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Der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), Werner Hoyer, hat heute mit der staatlichen litauischen Eisenbahngesellschaft einen Darlehensvertrag über 50 Mio EUR unterzeichnet. Die Mittel sind für die Anschaffung moderner Fahrzeuge bestimmt. Damit unterstützt die EIB zum dritten Mal den Modernisierungskurs der litauischen Eisenbahn – zuvor hatte sie ein Darlehen für die Instandsetzung der Eisenbahninfrastruktur und ein Darlehen für den Kauf neuer Lokomotiven vergeben. Die Unterzeichnung fand in Vilnius am Vorabend der Verwaltungsratssitzung der EIB statt. Vilnius war erstmals Sitzungsort, weil Litauen demnächst die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen wird.

„Die EIB fördert sehr stark den nachhaltigen Verkehr. Die Eisenbahn bleibt eines der energieeffizientesten Verkehrsmittel mit einem vergleichsweise niedrigen Schadstoffausstoß. Wir begrüßen deshalb diese Zusammenarbeit mit der litauischen Eisenbahngesellschaft ganz besonders. Das Projekt wird die Wettbewerbsfähigkeit und die Attraktivität des Bahnverkehrs verbessern und dadurch mehr Menschen dazu bewegen, vom Auto auf die Bahn umzusteigen“, meinte EIB-Präsident Werner Hoyer bei der Vertragsunterzeichnung.

„Wir müssen unseren Fahrzeugpark ständig erneuern, da wir ansonsten in fünf bis sechs Jahren kaum noch hochwertige Waggons haben werden. Wir befriedigen damit die Wünsche unserer Kunden ebenso wie den wachsenden Sicherheitsbedarf. Außerdem müssen wir darauf achten, wettbewerbsfähig zu bleiben“, ergänzte Stasys Dailydka, Chef der litauischen Eisenbahngesellschaft.

Das EIB-Darlehen ermöglicht die Anschaffung von 590 neuen Güterwagen (150 Kesselwagen, 140 offene, 100 geschlossene und 200 Plattformwagen). Außerdem werden drei Dieseltriebwagen und sechs Elektrotriebwagen für den Personenverkehr gekauft, um den vorhandenen Fuhrpark des Bahnunternehmens zu erneuern. Die Güterwagen sollen in erster Linie im grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehr zwischen Litauen und den GUS-Staaten zum Einsatz kommen.

Da die EIB umweltfreundliche Verkehrsdienste besonders fördert, werden diese modernen Güterwagen mit geräuscharmen Bremsblöcken ausgerüstet. Gegenüber alten Wagen wird der Lärm so um die Hälfte reduziert. Der Passagier- und der Frachtverkehr können außerdem effizienter betrieben werden, weil die Instandhaltungskosten niedriger sind und das Eigengewicht der Fahrzeuge im Verhältnis zur Ladefähigkeit relativ gering ist. Die neuen Fahrzeuge bieten den Passagieren mehr Komfort und erhöhen die Zuverlässigkeit. Dadurch wird die Eisenbahn im Vergleich zu anderen Verkehrsträgern, vor allem der Straße, konkurrenzfähiger, und ihr Anteil am Verkehrsträgermix insgesamt steigt.