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Die Finanzierungsvereinbarung wurde am 9. Juli bei einer Veranstaltung bei COSUCRA in Warcoing (Pecq, Provinz Hennegau) offiziell bekannt gegeben. EIB-Vizepräsident Kris Peeters und Willy Borsus, Vizepräsident der Wallonie und Wirtschaftsminister, erläuterten, wie diese wichtige Partnerschaft kleinen und mittleren Unternehmen (KMU, bis zu 250 Beschäftigte) und Midcap-Unternehmen (bis zu 3 000 Beschäftigte) in der Coronapandemie unter die Arme greift. (Pressemitteilung beigefügt)

Die erste Tranche des Durchleitungsdarlehens, das die EIB dank ihres AAA-Ratings zu vergünstigten Konditionen an SRIW vergibt, beläuft sich auf 100 Millionen Euro. Die SRIW gibt die attraktiven Konditionen an KMU und Midcap-Unternehmen weiter, die in einem breiten Spektrum von förderfähigen Branchen tätig sind.

Ein außergewöhnliches Programm in einer außergewöhnlichen Situation

Um förderfähig zu sein, müssen die Projekte bestimmte Kriterien erfüllen; insbesondere müssen sie in Belgien durchgeführt werden, und die Unternehmen müssen Wachstumspläne haben. Ausnahmsweise können bei dieser Art von EIB-Programmen auch Betriebsmittelkredite bereitgestellt werden. Ausgeschlossen sind jedoch reine Finanz- oder Immobilientransaktionen. Die Beträge pro Projekt dürfen 25 Millionen Euro nicht überschreiten. Ebenfalls zum ersten Mal kann der aus dem Durchleitungsdarlehen der EIB in Anspruch genommene Betrag 100 Prozent der Gesamtprojektkosten eines Projekts oder einer Investition abdecken. Interessierte Unternehmer richten ihren Antrag an die SRIW, die ihn im Rahmen ihres üblichen Entscheidungsprozesses prüft.

Die Finanzierung ist Teil der umfassenderen Unterstützung der EIB-Gruppe für europäische KMU und Midcap-Unternehmen, mit der sie die negativen Auswirkungen der Coronakrise abmildern und die Erholung fördern will. Bis Ende 2022 kann eine zweite Tranche in Höhe von 100 Millionen Euro in Anspruch genommen werden. Da die SRIW nach Möglichkeit selbst noch einmal den gleichen Betrag vergeben wird, dürften letztlich 400 Millionen Euro an wallonische Unternehmen fließen.

Seit 2020 bemüht sich die SRIW um Unterstützung von der EIB, um ihre Finanzierungen in dieser beispiellosen Krise ausweiten zu können. Anfang 2021 wurde die SRIW als Partner und Intermediär der EIB zugelassen. Damit kann das Institut nun aus der ersten Tranche von 100 Millionen Euro Kredite vergeben, um Projekte wallonischer Unternehmen zu finanzieren.

Der Kredit an COSUCRA – ein nachrangiges Darlehen über fünf Millionen Euro – ist der erste, den die SRIW aus den Mitteln der EIB vergibt. Die SRIW betreut COSUCRA seit mehr als 15 Jahren und finanziert auch weiterhin Projekte, mit denen das Unternehmen seine Produktionskapazitäten für natürliche Inhaltsstoffe aus Erbsen und Zichorien ausbaut, um seine Führungsposition in schnell wachsenden Märkten zu behaupten.

Willy Borsus, Vizepräsident von Wallonien und Wirtschaftsminister, erklärte anlässlich der Bekanntgabe der Finanzierungsvereinbarungen zwischen EIB und SRIW sowie zwischen SRIW und COSUCRA am Firmensitz in Warcoing: „Ich möchte der EIB für ihr Engagement für die wallonische Wirtschaft danken. Dieses besondere Finanzierungsprodukt, bei dem europäische und wallonische Mittel kombiniert werden, ermöglicht es unseren Unternehmen, sich weiterzuentwickeln, zu wachsen, international zu expandieren und Arbeitsplätze zu schaffen. Es hilft uns, den 80 000 Firmen in unserer Region zur Seite zu stehen, und das in allen Branchen, und es passt auch perfekt zum wallonischen Konjunkturprogramm, das auf Unternehmensentwicklung setzt.“  

