Das Zementwerk Derba MIDROC in Äthiopien, dessen Bau durch die Europäische Investitionsbank teilfinanziert wurde, hat kürzlich den Betrieb aufgenommen. Die inländische Zementproduktion wird in der viertgrößten Volkswirtschaft Afrikas zur Senkung der Zementpreise beitragen und die bisherigen Engpässe bei der Zementversorgung beseitigen.    

Äthiopiens größtes Zementwerk, Derba MIDROC Cement Plc, wird eine Produktionsleistung von 8 000 Tonnen pro Tag haben. Äthiopien wird dadurch weniger als bisher auf den Import von Baustoffen angewiesen sein, die für die Entwicklung der Bau- und Wohnungswirtschaft sowie für den Ausbau der Infrastruktur des Landes dringend benötigt werden. Die Europäische Investitionsbank hat als Finanzierungsinstitution der Europäischen Union den Bau des Derba-Werks mit einem langfristigen Darlehen von 33 Mio EUR unterstützt. Durch den Produktionsbetrieb werden etwa 500 Arbeitsplätze entstehen, und insgesamt dürften mehr als 10 000 Menschen durch Transportleistungen, Zulieferdienste und Handel im Zusammenhang mit dem Zementwerk neue Beschäftigungsmöglichkeiten finden. 

Plutarchos Sakellaris, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, sagte: „Die Unterstützung des Privatsektors ist ein vorrangiges Ziel der Europäischen Investitionsbank in Afrika.  Wir glauben, dass das Derba-Werk als bisher größtes Projekt, das die EIB in den letzten zehn Jahren in Äthiopien mitfinanziert hat, wichtige Impulse für das Unternehmertum und für die nachhaltige Entwicklung im Land geben wird.“

Haile Assegide, Geschäftsführer der Derba Midroc Cement Plc, äußerte sich wie folgt: „Das Werk wird die erheblichen Engpässe in der Zementversorgung des Landes beseitigen und die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung Äthiopiens fördern. Die Europäische Investitionsbank hat hierzu durch Beratung in technischen, ökologischen und sozialen Fragen in Kombination mit ihrer Beteiligung an der Finanzierung des Projekts einen wichtigen Beitrag geleistet.“

Der Botschafter der EU-Delegation in Äthiopien, Xavier Marchal, kommentierte das Projekt mit den Worten:  „Die Einbeziehung und Entwicklung des Privatsektors ist unerlässlich für ein gerechtes und nachhaltiges Wirtschaftswachstum und für die soziale Entwicklung. Sie ist auch sehr wichtig für eine Modernisierung der Wirtschaft und trägt gleichzeitig zur Schaffung von Arbeitsplätzen, zur Verbesserung der Innovationsfähigkeit und zum Aufbau von Know-how bei. Der Privatsektor spielt bereits eine zentrale Rolle im Leben der armen Bevölkerung, und er kann die Lebensbedingungen der benachteiligten Gruppen verbessern. Der Privatsektor wird die vor Ort ansässigen Unternehmer dazu bringen, die Armut auf kommunaler und nationaler Ebene zu verringern. Wir sind daher sehr froh darüber, dass sich die Europäische Investitionsbank an der Finanzierung des Derba-Zementwerks beteiligt hat, das sich sicher zu einem der führenden Produktionsbetriebe und innovationsfähigsten Unternehmen der äthiopischen Zementindustrie entwickeln wird. Die Fabrik wird sich positiv auf das Wirtschaftswachstum und die Beschäftigung in Äthiopien auswirken und gleichzeitig die Senkung der Zementpreise ermöglichen, was zur Eindämmung der Inflation beitragen wird.“

Das Derba-Zementwerk, das zu Beginn der Woche durch den äthiopischen Premierminister Meles Zenawi eingeweiht wurde, ist ein integrierter Komplex auf der „grünen Wiese“, etwa 70 km von Addis Abeba. Das neue Werk wird nicht nur die Zementversorgung in Äthiopien verbessern und teure Importe durch eine kostengünstigere inländische Produktion ersetzen, sondern durch moderne und umweltfreundliche Technologie auch die Qualität des Baustoffs verbessern. 

Für die Errichtung des Werks und seinen künftiger Betrieb gelten strenge ökologische und soziale Leitlinien, die den Anforderungen der Europäischen Investitionsbank, der International Finance Corporation und der Afrikanischen Entwicklungsbank entsprechen. Internationale Finanzierungsinstitutionen stellten mehr als 44% der für das Projekt benötigten Mittel bereit. Das Investitionsvorhaben kann langfristige Finanzierungsmittel in Anspruch nehmen, die in Äthiopien nicht ohne weiteres erhältlich sind und wird sich positiv auf andere ausländische Investitionen im Land auswirken.