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  • Die Finanzierungen der EIB beliefen sich auf 443 Millionen Euro, die Eigenkapital- und Garantiezusagen des EIF auf 264 Millionen Euro
  • Die Darlehensauszahlungen betrugen 2018 691 Millionen Euro und erreichten damit ein Rekordniveau für die vergangenen drei Jahre
  • Die Mittel der EIB-Gruppe kamen 2018 in der Tschechischen Republik rund 6 900 kleinen Unternehmen zugute und sicherten oder schufen 176 000 Arbeitsplätze

Die Europäische Investitionsbank-Gruppe, bestehend aus der Europäischen Investitionsbank (EIB) und ihrer Tochtergesellschaft, dem Europäischen Investitionsfonds (EIF), vergab 2018 in der Tschechischen Republik 708 Millionen Euro in Form von Darlehen, Garantien und Eigenkapital.

Die EIB unterzeichnete neue Darlehen von 443 Millionen Euro, der EIF stellte 264 Millionen Euro für 14 Eigenkapital-, Garantie- und Mikrofinanzierungsprojekte für rund 4 300 kleine Unternehmen bereit. Damit sicherte oder schuf die EIB-Gruppe rund 48 000 Arbeitsplätze und mobilisierte Investitionen von insgesamt 925 Millionen Euro.

Die Darlehensauszahlungen der EIB beliefen sich im Jahr 2018 einschließlich früher unterzeichneter Verträge auf 691 Millionen Euro – ein Rekordniveau für die vergangenen drei Jahre. Die Mittel kamen direkt der Realwirtschaft zugute.

Die Finanzierungen der EIB-Gruppe wurden zum Teil durch die Investitionsoffensive für Europa – auch bekannt als „Juncker-Plan“ – ermöglicht. Im Rahmen dieser 2015 gestarteten Initiative vergibt die EIB Darlehen, die durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) besichert sind. Außerdem bietet sie über die Europäische Plattform für Investitionsberatung (EIAH) Beratungsleistungen an. Ende 2018 hatte die EIB-Gruppe EFSI-besicherte Projekte in Höhe von 694 Millionen Euro genehmigt, die mögliche Investitionen von vier Milliarden Euro anstoßen sollen.

EIB-Vizepräsident Vazil Hudák: „Die EIB leistete 2018 einen wichtigen Beitrag zum Wachstum der Tschechischen Republik. Besonders die Auszahlungen – Geld, das tatsächlich in die Realwirtschaft fließt – waren letztes Jahr sehr hoch und sicherten oder schufen viele Arbeitsplätze. Außerdem arbeiteten wir nach fast zehn Jahren das erste Mal wieder mit dem Staat zusammen und initiierten mehrere Darlehen, von denen einige hoffentlich dieses Jahr zustandekommen.“

Darlehen für kleine und mittlere Unternehmen

Im Jahr 2018 unterzeichnete die EIB mit tschechischen Finanzinstituten sechs Durchleitungsdarlehen von insgesamt 395 Millionen Euro. Die Institute finanzierten mit den EIB-Mitteln Projekte von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und von Kommunen in den Bereichen lokale Infrastruktur, Umweltschutz, Energie, Forschung, Entwicklung und Innovation sowie Dienstleistungen, einschließlich Tourismus. Die EIB-Darlehen kamen rund 2 600 KMU und mittelgroße Unternehmen zugute und sicherten oder schufen im letzten Jahr in der Tschechischen Republik 128 000 Arbeitsplätze.

Modernisierung tschechischer Regionen und Städte

Im Jahr 2018 stellte die EIB der Region Südmähren 700 Millionen tschechische Kronen (rund 27,4 Millionen Euro) bereit. Die Mittel waren für eine bessere Infrastruktur, die Förderung der Wirtschaft und die Verbesserung öffentlicher Dienstleistungen, vor allem im Gesundheitswesen und der Sozialfürsorge, bestimmt. Unter anderem werden öffentliche Gebäude, Schulen, Sport- und Sozialfürsorgeeinrichtungen saniert und Energiesparmaßnahmen durchgeführt. Gemeinsam mit EU-Mitteln in Höhe von 1,5 Milliarden tschechischen Kronen (59 Millionen Euro) flossen die EIB-Mittel in die Kofinanzierung von 15 Verkehrs-, Gesundheits- und Sozialfürsorgeprojekten. Diese dritte EIB-Finanzierung für die Region erhöhte die bisherige Unterstützung auf insgesamt rund 116 Millionen Euro.