EIB-Vizepräsident Kris Peeters: „KMU und Midcap-Unternehmen sind der Motor der wallonischen Wirtschaft, was die wirtschaftliche Dynamik und die Schaffung von Arbeitsplätzen angeht. Angesichts der Folgen der Pandemie ist es unser aller Verantwortung, geschwächte Unternehmen und ihre Investitionsprojekte durch maßgeschneiderte Finanzierungslösungen zu unterstützen. Die Kombination der Schlagkraft und Expertise der EIB mit den Stärken der SRIW ermöglicht es der Region Wallonien, ihr Konjunkturprogramm zu konsolidieren und ihren Unternehmen zu helfen, die aktuellen Herausforderungen zu bewältigen und weiter zu wachsen.“ 

Sébastien Durieux, Vizepräsident des SRIW-Vorstands: „Die Jahre 2020 und 2021 sind außergewöhnliche Jahre für die SRIW, mit einem deutlichen Anstieg der Interventionen sowohl nach Anzahl als auch nach Umfang im Kontext dieser beispiellosen Krise. Die SRIW nimmt ihre Rolle weiterhin wahr, die wallonische Wirtschaft zu unterstützen, damit Unternehmen ihre Liquidität und Eigenkapitalausstattung erhalten oder wiederherstellen können. In der Vergangenheit hat die SRIW mit ihrem eigenen Geld gearbeitet, aber in der Krise beschlossen wir, unsere Finanzierungsquellen zu diversifizieren und auch auf Mittel von außen zurückzugreifen. Angesichts des Auftrags der SRIW schien uns die EIB der Darlehensgeber der Wahl zu sein.

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB)

In Belgien – Die EIB-Gruppe vergab 2020 1,5 Milliarden Euro für Projekte in verschiedenen Branchen, darunter Gesundheit, Bildung, Energie, Wasser, Industrie und KMU. Dies entspricht 0,30 Prozent des belgischen BIP.  (Die EIB in Belgien)

Für KMU und Midcap-Unternehmen – Die EIB und ihre Tochtergesellschaft, der Europäische Investitionsfonds (EIF), unterstützen kleine Unternehmen, die in vielen Ländern das Rückgrat der heimischen Wirtschaft bilden. Seit Ausbruch der Coronapandemie hat die EIB-Gruppe ihr umfangreiches Netz von Partnerinstituten in der EU aktiviert, um ihre Finanzkraft möglichst rasch für Unternehmen einzusetzen, die von den Covid-Restriktionen und anderen Einschränkungen voll getroffen wurden. So beliefen sich die Finanzierungen der EIB-Gruppe für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und mittelgroße Unternehmen (Midcaps) im Jahr 2020 auf 30,56 Milliarden Euro. Damit unterstützte sie rund 420 000 KMU und Midcaps, die vier Millionen Menschen beschäftigen. Vgl. SMEs and mid-caps (eib.org) und La BEI : un an après le début de la pandémie de COVID-19 (eib.org)

SRIW 

Die S.R.I.W. (Wallonische Regionale Investitionsgesellschaft) trägt zur Wirtschaftsentwicklung bei, indem sie Projekte von wallonischen oder in Wallonien ansässigen Unternehmen finanziell unterstützt. Über Kredite, aber auch über Kapitalbeteiligungen trägt sie neben privaten Investoren zu ihrem Wachstum bei.

COSUCRA

COSUCRA ist seit sechs Generationen im Bereich natürlicher Inhaltsstoffe aus Zichorien und Erbsen etabliert und auf den Märkten für Lebensmittel und gesunde Ernährung tätig. Das Unternehmen hat früh die Bedeutung natürlicher Inhaltsstoffe erkannt und ist mittlerweile auf seinen Märkten weltweit führend. Im Fokus der Unternehmensstrategie steht die Innovation, insbesondere durch kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung. COSUCRA trägt zu einer zeitgemäßen, gesunden und nachhaltigen Ernährung bei und nutzt dazu die Vorteile der Natur für integrierte und einfach anwendbare Lösungen.