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Mit einem Darlehen in Höhe von 50 Mio. Euro unterstützt die Europäische Investitionsbank (EIB) die Sanierung von Bahngleisanlagen. Dafür stellt die EU-Bank der österreichischen Swietelsky Baugesellschaft m.b.H. Mittel aus dem „InnovFin“-Budget bereit, einem gemeinsamen Finanzierungsprogramm von EIB und Europäischer Kommission, das gezielt Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (F&E) in Europa fördert. Der Darlehensvertrag wurde heute in Luxemburg unterzeichnet.

Swietelsky will neue Systeme entwickeln, um Gleisanlagen auf Standard- und Hochgeschwindigkeitsstrecken künftig schneller und kostengünstiger sanieren und instand halten zu können. Die Gleise sollen so funktionsfähiger und der Netzbetrieb insgesamt effizienter gestaltet werden. Außerdem zielt das F&E-Programm darauf, die Ausfallzeiten von Bahnstrecken weiter zu verkürzen. Im Rahmen des Forschungsprojekts sollen zudem zwei Prototypen für Spezialgeräte zur Instandhaltung von Gleisanlagen gebaut werden. Die Instandhaltung der Gleisanlagen beeinflusst maßgeblich die zulässigen Zuggeschwindigkeiten und die Achslast auf den Strecken. Swietelsky wird die Arbeiten in seinem Forschungszentrum in Fischamend bei Wien durchführen.

EIB-Vizepräsident Wilhelm Molterer betonte den Beitrag des Projektes zugunsten eines zügigen und integrierten Schienenverkehrs. Zudem seien eine umfangreiche Produktionstätigkeit und damit auch Beschäftigungseffekte zu erwarten. „Der Eisenbahnsektor ist ein Kernstück europäischer Infrastrukturpolitik. Umso wichtiger sind funktionstüchtige und sichere Gleise. Sie sind Voraussetzung für den reibungslosen und umweltschonenden Bahntransport. Mit Swietelsky ist auf diesem Gebiet ein Unternehmen aktiv, dessen umfassende Expertise im Gleisneubau, der Sanierung und Instandsetzung von Gleisen weit über Österreich hinaus reicht. Das Unternehmen wird den Erwartungen an Innovation und Know-how entsprechen und zugleich einen wichtigen Beitrag zur industriellen und technologischen Wettbewerbsfähigkeit Europas leisten“, sagte Wilhelm Molterer bei Unterzeichnung des Vertrages.

„Mit der Finanzierung der Europäischen Investitionsbank baut Swietelsky seine technologische Spitzenposition bei der Entwicklung und dem Einsatz von innovativen Gleisbausystemen weiter aus“ erklärte Adolf Scheuchenpflug, CFO von Swietelsky. „Die Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank ist zudem eine große Anerkennung der Leistungen unseres Unternehmens.“

Das Projekt Swietelsky F&E wird von „InnovFin – EU-Finanzierung für Innovatoren“, „InnovFin –  Großprojekte“, mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union im Rahmen der Finanzierungsinstrumente von „Horizont 2020“ gefördert. Bei InnovFin handelt es sich um ein neues Produktangebot der EIB-Gruppe (EIB und Europäischer Investitionsfonds), das innovativen Unternehmen den Zugang zu Finanzierung erleichtern soll. Das Produkt „InnovFin – Großprojekte“ ist speziell darauf ausgerichtet, Forschungs- und Innovationsprojekten in der EU den Zugang zu Risikokapital zu erleichtern.

Hintergrundinformationen zu den InnovFin-Finanzprodukten

Im Rahmen von Horizont 2020, dem neuen EU-Forschungsprogramm für den Zeitraum 2014-20, haben die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB und EIF) eine neue Generation von Finanzierungsinstrumenten und Beratungsdiensten initiiert, die innovativen Unternehmen den Zugang zu Finanzierungsmitteln erleichtern sollen.  Die InnovFin (EU-Mittel für Innovationen) dürfte in den nächsten sieben Jahren durch maßgeschneiderte Produkte Finanzierungsmittel von über 24 Milliarden Euro für Forschung und Innovation bereitstellen. Die Finanzierungen sind für kleine, mittlere und große Unternehmen sowie für Projektträger, die in Forschungsinfrastruktur investieren, bestimmt. Die Mittel dürften dazu beitragen, FuI-Investitionen von bis zu 48 Milliarden Euro anzustoßen.  

InnovFin baut auf dem Erfolg der bisherigen Fazilität für Finanzierungen auf Risikoteilungsbasis (RSFF) auf. Die RSFF hatte im siebten Rahmenprogramm der EU für Forschung und technologische Entwicklung (RP7) die Finanzierung von 114 Forschungs- und Innovationsprojekten im Umfang von 11,3 Milliarden Euro ermöglicht. Außerdem wurden Darlehensgarantien von über 1,4 Milliarden Euro gestellt. 

Die InnovFin-Finanzprodukte unterstützen durch Mittel, die im Rahmen des Horizont 2020-Programms und von der EIB-Gruppe bereitgestellt werden, FuI-Aktivitäten, die von Natur her riskanter und schwieriger zu beurteilen sind als traditionelle Investitionsvorhaben. Für derartige Projekte sind daher nur schwer Darlehen zu erhalten.  Alle InnovFin-Instrumente werden sich an der Nachfrage orientieren. Es erfolgt keine vorherige Verteilung nach Sektoren, Ländern oder Regionen. Die Endbegünstigten können Unternehmen und andere Organisationen mit Sitz in einem EU-Mitgliedstaat oder einem assoziierten Staat sein. Die Fremdkapitalprodukte werden in naher Zukunft durch Eigenkapitalinstrumente ergänzt, die der EIF verwalten wird.

InnovFin Großprojekte zielt darauf, Forschungs- und Entwicklungsprojekten einen besseren Zugang zu Risikokapital zu verschaffen. Die F&E-Vorhaben können dabei von Seiten größerer Unternehmen, Universitäten und öffentlicher Forschungseinrichtungen, F&I-Infrastruktureinrichtungen (auch innovationsfördernde Einrichtungen), von öffentlich-privaten Partnerschaften, Zweckgesellschaften und Projektträgern stammen (auch solchen, die „First-of-a-kind“-Projekte und Demonstrationsprojekte in industriellem Maßstab durchführen). Darlehen und Garantien von 25 Millionen Euro bis 300 Millionen Euro werden dabei direkt von der EIB bereitgestellt.