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  • Für 72 Prozent der Menschen in Europa ist Corona derzeit die größte Herausforderung in ihrem Land.
  • 57 Prozent sagen, dass die Covid-19-Konjunkturhilfen den Klimanotstand berücksichtigen müssen.
  • 70 Prozent befürworten strengere staatliche Maßnahmen, die jeden Einzelnen zwingen, im Kampf gegen die Klimakrise sein Verhalten zu ändern.

Aus der ersten Ergebnisreihe der EIB-Klimaumfrage 2020–2021 geht hervor, wie die Menschen in Europa in einer sich rasch verändernden Welt zum Klimawandel stehen. Die dritte EIB-Klimaumfrage zeigt, welchen Einfluss die Covid-19-Krise auf die Wahrnehmung des Klimanotstands hat. Die erste von drei Ergebnisreihen der Umfrage ist nun auf der EIB-Website abrufbar.

Für die Menschen in China steht der Klimawandel nach wie vor an erster Stelle – nicht so in der EU und den USA

Durch die aktuelle Gesundheitskrise hat sich die Wahrnehmung der Bürgerinnen und Bürger verändert, vor welchen wichtigen Herausforderungen ihr Land derzeit steht. 2019 meinte fast die Hälfte der Europäerinnen und Europäer, dass der Klimawandel die größte Herausforderung ist. Dieses Jahr stufen ihn hingegen nur 33 Prozent als eines der drei Hauptprobleme ein. Dabei sind die Wahrnehmungen in Europa, den Vereinigten Staaten und China unterschiedlich:

  • Für die Menschen in allen europäischen Ländern ist die Covid-19-Pandemie die größte Herausforderung (72 Prozent).
  • Das finden auch die Amerikaner (73 Prozent). Vergangenes Jahr stand für sie der Zugang zu Gesundheitsversorgung noch an erster Stelle.
  • Für die Chinesen ist der Klimawandel nach wie vor das größte Problem (61 Prozent), dicht gefolgt von der Pandemie (59 Prozent).

Die Covid-19-Pandemie wird in allen Bevölkerungssegmenten gleichermaßen als Problem wahrgenommen. Hingegen ist der Klimawandel in Europa für die jüngere Generation eine größere Herausforderung als für die Gesamtbevölkerung: Bei den 15- bis 19-Jährigen steht er an zweiter Stelle (40 Prozent), gleichauf mit Arbeitslosigkeit.

Europa und China wollen grünen Wiederaufbau

Die meisten Europäerinnen und Europäer (57 Prozent) finden, dass die Konjunkturmaßnahmen den Klimanotstand berücksichtigen müssen. Dazu sollten die Regierungen ein CO2-armes und klimaresilientes Wachstum fördern. Nur 43 Prozent wollen, dass die Regierungen alle Hebel in Bewegung setzen, damit die Wirtschaft wieder schnell auf die Beine kommt.

Die Mehrheit der Chinesen (73 Prozent) befürwortet ebenfalls einen grünen Wiederaufbau.

Das gilt auch für 49 Prozent der Amerikaner. Hingegen wollen 51 Prozent, dass die Regierung alle Hebel in Bewegung setzt, damit die Wirtschaft wieder schnell auf die Beine kommt.

Forderung nach strengeren staatlichen Maßnahmen, die das Verhalten der Menschen ändern

2020 war ein Jahr strenger staatlicher Maßnahmen: Die Regierungen bekämpften die Covid-19-Pandemie mit Maskenpflicht, Lockdown und Reisebeschränkungen. 70 Prozent der Europäer, 67 Prozent der Amerikaner und 95 Prozent der Chinesen sagen, dass sie ähnliche Maßnahmen befürworten würden, die jeden Einzelnen zwingen, für den Klimaschutz sein Verhalten zu ändern.

66 Prozent der Menschen in Europa betrachten die Europäische Union als Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel. Dagegen sehen 90 Prozent der Chinesen und 49 Prozent der Menschen in den USA ihr jeweiliges Land an der Spitze.

EIB-Vizepräsident Ambroise Fayolle: „2020 war ein sehr schwieriges Jahr. Daher überrascht es nicht, dass die Covid-19-Pandemie jetzt die Hauptsorge der Bürgerinnen und Bürger ist. Gleichzeitig fordern die Menschen einen grünen Wiederaufbau der Wirtschaft. Das ist ein deutliches Signal und eine Aufforderung an die betreffenden Institutionen, entsprechend zu handeln. Die EIB wird sich in den kommenden Jahren mehr denn je dafür einsetzen, diese Herausforderung zu bewältigen.“

Die erste von drei Ergebnisreihen der Umfrage ist nun auf der EIB-Website abrufbar.

Hintergrundinformationen

Die EIB-Umfrage zum Klimawandel

Die Europäische Investitionsbank hat in der dritten Ausgabe ihrer Klimaumfrage Menschen eingehend zum Klimawandel befragt. Gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen BVA wollen wir herausfinden, welche Einstellungen und Erwartungen die Menschen in Bezug auf den Klimaschutz haben. Für die Umfrage wurde zwischen dem 5. Oktober und dem 2. November 2020 in jedem der 30 teilnehmenden Länder eine repräsentative Stichprobe der Bevölkerung befragt – insgesamt 30 000 Menschen.

Die Europäische Investitionsbank

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten der EU. Die EIB vergibt langfristige Mittel für solide Projekte, die den Zielen der EU entsprechen, sowohl in Europa als auch weltweit. Die Europäische Investitionsbank ist in rund 160 Ländern tätig und der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaschutzprojekte. Vor Kurzem hat die EIB-Gruppe ihren Klimabank-Fahrplan verabschiedet, um ihre ehrgeizigen Ziele zu erreichen: In den nächsten zehn Jahren bis 2030 will sie eine Billion Euro für Klimaschutz und ökologisch nachhaltige Investitionen mobilisieren und bis 2025 mehr als 50 Prozent ihrer Finanzierungen für Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit bereitstellen. Gemäß diesem Fahrplan richtet die EIB-Gruppe ab Anfang 2021 alle neuen Finanzierungen an den Zielen und Grundsätzen des Pariser Abkommens aus.

BVA

BVA ist ein Meinungsforschungs- und Beratungsunternehmen, das als einer der innovativsten Marktforschungsanbieter in seinem Sektor gilt. Schwerpunkt seiner Arbeit ist das verhaltensbasierte Marketing. Durch die Kombination von Daten- und Sozialwissenschaften gelangt BVA zu aufschlussreichen und aussagekräftigen Untersuchungsergebnissen. Das Unternehmen ist Mitglied im Worldwide Independent Network of Market Research (WIN), einem globalen Netz weltweit führender Markt- und Meinungsforschungsunternehmen mit mehr als 40 Mitgliedern.