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Dank einer Initiative von Africa Mobile Networks werden nahezu 4 Millionen Menschen in ländlichen Gebieten Afrikas erstmals Zugang zu Telekommunikationsdiensten erhalten. Die Initiative wird von der Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützt und umfasst den Bau von 1 000 neuen solarbetriebenen Mobilfunkbasisstationen.

Heute wurde anlässlich der Europäischen Entwicklungstage in Brüssel bekannt gegeben, dass die Mobilfunk-Netzabdeckung auf ländliche Gegenden der demokratischen Republik Kongo und in Kamerun ausgeweitet wird.

Die EIB, die Bank der Europäischen Union, unterstützt dieses Projekt mit einem langfristigen Darlehen von 24 Millionen Euro. Die Mittel stammen aus dem Rahmen für Finanzierungen mit besonderem Entwicklungseffekt (IFE), einem besonderen Finanzierungsfenster der von der EIB verwalteten AKP-Investitionsfazilität (IF). Es ist für Initiativen vorgesehen, bei denen die Übernahme höherer Risiken durch einen höheren Nutzen für die lokale Bevölkerung kompensiert wird. Die Investitionsfazilität ist ein revolvierender Fonds, für den die EU-Mitgliedstaaten Mittel bereitstellen.

Das Projekt spielt eine wichtige Rolle, um die finanzielle Inklusion von Menschen zu verbessern, die in gefährdeten und entlegenen Gemeinschaften leben, wobei ein besonderer Fokus auf der Förderung von Frauen und auf Gesundheits- und Bankendienstleistungen liegt. Die neue Mobilfunk-Netzabdeckung erstreckt sich zu mehr als zwei Dritteln auf Nord- und Süd-Kivu, Konfliktregionen im Osten der demokratischen Republik Kongo, wo verbesserte Kommunikationsmöglichkeiten in den entlegenen und gefährdeten Dörfern die Sicherheit erhöhen werden.

EIB-Vizepräsident Pim van Ballekom, der diese Woche an den Europäischen Entwicklungstagen in Brüssel teilnahm, sagte:

„In den letzten zehn Jahren hat die Mobiltelefonnutzung in afrikanischen Städten massiv zugenommen. Gleichwohl sind mehr als zwei Drittel der ärmsten und schwächsten Bevölkerungsgruppen Afrikas ohne Internetanschluss und ohne Zugang zu Telekommunikationsdiensten, einschließlich der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Möglichkeiten, die diese bieten. Diese neue Initiative wird den Zugang zu Handel und wichtigen Dienstleistungen ermöglichen, die den Alltag in Kamerun und in der demokratischen Republik Kongo verändern werden. Darüber hinaus wird sie die wirtschaftliche Selbstbestimmung von Frauen und den Online-Zugang zu Gesundheitsleistungen fördern. Ich bin stolz, dass die Europäische Investitionsbank sich gemeinsam mit Africa Mobile Networks für diese anspruchsvolle und enorm wichtige Initiative einsetzt. Dieses Beispiel zeigt, wie die EIB aktiv werden und einen privaten Investor wirkungsvoll unterstützen kann. Es zeigt außerdem, dass sich die DNA der EIB verändert: Hier können wir unser Entwicklungsengagement unter Beweis stellen und als Bank der EU zum Erreichen ihrer außenpolitischen Ziele und zur Realisierung der UN-Ziele für eine nachhaltige Entwicklung beitragen. Dies tun wir, indem wir Chancen für die Wirtschaft eröffnen und wichtige Dienstleistungen in ganz Afrika verbessern. Es ist enorm wichtig, diese Dienstleistungen jenen Menschen zur Verfügung zu stellen, die durch Konflikte oder aufgrund der geografischen Umstände davon ausgeklammert sind.“

Bart Ouvry, EU-Botschafter bei der demokratischen Republik Kongo, erklärte: „Für die Europäische Union ist es von grundlegender Priorität, sowohl innerhalb als auch außerhalb ihrer Grenzen, den Zugang zu einer erschwinglichen, sicheren Breitband- und digitalen Infrastruktur sicherzustellen, und Teil ihres Engagements, die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung umzusetzen. Die Verbindung von digitaler Integration und Entwicklung markiert einen wichtigen Wandel, und wir begrüßen diese Initiative der EIB, die eine große Auswirkung auf einige der entlegensten Dörfer in Kamerun und der demokratischen Republik Kongo haben wird. Es ist noch nicht lange her, dass die Europäische Kommission ihre ‚Digital for Development Agenda‘ ins Leben gerufen hat. Dieses Projekt entspricht genau der Art von Investitionen, von denen wir mehr brauchen.“

Michael Darcy, CEO von Africa Mobile Networks, stellte fest: „Dank dieser neuen Finanzierung kann jetzt mit dem Bau von mehr als 1 000 neuen Mobilfunkbasisstationen begonnen werden. Africa Mobile Network kann so sein Ziel schneller erfüllen, Menschen in Subsahara-Afrika und andernorts, die bisher nicht an der Kommunikation teilhaben konnten, zu verbinden. Es bedeutet auch, dass die Wirkung, die wir auf das Leben der Menschen haben können, deutlich zunimmt. Wir freuen uns, mit der Europäischen Investitionsbank zusammenzuarbeiten, um die Zahl der Menschen zu senken, die weiterhin ohne Zugang zu grundlegenden Sprach- und Datendiensten sind. Unsere Pilotprojekte zeigen bereits, dass sich dadurch das Leben der Menschen wirklich verändert. In der demokratischen Republik Kongo beispielsweise, wo 750 der 1 000 Masten errichtet werden, bedeutet der Zugang zu mobilen Datenkommunikationsleistungen, dass Gemeinschaften, die extrem abgeschnitten waren, jetzt Sicherheitsinformationen abrufen und grundlegende Dienstleistungen wie Gesundheit und Bildung nutzen können.“

Der erstmalige Zugang zu Telekommunikationsdiensten, der durch das neue Projekt ermöglicht wird, dürfte auch den Zugang zu Finanzdienstleistungen, einschließlich Geldüberweisungen und Lohnzahlungen, verbessern. Bauern können sich präziser über die Preise von landwirtschaftlichen Erzeugnissen informieren, und in ländlichen Gebieten steigt das Angebot an Informationen zu Gesundheit und Bildung. Die Menschen können sich über Stellenangebote informieren, und Unternehmer können neue Firmen gründen, weil sie Lieferketten telefonisch organisieren und verwalten können.

In den vergangenen fünf Jahren hat die Europäische Investitionsbank über 6 Milliarden Euro für Telekommunikationsprojekte in der ganzen Welt bereitgestellt.