Die Europäische Investitionsbank beteiligt sich in Südafrika an einem Programm im Umfang von 150  Mio EUR, das dazu beitragen soll, landesweit das Angebot an Sozialwohnungen und kostengünstigem Wohnraum zu erhöhen. Die Bank arbeitet dabei eng mit fünf im Land ansässigen Finanzierungspartnern des privaten und öffentlichen Sektors zusammen. Die jüngste Beteiligung der National Housing Finance Corporation (NHFC - Nationale Wohnungsbaufinanzierungs-Gesellschaft)  rundet die Finanzierung dieses äußerst wichtigen Programms ab. Im Rahmen eines Gipfeltreffens mit hochrangigen Vertretern des Sektors sollen die Prioritäten und aktuelle Belange des Wohnungsbaubereichs diskutiert werden.

Die Europäische Investitionsbank, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, hat heute in Sandton (Südafrika) ein Gipfeltreffen mit hochrangigen Vertretern des Wohnungsbausektors abgehalten, um ihr derzeitiges Engagement für die Bereitstellung von  Sozialwohnungen und kostengünstigem Wohnraum in Südafrika zu evaluieren. Das Engagement der südafrikanischen Akteure des öffentlichen und privaten Sektors, die Vorhaben zum Neubau von Wohnungen oder Stadterneuerungsprogramme identifizieren, planen und durchführen werden, wurde im Januar mit der finanziellen Beteiligung der NHFC abgerundet. Die aus dem Programm finanzierten Wohneinheiten umfassen sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen.

Plutarchos Sakellaris, der für Operationen in Afrika zuständige Vizepräsident der EIB, erklärte heute diesbezüglich in Sandton: „Das Programm der Europäischen Investitionsbank zur Finanzierung von Sozialwohnungen und kostengünstigem Wohnraum sowie von Infrastruktur- und sozialen Einrichtungen zeigt deutlich, welche zentrale Rolle die Verbesserung der Wohnverhältnisse für einkommensschwache südafrikanische Bevölkerungsschichten spielt. Sie wird das Land auf seinem Weg zur wirtschaftlichen und sozialen Integration unterstützen. Wir möchten den öffentlichen und privaten Partnerinstitutionen in Südafrika unser Lob aussprechen für die harte Arbeit, die sie geleistet haben, um den historischen Herausforderungen zu begegnen, mit denen Südafrika im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Wohnraum konfrontiert wird.“

Das Programm zur Erhöhung des landesweiten Angebots an Sozialwohnungen und kostengünstigem Wohnraum sowie zur Bereitstellung von Infrastruktur- und sozialen Einrichtungen wurde 2007 von der Europäischen Investitionsbank in die Wege geleitet. Im Zuge dieses Programms wurden drei Geschäftsbanken (Standard Bank, ABSA und Nedbank) sowie zwei öffentlichen Einrichtungen (DBSA und NHFC) Finanzierungsmittel zur Verfügung gestellt. Es wurden 150 Mio EUR für 30 verschiedene Vorhaben gebunden und aktuell 70 Mio EUR zur Finanzierung des Baus von 17 000 Wohneinheiten ausgezahlt. Die verbleibenden Mittel der Initiative dürften im späteren Verlauf dieses Jahres für den Bau weiterer 17 000 Wohnungen ausgezahlt werden.

Das Programm der Europäischen Investitionsbank zur Bereitstellung von Sozialwohnungen und kostengünstigem Wohnraum wurde auf der Grundlage der „Financial Sector Charter“ des Jahres 2003 entwickelt, die die südafrikanischen Geschäftsbanken verpflichtete, kostengünstige Wohnungen zu finanzieren und die Endnutzern für Sozialwohnungen und kostengünstigen Wohnraum bereitgestellten Finanzierungen zu erhöhen. Die an die fünf genannten Einrichtungen vergebenen Finanzierungsmittel haben es öffentlichen und privaten Wohnungsbauträgern ermöglicht, ihr Engagement im Wohnungsbausektor zu erhöhen. Für Finanzierungen kommen Vorhaben in Betracht, die die Planung, die Konzeption und den Bau von Wohnungen betreffen, sowie vorbereitende Maßnahmen wie Studien und Standorterschließungen.

Die Initiative zur Bereitstellung von Sozialwohnungen und kostengünstigem Wohnraum ist das einzige Instrument, über das die Europäische Investitionsbank den Wohnungsbau außerhalb Europas finanziell unterstützt. Die Bank trägt damit der dringenden Notwendigkeit Rechnung, eine kontinuierliche Ausweitung des Wohnungsangebots und eine Verbesserung der Wohnverhältnisse in Südafrika sicherzustellen.

Hinweise für die Redaktion:

  • Die Europäische Investitionsbank ist die Institution der EU für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die 27 Mitgliedstaaten. Die EIB stellte im Jahr 2010 weltweit 72 Mrd EUR für insgesamt 460 Projekte zur Verfügung und ist damit die größte multinationale Finanzierungsinstitution der Welt.
  • Die Bank ist seit 1994 in Südafrika tätig und hat sich verpflichtet, im Zeitraum 2007-2013 in dem Land 900 Mio EUR für Vorhaben bereitzustellen.