Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat Tadschikistan ein Darlehen von 70 Millionen Euro zur Finanzierung des Baus einer 500 kV-Stromübertragungsleitung gewährt. Die 477 km lange Leitung soll die Stromnetze Tadschikistans und Kirgisistans miteinander verbinden. Des Weiteren soll mit den Mitteln eine 120 km lange Übertragungsleitung gebaut werden, die das Backbone-Netz Tadschikistans stärken soll. Ziel des Projekts ist es, die Zuverlässigkeit der Stromübertragungssysteme zu erhöhen und die Entwicklung des regionalen Stromhandels in Zentralasien zu fördern.

Die EIB wird auch den Ausbau von drei vorhandenen Umspannstationen (zwei in Tadschikistan und eine in Kirgisistan) und den Bau einer neuen 500/220 kV-Umspannstation (in Tadschikistan) finanzieren.

Das Vorhaben ist Teil eines umfassenderen regionalen Projekts im Stromsektor, des „Central Asia - South Asia Electricity Transmission and Trade” („CASA-1000”), das vier asiatische Länder (Tadschikistan, Kirgisistan, Afghanistan und Pakistan) betrifft. Es ist unerlässlich, um die Voraussetzungen für einen nachhaltigen Handel mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen (Wasserkraft) in den betreffenden Ländern zu schaffen. Das Vorhaben wird die Engpässe bei der Stromversorgung in den genannten südasiatischen Ländern beseitigen und die Exporteinnahmen Tadschikistans und Kirgisistans steigern.

EIB-Vizepräsident Wilhelm Molterer erklärte hierzu: „Das EIB-Darlehen wird dazu beitragen, die Zuverlässigkeit und die Leistungsfähigkeit wichtiger Energieinfrastrukturen zu erhöhen. Diese Infrastrukturen sind notwendig, um die Lebensqualität der Bewohner Tadschikistans zu verbessern und die wirtschaftliche Entwicklung in der Region voranzutreiben. Die neue Energieinfrastruktur wird den Stromhandel mit den Nachbarländern fördern und durch die höhere Sicherheit der Energieversorgung die Möglichkeit bieten, ausländische Investoren anzuziehen.“