EFSI-Garantie ermöglicht Förderung innovativer Sektoren

Wie in den Vorjahren unterstützte die EIB erneut lokale Niederlassungen führender innovativer Unternehmen, um Forschung und Entwicklung und die Einführung innovativer Produktionstechniken zu fördern. Die Bank der EU stellte dazu in der Tschechischen Republik die folgenden Darlehen bereit:

  • 7,5 Millionen Euro aus einem Darlehen von insgesamt 30 Millionen Euro an CARMAT, den Entwickler des weltweit modernsten Kunstherzens. Die Produkte des Unternehmens bieten Menschen mit biventrikulärem Herzversagen im Endstadium eine Alternative.
  • 13,4 Millionen Euro aus einem Darlehen von insgesamt 80 Millionen Euro, um den Aufbau einer innovativen und nachhaltigen europäischen Autoindustrie zu fördern. Mithilfe des Darlehens kann CIE Automotive Technologien entwickeln, die Fahrzeuge leichter und Herstellungsverfahren effizienter und umweltfreundlicher machen.

Die Finanzierungen werden durch den Europäischen Fonds für strategische Investitionen (EFSI) besichert, die Finanzierungssäule der Investitionsoffensive für Europa („Juncker-Plan“).

Beratungsdienste der EIB

Die Beratungsdienste in der Tschechischen Republik werden hauptsächlich über JASPERS, die Europäische Plattform für Investitionsberatung (EIAH), die Abteilung Beratung für Finanzierungsinstrumente, InnovFin – Beratung und das Europäische PPP-Kompetenzzentrum (EPEC) erbracht.

Im Jahr 2018 konzentrierte sich JASPERS (Gemeinsame Hilfe bei der Unterstützung von Projekten in europäischen Regionen) in der Tschechischen Republik hauptsächlich auf den Verkehrsbereich. Neun von elf Beratungsaufträgen, die JASPERS abschloss, betrafen wichtige Schienen- und Straßenverkehrsprojekte. JASPERS wirkte auch erfolgreich an der Aktualisierung der Kosten-Nutzen-Analyse-Methodik für Verkehrsprojekte in der Tschechischen Republik mit, wodurch Verkehrsprojekte, die aus den EU-Strukturfonds finanziert werden, schneller vorbereitet werden dürften. Derzeit laufen 18 Beratungsaufträge, 89 Prozent davon im Verkehrssektor. Das JASPERS-Team arbeitet an der zweiten Phase der folgenden wichtigen Projekte mit: R35-Dostavba MUK Opatovice–Ostrov und Autobahn D1-Prerov–Lipnik (0137).

Die Europäische Plattform für Investitionsberatung (EIAH) ist ein gemeinschaftliches Programm der EIB und der Europäischen Kommission und dient als zentrale Anlaufstelle für umfassende Beratungsleistungen und technische Hilfe. Sie bietet gezielte Unterstützung für die Ermittlung, Vorbereitung und Entwicklung von Investitionsprojekten in der Europäischen Union. Bis Ende Dezember 2018 waren bei ihr 26 Beratungsanträge aus der Tschechischen Republik eingegangen, von Auskunftsersuchen bis hin zu Anträgen auf technische Hilfe und finanzielle Mittel. 22 davon waren projektspezifisch, 14 kamen aus dem Privatsektor.

Die Tschechische Republik beteiligte sich auch am Networking des Europäischen PPP-Kompetenzzentrums (EPEC) mit, in dem es über das Finanzministerium vertreten ist. Das EPEC unterstützte das Verkehrsministerium und den staatlichen Verkehrsinfrastrukturfonds bei der Entscheidung über eine PPP und das entsprechende PPP-Modell für das D4-Autobahnprojekt.