• EIB-Finanzierung zur Intensivierung der Forschungs- und Innovationsvorhaben von F2G
  • Darlehen im Rahmen von InnovFin – Infektionskrankheiten, die aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizont 2020“ der EU finanziert wird

Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt ein Darlehen von 24 Millionen Euro an die österreichische F2G Biotech GmbH. Das forschungsintensive Unternehmen entwickelt neuartige Medikamente zur Behandlung lebensbedrohlicher Pilzerkrankungen. Das EIB-Darlehen wird im Rahmen der Fazilität InnovFin – Infektionskrankheiten (IDFF) bereitgestellt, die aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm „Horizont 2020“ der EU unterstützt wird. Durch diese Fazilität kann die EIB risikoreiche Vorhaben finanzieren, die auf die Bekämpfung von Infektionskrankheiten ausgerichtet sind. Das Risiko besteht bei solchen Projekten in der erfolgreichen Entwicklung von Wirkstoffen, Arzneimitteln und medizintechnischen Geräten sowie deren anschließender Vermarktung. F2G wird den größten Teil seiner Mittel für Forschung und Entwicklung einsetzen, insbesondere für klinischen Studien mit seinem Leitwirkstoff Olorofim.

Der für Finanzierungen in Österreich zuständige EIB-Vizepräsident Andrew McDowell betonte: „Pilzinfektionen betreffen in der Regel immungeschwächte Patienten, bei denen die Sterblichkeitsrate oft sehr hoch ist. Mit unserem Finanzierungsbeitrag an F2G unterstützen wir die Bekämpfung der antimikrobiellen Resistenz, die für die medizinische Fachwelt ein großes Problem darstellt. Vor allem gegen medikamentenresistente Pilze gibt es nur sehr wenige Wirkstoffkandidaten. Gleichzeitig nimmt jedoch die Resistenz gegen die etablierten Medikamente in vielen Ländern von Jahr zu Jahr zu. Mit der Unterstützung eines hochinnovativen Unternehmens wie F2G können wir in Europa einen echten Zusatznutzen bewirken.“

Ian Nicholson, CEO von F2G Ltd: „Wir freuen uns sehr über die nachdrückliche Unterstützung der EIB. Über InnovFin werden Innovationen und schnell wachsende Unternehmen in Europa gefördert. Mit dem Darlehen kann F2G die Entwicklung eines Antimykotikums, das das erste einer einer völlig neunen Wirkstoffklasse ist, für Patienten fortsetzen, für die es nur sehr begrenzte Behandlungsmöglichkeiten gibt und einen hohen medizinische Bedarf besteht. Der neuartige Wirkmechanismus von Olorofim bekämpft medikamentenresistente Aspergillus-Arten und andere seltene Pilzerkrankungen und könnte dadurch eine lebensrettende Therapie darstellen.“

Ralf Schmid, CFO von F2G Ltd. und Geschäftsführer der F2G Biotech GmbH: „F2G ist ein echtes europäisches Unternehmen. Aufgrund der hohen Prävalenz von Aspergillose und anderen seltenen Pilzinfektionen in mehreren europäischen Ländern, liegt der Schwerpunkt unserer klinischen Studien  auf Europa. Mit ihrer Finanzierung würdigt die EIB das Potenzial von Orotomiden, bei denen es sich um eine völlig neue Klasse von Antimykotika handelt.“

Carlos Moedas, EU-Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, erklärte dazu: „Dieses Darlehen zeigt, wie wir mit innovativen Finanzierungsmechanismen wichtige Lösungen im Gesundheitswesen unterstützen können. Die Antimykotika-Resistenz hat in den letzten Jahren zugenommen und stellt ein großes Problem in der klinischen Praxis dar. Deshalb unterstützen wir über das EU-Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 die Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung lebensbedrohlicher Pilzerkrankungen.“

Hintergrundinformationen:

F2G

F2G ist ein weltweit führendes Biotech-Unternehmen mit Sitz in Großbritannien und Österreich (F2G Ltd und F2G Biotech GmbH), das sich mit der Forschung und Entwicklung neuartiger Therapien zur Behandlung lebensbedrohlicher invasiver Pilzinfektionen befasst. F2G hat mit den Orotomiden eine völlig neue Wirkstoffklasse entwickelt, die Aspergillus und andere seltene, medikamentenresistente Schimmelpilze bekämpft und einen ganz anderen Wirkmechanismus hat als alle derzeit auf dem Markt erhältlichen Medikamente. Derzeit läuft eine Phase-IIb-Studie zu invasiver Aspergillose, Scedosporiose und anderen Infektionen mit seltenen, medikamentenresistenten Schimmelpilzen. Olorofim wird als Infusionslösung und für die orale Einnahme entwickelt und dürfte sicher und gut verträglich sein.

InnovFin – Infektionskrankheiten

InnovFin – Infektionskrankheiten (IDFF) wurde im Rahmen des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms „Horizont 2020“ (2014–2020) eingerichtet. Die Initiative bietet verschiedene Finanzierungsprodukte – vom Standarddarlehen bis hin zu eigenkapitalähnlichen Finanzierungen. Über diese Produkte werden in der Regel Finanzierungen zwischen 7,5 Millionen und 75 Millionen Euro an innovative Unternehmen vergeben, die neue Impfstoffe, Arzneimittel sowie medizinische und diagnostische Geräte entwickeln oder neue Infrastrukturen zur Erforschung von Infektionskrankheiten aufbauen. Finanziert werden die Kosten für die klinische Prüfung und die Vorbereitung der Markteinführung sowie für die Entwicklung von Prototypen oder die Aufnahme der industriellen Produktion neuer Geräte, außerdem die präklinischen Forschungs- und Entwicklungskosten und der Betriebskapitalbedarf. Die Mittel werden direkt von der EIB vergeben.