• EIB stellt 63,5 Millionen US-Dollar für das Programm „Mi Agua V“ des bolivianischen Umwelt- und Wasserministeriums bereit
  • Darlehen für Klimaschutz und bessere Trinkwasserversorgung in ländlichen Gebieten
  • 12 000 Arbeitsplätze in der Durchführungsphase

Die Europäische Investitionsbank (EIB) wird den Bau von Infrastruktur für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung in Bolivien finanzieren. Dazu hat die Bank einen Finanzierungsvertrag mit dem Ministerium für Entwicklungsplanung abgeschlossen. Sie vergibt ein Darlehen von 63,5 Millionen US-Dollar (54 Millionen Euro) für die Durchführung des Wasserinfrastrukturprogramms „Mi Agua V“. Hinzu kommen 77 Millionen US-Dollar der lateinamerikanischen Entwicklungsbank CAF (Corporación Andina de Fomento) und ein Zuschuss der Europäischen Union im Rahmen der bilateralen Zusammenarbeit im Wasser- und Abwasserbereich.

Mit den Mitteln der EIB und der CAF werden über 600 kleine Projekte durchgeführt, durch die mehr als 200 000 Menschen an die Trinkwasserversorgung angebunden werden sollen. Für mehr als 85 000 Menschen wird sich zudem die Abwasserentsorgung verbessern. Die meisten von ihnen leben in abgelegenen Dörfern in ländlichen Gebieten.

Das Darlehen wird im Rahmen des Finanzierungsmandats für Lateinamerika 2014–2020 bereitgestellt und ist somit durch die EU-Haushaltsgarantie besichert. Die EIB trägt mit ihrer Finanzierung zu den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung und zum Klimaschutz bei, da die neuen Abwassernetze und Behandlungsanlagen verhindern, dass ungeklärte Abwässer die Flüsse verunreinigen.

Die für Finanzierungen der Bank in Lateinamerika zuständige EIB-Vizepräsidentin Emma Navarro: „Dieses Projekt ist beispielhaft für unsere Prioritäten in Lateinamerika: Wir finanzieren Projekte mit hohem sozialen und wirtschaftlichen Nutzen, mit denen wir zugleich den Klimaschutz fördern. Mit diesem Projekt tragen wir dazu bei, viele bisher isolierte Dörfer an das Wasser- und Abwassernetz anzubinden. Dadurch können wir die Lebensbedingungen Tausender Bolivianer verbessern. Gleichzeitig fördern wir eine effiziente Nutzung der natürlichen Ressourcen und tragen zum Wirtschaftswachstum und zur Beschäftigung bei.“

Die Maßnahmen im Rahmen dieses Programms werden in den kommenden vier Jahren durchgeführt und sollen 2022 abgeschlossen sein. In der Durchführungsphase entstehen rund 12 000 Arbeitsplätze. Auch für den anschließenden Betrieb der Anlagen werden Einwohner aus den betreffenden Dörfern eingestellt. Die am Programm beteiligten Kommunen sind für den Betrieb und die Instandhaltung der neuen Anlagen und für die Erbringung der Versorgungsleistungen zuständig.

Die EIB ist der weltweit größte multilaterale Geldgeber für Klimaschutzmaßnahmen. Sie hat sich das Ziel gesetzt, mindestens 25 Prozent ihrer Finanzierungen für dieses vorrangige Ziel bereitzustellen. Außerhalb Europas sollen es 2020 sogar 35 Prozent sein. 

Die EIB in Lateinamerika

Die EIB unterstützt in Lateinamerika Projekte mit langfristigen Darlehen zu günstigen Konditionen. Zudem gewährleistet sie mit technischer Hilfe, dass diese Projekte positive soziale, wirtschaftliche und ökologische Auswirkungen haben. Die EIB ist seit 1993 in der Region tätig und hat seither insgesamt fast 8,4 Milliarden Euro für 117 Projekte in 14 Ländern bereitgestellt.