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  • Schwerpunkt der Gespräche ist ein Entwicklungsmodell, das die Gesundheits-, Wirtschafts- und Umweltkrise entschärft
  • Jährliches Treffen lateinamerikanischer und karibischer Banken findet virtuell am 25. und 26. Mai statt

Der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB) Werner Hoyer und der Präsident der Vereinigung der lateinamerikanischen Entwicklungsbanken (ALIDE) Carlos Linares eröffneten die 51. ALIDE-Generalversammlung, auf der internationale Entwicklungsfinanzierer, öffentliche Einrichtungen und der private Sektor zusammenkommen.

Das Thema der diesjährigen Generalversammlung lautet „Nach der Dreifach-Krise: Wandel oder weiter so?“. Im Fokus der Beratungen stehen die Herausforderungen und Chancen für einen Wandel in drei Bereichen: 1) die digitale Revolution im Bankensektor, Digitalisierung in KMU und regionale Transformation von Produktionsmustern, 2) finanzielle Teilhabe von Frauen und ihrer Unternehmen und 3) verstärkte Förderung einer nachhaltigen und grünen Erholung nach der Pandemie.

ALIDE-Präsident Carlos Linares: „Lateinamerika und die Karibik stöhnen unter den Folgen einer dreifachen Krise – der Gesundheits-, Wirtschafts- und Umweltkrise –, und sie durchlaufen tiefgreifende Veränderungen. Die Entwicklungsbanken der Region treffen als finanzpolitische Speerspitzen ihrer Länder in dieser kritischen Situation zusammen, um über ein neues Modell zu beraten, mit dem sich die Region aus eigener Kraft erholen kann.“

EIB-Präsident Werner Hoyer: „Die Entwicklungsbanken Europas und Lateinamerikas müssen mit vereinten Kräften Investitionen fördern, die das Leben der Menschen verbessern und nachhaltig Wohlstand für alle schaffen. Treffen wie die ALIDE-Generalversammlung zeigen, dass wir die vor uns liegenden Herausforderungen nur gemeinsam meistern. Als Klimabank der EU und weltweit größter multilateraler Geldgeber für Klimaschutzprojekte kann die EIB wie wenig andere nachhaltige Investitionen auf Lateinamerikas Weg aus der Pandemie fördern. Genau das wollen wir mit unseren ALIDE-Partnern tun.“

Die Generalversammlung der ALIDE ist die größte Einzelveranstaltung lateinamerikanischer und karibischer Entwicklungsbanken. Neben den Gesprächen über Entwicklungsfinanzierung wählt die ALIDE einen neuen Generalsekretär und einen neuen Exekutivausschuss.

Zusammenarbeit der EIB mit ALIDE-Mitgliedsbanken

Seit ihrem Beitritt zur ALIDE 2016 hat die EIB neun Projekte im Gesamtvolumen von 865 Millionen Euro mit anderen aktiven Mitgliedern finanziert und eine umfangreiche Pipeline vielversprechender Projekte aufgebaut. Außerdem hat sie mit regionalen Entwicklungsbanken, die assoziierte Mitglieder sind, Durchleitungsdarlehen in Höhe von 326 Millionen Euro unterzeichnet.

Die EIB in Lateinamerika

Als Bank der EU finanziert die EIB in Einklang mit den außenpolitischen Zielen der EU Projekte, die zur Wirtschaft der Region beitragen: Entwicklung der Wirtschafts-, Umwelt- und Sozialinfrastruktur, Entwicklung des Privatsektors sowie Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels und Anpassung an seine Folgen.

Klimaschutz und Klimaanpassung stehen für die EIB in Lateinamerika im Mittelpunkt. Deshalb finanziert die Bank der EU vor allem Projekte in den Bereichen Umwelt, erneuerbare Energien, Energieeffizienz und nachhaltige öffentliche Verkehrssysteme. Durch Klimafolgenprojekte wird Infrastruktur modernisiert, um sie angesichts unbeständigerer und unvorhersehbarer Wetterverhältnisse krisenfester zu machen.

Die EIB unterstützt Projekte in Lateinamerika mit langfristigen, günstigen Finanzierungen und stellt durch technische Hilfe sicher, dass die Projekte eine positive Wirkung auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt haben. Die EIB ist seit 1993 in Lateinamerika tätig und hat seither 10,4 Milliarden Euro für 140 Projekte in 14 Ländern der Region bereitgestellt.

Die weltweite Antwort von EIB und Team Europe auf Covid-19

Präsident Hoyer schlug in seiner Eröffnungsrede vor, in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission Nothilfefinanzierungen im Rahmen der operativen Maßnahmen der EIB gegen die globalen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie bereitzustellen. Die EIB trägt damit zur Antwort von Team Europe auf die Coronakrise bei.

Als Teil von Team Europe arbeitet die EIB eng mit den ALIDE-Mitgliedsbanken zusammen. Sie stellt der Banco do Nordeste do Brasil (BNB) in Brasilien, der Corporación Financiera de Desarrollo S.A. (COFIDE) in Peru und der Nacional Financiera (NAFIN) in Mexiko 350 Millionen Euro für Projekte in der Region zur Verfügung. Weitere 30 Millionen werden aus bestehenden Darlehen schneller ausgezahlt, und bei 15 Millionen Euro werden die Förderkriterien angepasst, um auch kleine Unternehmen zu unterstützen.