Erste Darlehen von insgesamt 200 Mio EUR für lokale Unternehmen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Region Abruzzen unterzeichneten heute in Rom zwei Kooperationsvereinbarungen zur Unterstützung der wirtschaftlichen Erholung in den Gebieten, die von dem Erdbeben im April letzten Jahres verwüstet wurden. Anwesend waren auch Ministerpräsident Silvio Berlusconi und Staatssekretär Gianni Letta, der das Amt des Ministerpräsidenten führt.

Die beiden Vereinbarungen betreffen Finanzierungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie die Stadterneuerung.

Die EIB wurde durch Vizepräsident Dario Scannapieco vertreten, die Region Abruzzen durch ihren Präsidenten Giovanni Chiodi.

Die EIB hat bereits 100 Mio EUR für die Durchführung der Rahmenvereinbarung über die Finanzierung von KMU in den Abruzzen zugesagt. Diese erhalten die Mittel der EIB über lokale, von der Region ausgewählte Banken, die sich verpflichten, ihrerseits den gleichen Betrag zu den gleichen Konditionen bereitzustellen. In den kommenden Monaten werden den KMU in den Abruzzen dank der heute unterzeichneten Vereinbarung somit Darlehen im Gesamtbetrag von 200 Mio EUR zur Verfügung gestellt werden.

Die KMU-Darlehen sind für Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten und Investitionsvorhaben im Umfang von maximal 25 Mio EUR bestimmt.

Hinsichtlich der Konditionen für die Einzeldarlehen verpflichten sich die zwischengeschalteten Banken, die Vorteile der Refinanzierung durch die EIB – die diese aufgrund ihres AAA-Ratings an den internationalen Märkten erzielt – mit ihren Einzeldarlehen an die KMU weiterzugeben. Die EIB hat beschlossen, die Kosten der Mittel, die sie den zwischengeschalteten Banken zur Verfügung stellt, noch weiter zu senken, um die Bemühungen lokaler Unternehmen für den Wiederaufbau nach dem Erdbeben zu unterstützen.

Die Vereinbarung über die Stadterneuerung und den Wiederaufbau sieht vor, dass die Region Abruzzen einen Stadtentwicklungsfonds im Rahmen der EU-Initiative JESSICA einrichtet (Joint European Support for Sustainable Investment in City Areas/Gemeinsame europäische Unterstützung für Investitionen zur nachhaltigen Stadtentwicklung – ein Instrument, das auf dem Einsatz der Strukturfonds basiert). Es wurde beschlossen, 30 Mio EUR in den vier Provinzhauptstädten der Abruzzen einzusetzen, möglicherweise ergänzt durch weitere Mittel des privaten oder öffentlichen Sektors. Darüber hinaus sind Synergien zwischen diesem Instrument und anderen bestehenden Maßnahmen vorgesehen, u.a. Wiederaufbauinitiativen der Regierung, dem Wohnungsbauplan (Piano Casa) und den Maßnahmen aller Institutionen, die an den Wiederaufbaubemühungen beteiligt sind.

Hintergrundinformation:

Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützt die politischen und strategischen Ziele der Europäischen Union durch die Vergabe langfristiger Darlehen für volkswirtschaftlich sinnvolle Investitionsvorhaben. Die Anteilseigner der EIB sind die 27 Mitgliedstaaten der EU. Italien ist einer der vier führenden Anteilseigner neben dem Vereinigten Königreich, Deutschland und Frankreich (mit jeweils 16,2%).