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  • Die Mittel fließen in den Wiederaufbau und die Instandsetzung von Wohn- und Geschäftsgebäuden, die 2016 und 2017 in den Regionen Abruzzen, Latium, Marken und Umbrien durch Erdbeben zerstört wurden
  • EIB leitet über die CDP insgesamt 1,75 Milliarden Euro an Familien und Unternehmen; eine weitere Milliarde wurde dem Wirtschafts- und Finanzministerium für öffentliche Infrastruktur bereitgestellt
  • Projektüberwachung und Reporting werden mit besonderem Fokus auf ESG-Zielen fortgesetzt, um den Aufbau zu beschleunigen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und die Cassa Depositi e Prestiti (CDP) stocken ihre Hilfe auf für die italienischen Regionen Abruzzen, Latium, Marken und Umbrien, die 2016 und 2017 von Erdbeben heimgesucht wurden. Im September 2022 unterzeichneten sie ein neues Darlehen in Höhe von 500 Millionen Euro für den Wiederaufbau von Wohn- und Geschäftsgebäuden, die bei den Erdbeben in Mittelitalien zerstört oder schwer beschädigt wurden. Da die EIB ihre Mittel zu den besten Zinssätzen auf den internationalen Märkten anbietet, spart der italienische Staat über die 25-jährige Laufzeit des Darlehens an die CDP viel Geld.

Vor diesem Hintergrund unterzeichneten EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti und der Sonderkommissar der italienischen Regierung für den Wiederaufbau der Regionen Abruzzen, Latium, Marken und Umbrien Giovanni Legnini heute in Camerino (Macerata), einem der am stärksten geschädigten Gebiete in den Marken, eine Vereinbarung, wonach die EIB-finanzierten Projekte überwacht werden und darüber Bericht erstattet wird, mit besonderem Augenmerk auf ökologischer Nachhaltigkeit. Weiterhin wurde vereinbart, dass die Mittel der EIB und der CDP schnellstmöglich in den Wiederaufbau privater Gebäude fließen, die energieeffizienter und erdbebensicherer sind als zuvor – zwei wichtige Faktoren für ein ausgewogenes und nachhaltiges Wachstum in den betroffenen Regionen.

Die von der CDP vergebenen Mittel werden erdbebengeschädigten Familien und Unternehmen in Form von zinsgünstigen Krediten ausgewählter Banken zur Verfügung gestellt. Maßgeblich ist dafür der Fortschritt der förderfähigen Aufbauarbeiten. Der Staat übernimmt die Rückzahlungskosten der Kredite in Form von Steuergutschriften an die Endbegünstigten, die an die ausgewählten Banken übertragen werden. Diese begleichen damit ihre eigenen Steuerschulden. Die Steuergutschrift entspricht dem Betrag der fälligen Raten (Tilgung und Zinsen).

Die 500 Millionen Euro sind die erste Tranche des Gesamtbetrags von 750 Millionen Euro, den der Verwaltungsrat der Bank der EU für den Wiederaufbau von Wohngebäuden und Produktionsstätten in Mittelitalien genehmigte, zusätzlich zu der einen Milliarde Euro, die die EIB der CDP im Juni 2017 zur Verfügung stellte. Die Mittel fallen unter die Kredite für den Wiederaufbau Italiens nach den Erdbeben, die die CDP seit Ende 2016 anbietet. Im März 2018 vergab die EIB eine weitere Milliarde an das Wirtschafts- und Finanzministerium für den Wiederaufbau von Schulen, Krankenhäusern, Gerichts- und Verwaltungsgebäuden. Insgesamt stellt die EIB damit 2,75 Milliarden Euro für öffentliche und private Wiederaufbauprojekte in den von Erdbeben betroffenen Regionen zur Verfügung. 

Sonderkommissar Giovanni Legnini: „Ich danke der EIB und der CDP für ihr starkes Engagement für den Wiederaufbau Mittelitaliens. Das neue Darlehen ist ein Signal des Vertrauens in diesen schwierigen Prozess, der nun wieder Fahrt aufnimmt. Der Staat stellt ebenfalls ausreichend Mittel bereit, was ihm erleichtert wird, wenn sie wie in diesem Fall durch Gelder internationaler Finanzierungsinstitutionen ergänzt werden, die den Druck auf die öffentlichen Finanzen lindern.“

EIB-Vizepräsidentin Gelsomina Vigliotti: „Die heute in Camerino unterzeichnete Vereinbarung zeigt, dass die EIB den von den Erdbeben der Jahre 2016 und 2017 betroffenen Regionen zur Seite steht. Als Bank der EU hat es für uns oberste Priorität, den Wiederaufbau öffentlicher und privater Gebäude zu finanzieren, damit die Menschen in diese Regionen zurückkehren können und die Wirtschaft wieder in Gang kommt. Seit 2016 hat die EIB 2,75 Milliarden Euro für den Wiederaufbau bereitgestellt, und wir arbeiten bereits daran, noch mehr Hilfen für die Regionen Abruzzen, Latium, Umbrien und Marken aufzubringen. Der Wiederaufbau ist wichtig. Noch wichtiger ist aber, dabei Schäden durch künftige Naturkatastrophen vorzubeugen.“

Dario Scannapieco, CEO und General Manager der CDP: „Wir sind stolz darauf, den Wiederaufbau in den mittelitalienischen Gebieten zu unterstützen, die von den Erdbeben 2016 und 2017 schwer getroffen wurden. Gemeinsam mit der EIB und dem Sonderkommissar wollen wir die Rückkehr zur Normalität für diese Orte und ihre Bewohnerinnen und Bewohner beschleunigen und unser besonderes Augenmerk auf die Energieeffizienz und Erdbebensicherheit von Häusern und Produktionsstätten legen. Das sind wichtige Faktoren für ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum in allen betroffenen Regionen. Außerdem festigt die CDP mit dieser Finanzierung ihre Rolle, den Zugang zu EU-Mitteln und Chancen zu erleichtern und so zu einer nachhaltigen Entwicklung in Italien beizutragen.“

Hintergrundinformationen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) finanziert Projekte in vier vorrangigen Bereichen – Infrastruktur, Innovation, Klima und Umwelt sowie kleine und mittlere Unternehmen (KMU). In den Jahren 2019–2020 stellte die EIB-Gruppe 23 Milliarden Euro für Projekte in Italien bereit.

Die Cassa Depositi e Prestiti (CDP) ist Italiens Förderbank und unterstützt seit 1850 die Wirtschaft des Landes. Sie soll die Entwicklung der Industrie und Infrastruktur in Italien vorantreiben und damit zum wirtschaftlichen und sozialen Wachstum des Landes beitragen. Die CDP fördert schwerpunktmäßig die nachhaltige Entwicklung der Regionen sowie Innovationen und Wachstum italienischer Unternehmen innerhalb und außerhalb des Landes. Als Finanzierungs- und Beratungspartner hilft sie Kommunen, Infrastruktur aufzubauen und öffentliche Versorgungsleistungen zu verbessern. Die CDP beteiligt sich aktiv an Initiativen der internationalen Zusammenarbeit, um Projekte in Entwicklungs- und Schwellenländern durchzuführen. Sie wird vollständig durch privates Kapital (durch den Vertrieb von Postsparbüchern und Postsparbriefen sowie durch Emissionen an nationalen und internationalen Finanzmärkten) finanziert.