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Während der Europäischen Woche für Mikrofinanzierung vom 14. bis zum 16. November 2012 in Luxemburg wurde der 4. Europäische Mikrofinanzierungspreis an die philippinische Organisation Alay Sa Kaunlaran Inc. (ASKI) verliehen, die damit für ihre Anstrengungen zur Unterstützung des Agrarsektors auf den Philippinen ausgezeichnet wird.

Die Verleihung des Europäischen Mikrofinanzierungspreises wird alle zwei Jahre gemeinsam vom luxemburgischen Außenministerium - Direktion für Entwicklungszusammenarbeit, der European Microfinance Platform (e-MFP), dem Luxembourg Round Table on Microfinance (LRTM) und der Europäischen Investitionsbank (EIB) organisiert. Der Preis stellt eine Anerkennung für Beiträge in diesem Sektor dar und unterstützt innovatives Denken im Bereich der Mikrofinanzierung.

2012 stand das Thema „Mikrofinanzierung für Ernährungssicherheit“ im Mittelpunkt des 4. Europäischen Mikrofinanzierungspreises. Schwerpunkt waren Mikrofinanzierungsinitiativen, die auf eine bessere und sichere Versorgung mit Lebensmitteln, eine höhere Qualität der Nahrung sowie bessere Verteilungsbedingungen in Entwicklungsländern abzielen.

Bewerbungen kamen aus 15 Ländern, aus Lateinamerika (50%), Afrika (30%) und Asien (20%). Im Anschluss an ein rigoroses, drei Stufen umfassendes Auswahlverfahren wählte der Auswahlausschuss aus allen Bewerbern drei Kandidaten für die Endausscheidung aus: ASKI, von den Philippinen, Banco FIE aus Bolivien und Kompanion aus der Kirgisischen Republik.

ASKI erhielt die begehrte Auszeichnung als Anerkennung für ihre Mikrokredit-Initiativen zur Verbesserung der Ernährungssicherheit, zum Ausbau der Vertriebsnetze für Lebensmittel sowie zur Steigerung der Erträge und Stärkung der bäuerlichen Gemeinschaften.

Über die internationale Anerkennung hinaus ist der Preis auch mit einer Summe von 100.000 Euro dotiert.

Herr Rolando VICTORIA, CEO der ASKI, erläuterte dazu: „Bis heute sind fast 19.000 philippinische Bauern in den Genuss dieser Darlehen gekommen, die einen wertvollen Beitrag zu der erforderlichen Verbesserung der Ernährungssicherheit in unserem Land leisten. Wir fühlen uns geehrt, von einer solch hochkarätig besetzten Jury ausgezeichnet zu werden. Wir werden die Mittel für weitere Investitionen der bäuerlichen Gemeinschaft bereitstellen, so dass den Bauern zusätzliche Einkommensquellen erwachsen und sie die Versorgung ihrer Familien besser gewährleisten können.“

Die beiden anderen Endteilnehmer fanden anlässlich der Preisverleihung ebenfalls die Anerkennung der Jury und des Publikums.

Der Banco FIE (Banco para el Fomento a Iniciativas Económicas S.A), der von Frau Elisabeth NAVA, CEO, vertreten wurde, fördert durch seine beispielhafte Rolle bei der nachhaltigen Finanzierung der bäuerlichen Gemeinschaft die Ernährungssicherheit in Bolivien. Dank des FIE hatten bisher fast 13.000 Bauern Zugang zu Agrarkrediten, so dass der Banco FIE einer der fünf wichtigsten Kreditgeber im bolivianischen Landwirtschaftssektor ist.

Kompanion, vertreten von Frau Olesya PAUKOVA, CEO, leistet einen Beitrag zur Ernährungssicherheit in der kirgisischen Republik. Mit seinen umfassenden Initiativen verbessert das Institut die Lebenschancen der Bauern und der bäuerlichen Gemeinschaften des Landes. 2011 stellte Kompanion Darlehen für fast 1.400 Bauern bereit, von denen etwa 100 an der Initiative zur Entwicklung privater Gärten teilnahmen (dies umfasst mehrere Instrumente für technische Hilfe und eine Kreditkomponente). Die Maßnahmen des Instituts zielen auf die Förderung der Artenvielfalt und damit langfristige Ernährungsvorteile und eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung ab.

Die Preisverleihung fand am 15. November in den Räumlichkeiten der Europäischen Investitionsbank statt. Die Preisübergabe erfolgte durch Großherzogin Maria Teresa von Luxemburg im Beisein von Professor Muhammad Yunus, Vorsitzender des Auswahlausschusses, Präsident des Yunus Centre und Friedensnobelpreisträger des Jahres 2006, der luxemburgischen Ministerin für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Angelegenheiten, Marie-Josée Jacobs, des Präsidenten der EIB, Werner Hoyer, und (per Videoübertragung) des Europäischen Kommissars für Entwicklung, Andris Piebalgs.

In seiner Begrüßungsrede gratulierte EIB-Präsident Werner Hoyer allen vom Luxembourg Round Table on Microfinance ausgewählten Teilnehmern zu ihrer bemerkenswerten Arbeit und ihren erfolgreichen Mikrofinanzierungen zur Beseitigung der Nahrungsmittelknappheit. Er verwies auch auf die wichtige Rolle der European Microfinance Platform (e-MFP) bei der Koordinierung der Maßnahmen von NGO, Geldgebern, Finanzierungsinstitutionen und Wissenschaftlern zur Förderung verantwortungsbewusster Mikrofinanzierungen, insbesondere in diesem spezifischen Sektor. Die e-MFP trägt damit dazu bei, die arme Bevölkerung in das Finanzsystem einzubinden.

Hinweise an die Redaktion zu EIB und Mikrofinanzierungen

Die Europäische Investitionsbank ist schon seit vielen Jahren im Mikrofinanzierungsbereich tätig. Sie unterstützt führende Mikrofinanzinstitute, Geldgeber und Anspruchsgruppen und ist ihnen dabei behilflich, spezifischen Marktschwächen entgegenzuwirken und Finanzierungslösungen für Kleinst-, Klein- und Mittelbetriebe ebenso wie für einkommensschwache Bevölkerungsgruppen zu entwickeln.

Seit dem Jahr 2003 hat die EIB-Gruppe nahezu 1 Mrd EUR für Mikrofinanzierungsaktivitäten in knapp 50 Ländern bereitgestellt: in der Europäischen Union, in den Nachbarländern der EU und in Kandidatenländern sowie außerhalb der Europäischen Union, wo die Bank in Ländern Afrikas südlich der Sahara, im Pazifischen Ozean und im karibischen Raum sowie in den Mittelmeer-Partnerländern tätig ist.

Weitere Informationen zum 4th European Microfinance Award: www.lrtm.lu

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