partnerschaften im Rahmen des Africa Adaptation Acceleration Program                                                                                         

Der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), Werner Hoyer, hat heute am Africa Adaptation Summit in Rotterdam teilgenommen. Auf dem vom Global Center on Adaptation (GCA) veranstalteten Gipfeltreffen kamen führende Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, den Vereinten Nationen und der Wirtschaft zusammen. Es ist der erste globale Gipfel, der sich ausschließlich der Förderung der Klimaanpassung in Afrika widmet.

Präsident Hoyer eröffnete die Diskussionsrunde der Konferenz und sprach über die Herausforderungen dabei, die Anpassungsfinanzierungen in Afrika zu erhöhen. Er beschrieb zudem, wie die EIB Anpassungsprojekte fördern kann. Hier geht es zu seiner Rede.

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Der Klimawandel könnte bis 2030 15 Prozent des afrikanischen Bruttoinlandsprodukts zunichtemachen und damit bis Ende des Jahrzehnts weitere 100 Millionen Menschen in extreme Armut stürzen. Für einen Kontinent, der bisher kaum zum Klimawandel beiträgt, ist diese Aussicht besonders ungerecht. Die EIB steht seit über 55 Jahren als starker Partner an der Seite der afrikanischen Länder. Mit unserem neuen Geschäftsbereich Entwicklung, der EIB Global, verstärken wir unsere Präsenz in Afrika und machen privates Kapital in großem Maßstab für innovative grüne Technologien wie grünen Wasserstoff verfügbar. Diese Erfahrungen werden wir nutzen, um neue Partnerschaften aufzubauen und private Mittel für Anpassungsprojekte zu mobilisieren, auch im Rahmen des Africa Adaptation Acceleration Program.“

Partnerschaft mit dem Global Center on Adaptation

Im September 2021 vereinbarten die EIB und das GCA eine Partnerschaft, um Maßnahmen in Regionen der Welt zu starten, die besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels sind. Dazu gehört der afrikanische Kontinent, wo die EIB und das GCA im Rahmen des Africa Adaptation Acceleration Program (AAAP) zusammenarbeiten. Diese Initiative wurde von der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) und dem GCA ins Leben gerufen und soll die Anpassungsmaßnahmen in Afrika durch die Mobilisierung von 25 Milliarden US-Dollar vorantreiben.

Die EIB und das GCA arbeiten eng mit der AfDB und anderen multilateralen Entwicklungsbanken sowie internationalen Finanzierungsinstitutionen zusammen. Ihr Ziel ist es, Finanzierungen für Projekte bereitzustellen, die unter die AAAP-Schwerpunkte fallen. Dazu gehören eine robuste Infrastruktur, die Stärkung der Jugend durch neue Arbeitsplätze und unternehmerische Perspektiven sowie klimafreundliche digitale Technologien für die Landwirtschaft und die Ernährungssicherheit.

Förderung der Klimaanpassung in Afrika

In den vergangenen fünf Jahren hat die EIB 18 Milliarden Euro für öffentliche und private Investitionen in ganz Afrika bereitgestellt. So hat sie unter anderem gemeinsam mit afrikanischen und internationalen Partnern die Trinkwasserversorgung und Abwasserbehandlung in Städten wie Bamako, Dakar, Kairo, Kigali, Niamey, Ouagadougou und Tunis verbessert und Kleinbauern ermöglicht, die Landwirtschaft an den Klimawandel anzupassen. Außerdem hat sie Maßnahmen vorangetrieben, um die Landverödung zurückzudrängen.

Klimaanpassungsplan der EIB

Der Klimaanpassungsplan der EIB unterstützt die Ziele der Anpassungsstrategie der Europäischen Union innerhalb und außerhalb der EU. Die EIB hat zugesagt, ihre globalen Finanzierungen für die Klimaanpassung bis 2025 zu verdreifachen.

Die EIB prüft alle von ihr finanzierten Projekte auf Klimarisiken und stellt sicher, dass sie an künftige Veränderungen angepasst sind. In der EU helfen wir Kunden des öffentlichen und privaten Sektors mit unserer neuen Beratungsplattform ADAPT, damit sie verstehen, wie sich der Klimawandel auf ihre Tätigkeit auswirkt.

Außerhalb der Europäischen Union fördert die EIB verstärkt klimasmarte digitale Technologien für Landwirtschaft, klimafeste Infrastruktur, Städte und unternehmerische Initiativen und treibt so Innovationen in der Klimaanpassung voran. Die Bank finanziert künftig einen höheren Anteil der Kosten von Projekten, die vorrangig zur Klimaanpassung beitragen. So kann sie weltweit 75 Prozent der betreffenden Projektkosten übernehmen und in den am wenigsten entwickelten Ländern und in kleinen Inselentwicklungsländern sogar 100 Prozent.

Hintergrundinformationen

Die EIB-Gruppe hat einen Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und bis 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Gemäß diesem Fahrplan richtet die EIB-Gruppe seit Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus.

Die EIB Global ist der neue Geschäftsbereich der EIB-Gruppe für wirksamere internationale Partnerschaften und Entwicklungsfinanzierung. Sie arbeitet als Teil von Team Europa eng und zielorientiert mit anderen Entwicklungsfinanzierungsinstituten und der Zivilgesellschaft zusammen. Über unsere Büros in aller Welt bringt die EIB Global die EIB-Gruppe näher zu den Menschen, Unternehmen und Institutionen vor Ort. 

Die EIB ist seit 1965 in Afrika aktiv. Die Bank der EU hat seither insgesamt 59 Milliarden Euro in 52 afrikanischen Ländern investiert. Gefördert wurden Infrastrukturprojekte, innovative Unternehmen, erneuerbare Energien, der öffentliche Sektor und die Privatwirtschaft – von Kleinstbetrieben bis hin zu großen multinationalen Konzernen.