• Das Green Finance Committee der China Society for Finance and Banking und die Europäische Investitionsbank veröffentlichen die zweite Ausgabe des Weißbuchs „The Need for a Common Language in Green Finance“
  • Vergleichbarkeit und Transparenz sind der Schlüssel, damit grüne Finanzierungen ein Motor für den Übergang zu einer emissionsarmen und klimaresistenten Wirtschaft werden
  • Die EU und China gehören zu den weltweit größten Märkten für grüne Anleihen – folglich dient es der Harmonisierung weltweit, wenn beide mehr Kompatibilität anstreben

Das Green Finance Committee der China Society for Finance and Banking (GFC) und die Europäische Investitionsbank (EIB) stellten auf der 24. Weltklimakonferenz in Kattowitz die zweite Ausgabe ihres Weißbuchs „The Need for a Common Language in Green Finance“ vor. Dies ist ein weiterer Schritt zu einem besseren globalen Verständnis dafür, wie Investitionen in grüne Projekte funktionieren, und zu mehr Transparenz für die internationale Gemeinschaft, Höhere Transparenz und Vergleichbarkeit der Kriterien sind eine gute Nachricht für Kapitalmärkte und Projektträger gleichermaßen, da immer mehr öffentliche und private Emittenten und Investoren international an grünen Anleihen interessiert sind.

Ma Jun, Vorsitzender von GFC und Mitglied des PBOC Monetary Policy Committee, wies darauf hin, dass eine gemeinsame Sprache für grüne Anleihen und die zugrunde liegenden Aktivitäten benötigt wird, wenn der Umweltschutzgedanke in den globalen Kapitalmärkten verankert werden soll. Dies wird aus chinesischer Sicht immer wichtiger, da der reife nationale Markt für grüne Anleihen eine rasante Expansion grenzüberschreitender Emissionen und Investitionen erlebt. Auf den globalen Märkten sind ähnliche Trends zu beobachten. Folglich ist eine größere Kompatibilität der Normen für eine reibungslose internationale Integration unerlässlich. Die EU und China gehören zu den weltweit größten Märkten für grüne Anleihen – deshalb kann es die Harmonisierung weltweit voranbringen, wenn beide mehr Kompatibilität anstreben.

Jonathan Taylor, Vizepräsident der EIB, betonte, dass die jüngste Erklärung der Staats- und Regierungschefs der EU und Chinas zum Klimawandel und zu sauberer Energie die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen der EU und China bei der Entwicklung grüner Finanzierungen unterstreicht, um den Übergang zu einer emissionsarmen und klimaresistenten Wirtschaft voranzutreiben. Die laufende Arbeit an der Weißbuch-Reihe trägt dazu bei, die Voraussetzungen für einen klareren Vergleich und eine gegenseitige Kompatibilität zwischen den Green-Bond-Standards der EU und Chinas zu schaffen, während diese Standards entwickelt und später aktualisiert werden. Dies dürfte letztlich den europäischen Emittenten die Auflegung von grünen Anleihen in China erleichtern und umgekehrt.

Im September 2018 begab die EIB ihre erste Nachhaltigkeitsanleihe (Sustainability Awareness Bond, SAB). Zum ersten Mal verknüpft sie dabei Mittelzuweisungen mit Zielen und nicht mit Aktivitäten. Sie erweitert die Rechenschaftslegung der EIB für grüne Anleihen auf andere Bereiche der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit als das Klima und sieht eine schrittweise Ausweitung der Förderfähigkeit für weitere Ziele im Einklang mit dem sich entwickelnden EU-Recht vor. Die EIB plant einen solchen offenen Austausch auch für ihre Klimaanleihen; die neue Dokumentation könnte Anfang 2019 mit einer wegweisenden Transaktion – möglicherweise der ersten grünen Panda-Anleihe der EIB – getestet werden.

Das Weißbuch fasst die Fortschritte zusammen, die China und die Europäische Union bei der Förderung der Standardisierung grüner Finanzierungen im vergangenen Jahr erzielt haben. Es zeigt konkrete Schritte auf, wie diese Arbeit in Zukunft fortgesetzt werden kann. Die erste Ausgabe (oder Phase I) wurde im vergangenen Jahr auf der 23. Weltklimakonferenz in Bonn veröffentlicht.

Die Kernempfehlung der zweiten Ausgabe des Weißbuchs (Phase II) lautet: GFC und EIB sollten in ihrer gemeinsamen Forschung nun einen klaren Übersetzungsrahmen (Phase III) zwischen den noch festzulegenden grünen Standards Chinas und der EU bis zur 25. Weltklimakonferenz im nächsten Jahr (im Bereich der Bekämpfung der Ursachen des Klimawandels) entwickeln. Die eventuelle Begebung einer Green-Panda-Anleihe der EIB könnte die Standards in der Praxis miteinander verbinden. Auf diese Weise könnte Phase III der gemeinsamen Forschung und Praxis von GFC und EIB die notwendige Klarheit und den notwendigen Demonstrationseffekt verleihen, um den chinesischen Markt für grüne Anleihen zu internationalisieren und eine Grundlage für die weitere Harmonisierung von grünen Anleihen und grünen Finanzstandards auf globaler Ebene zu schaffen.