Malawi: Bank der EU unterstützt Agrarsektor

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat heute bekannt gegeben, dass sie der National Bank of Malawi (NBM) ein neues Darlehen über 30 Millionen Euro zur Finanzierung von Projekten des malawischen Privatsektors zur Verfügung stellen wird.

Die gemeinsam mit der US-amerikanischen Behörde für Internationale Entwicklung (USAID) und der Agrarrohstoffbörse für Afrika (ACE) entwickelte Initiative erleichtert privatwirtschaftlichen Unternehmen den Zugang zu Finanzierungsmitteln und soll vor allem helfen, Malawis Lagerkapazität für Agrarprodukte auszubauen. Damit steht sie in Einklang mit den vorrangigen nationalen Entwicklungszielen, zu denen unter anderem die Förderung des Privatsektors, eine größere Ernährungssicherheit und die Armutsbekämpfung zählen. Gleichzeitig ist das Land auch besser vorbereitet, wenn extreme Wetterereignisse die Nahrungsmittelversorgung bedrohen, und wird damit widerstandsfähiger gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels.

„Der Mangel an Lagern für Agrarprodukte bremst die Entwicklung des malawischen Agrarsektors“, erklärte Robert Schofield, Leiter der Abteilung Finanzsektor (Hauptabteilung Partner weltweit) bei der Europäischen Investitionsbank. „Die EIB fördert mit ihrem Darlehen mehr Markttransparenz sowie das Sammeln von Informationen, die den Weg für eine effizientere Agrarpolitik ebnen. Hiervon profitieren die Landwirte und die malawischen Behörden gleichermaßen.”

„Mit dem Darlehen werden neue Lagereinrichtungen für 30 Millionen Euro, die deutlich niedrigere Nachernteverluste erwarten lassen, finanziert. Damit trägt es zu Malawis nationaler Entwicklung bei“, erläuterte der Chief Executive Officer der NBM Dr. George Partridge. „Dem afrikanischen Netzwerk zur Ermittlung von Nachernteverlusten (APHLIS) zufolge büßt Malawi mehr als 23 Prozent seiner Maisernte durch Verluste nach der Ernte ein. Eine der Hauptursachen hierfür ist das Fehlen geeigneter Lagereinrichtungen für Getreide. Mithilfe des Darlehens können die Nachernteverluste deutlich reduziert werden. Mit den bereitgestellten Mitteln möchte die National Bank of Malawi einen positiven Beitrag zur nationalen Entwicklung leisten, indem sie Kleinbauern zu einem besseren Zugang zu geeigneten Lagereinrichtungen für Getreide verhilft. In allen Einrichtungen sollen 30 Prozent der Kapazität für Kleinbauern reserviert werden, die am Lagerscheinsystem der ACE teilnehmen.“

Die Initiative fördert vor allem Vorhaben für die Lagerung von Agrarprodukten, die eine hohe Entwicklungswirkung versprechen. Im Rahmen der Projekte werden neue Lager gebaut, die nach ihrer Zertifizierung für Lagerscheinsysteme Dritten zur Verfügung stehen. Dadurch sollen sich mehr Landwirte dem nationalen Lagerscheinsystem anschließen und so einen besseren Zugang zu Finanzierungsmitteln erhalten, da sie die Lagerscheine als Sicherheit einsetzen können. Durch die Einbeziehung der neuen Lager in das Lagerscheinsystem steigt auch die Markttransparenz. Außerdem werden Informationen erfasst, die eine effizientere Agrarpolitik zur Steuerung und Verbesserung der Ernährungssicherheit ermöglichen.