Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat an der Konferenz zur Koordinierung der Geberhilfe für die G5-Sahel-Länder am 6. Dezember 2018 in Nouakchott teilgenommen. Ziel dieses internationalen Treffens war es, die im Jahr 2016 von den G5-Sahel-Staaten beschlossene Strategie für Entwicklung und Sicherheit (SDS) zu unterstützen. Das zur Umsetzung der Strategie ausgearbeitete Programm für vorrangige Investitionen (PIP) umfasst 40 Strukturvorhaben mit Gesamtkosten von ca. zwei Milliarden Euro, von denen 13 Prozent bereits durch die Mitgliedstaaten abgedeckt werden.

Es handelt sich um die erste Phase (2019–2021) eines ehrgeizigen Entwicklungsplans, der sich an den vier strategischen Schwerpunkten der Regionalorganisation ausrichtet: Governance (81 Millionen Euro), Resilienz (200 Millionen Euro), Sicherheit (396 Millionen Euro) und Infrastruktur (eine Milliarde Euro).

Die Projekte des PIP betreffen in erster Linie die Grenzregionen im Westen (Mali – Mauretanien), in der Mitte (Burkina Faso – Mali – Niger) und im Osten (Niger – Tschad) des G5-Sahel-Raums. Es wird bei den Investitionen in die Infrastruktur ein besonderes Augenmerk auf die Bevölkerung dieser Gebiete – einschließlich der Binnenvertriebenen und Flüchtlinge – gelegt werden.

Auf der Konferenz hat die EIB ihre Unterstützung insbesondere für die zwei folgenden Maßnahmenschwerpunkte bekräftigt: Infrastrukturvorhaben sowie Projekte für Resilienz und menschliche Entwicklung, bei denen es sich um Tätigkeitsbereiche handelt, die für die EIB vorrangig sind. Die EIB hat außerdem erklärt, sie werde ihr Engagement in der Sahelzone im entsprechenden Zeitraum (2019–2021) fortsetzen. Dafür wolle sie Finanzierungsmitteln von insgesamt 600 Millionen Euro für die Unterstützung des Privatsektors und des öffentlichen Sektors bereitstellen, von denen 250 Millionen Euro oder 40 Prozent auf den PIP entfallen.

Anlässlich der Konferenz unterzeichnete die EIB mit dem Minister für Planung und dem EU-Kommissar für Internationale Zusammenarbeit und Entwicklung eine Absichtserklärung über die Bereitstellung von 57 Millionen Euro für das Projekt zum Ausbau des Stromnetzes von Niger (NELACEP II), die mit einem Zuschuss von mehr als 18 Millionen Euro aus dem Treuhandfonds EU-Afrika kombiniert werden.

Die EIB stellt als Bank der Europäischen Union anlässlich ihrer Teilnahme an dem Treffen den fünf Mitgliedstaaten von G5 Sahel umfassende und strategische Finanzierungsmittel bereit, die einer nahezu fünfzigjährigen starken und erfolgreichen Zusammenarbeit neue Impulse geben.

Die neuen Finanzierungen zeigen das starke Engagement der EIB in der Sahelzone sowohl zugunsten des öffentlichen als auch des privaten Sektors sowie zugunsten von Projekten wie der von der Bank mit 130 Millionen Euro mitfinanzierte Stromverbund Mali–Guinea, der Stromverbund Tschad–Kamerun, die Wasserversorgung in Niger, Mobilfunk und Hafeninfrastruktur in Mauretanien sowie erneuerbare Energien und KMU-Förderung in Burkina Faso. Diese Projekte werden im Rahmen einer nachhaltigen Entwicklung und mit dem Ziel der Förderung der regionalen Integration der G5-Sahel-Länder unterstützt.

Diese neue Unterstützung zeigt, dass die EIB an die Fähigkeit des PIP glaubt, die sozioökonomische Lage in der Sahelzone wesentlich zu ändern. In Einklang mit dem von der Organisation G5 Sahel verabschiedeten Zeitplan wird das umfassende Programm in den Jahren 2019 bis 2021 durchgeführt.

Für G5 Sahel bedeutet die Ankündigung der EIB einen Wendepunkt, der es der Organisation ermöglicht, ihre Zusammenarbeit mit den Einrichtungen der Europäischen Union im Bereich der Investitionen zu stärken. Zudem stellt sie ein wertvolles Zeichen des Vertrauens in die Regionalorganisation und ihre Mitgliedstaaten dar.