Unterbrechungen des Personen- und Warenverkehrs können vorhergesagt und gemildert werden

Die EU hat ein Forschungsprojekt eingeleitet, das sich mit den Auswirkungen extremer Wetterereignisse auf die Sicherheit und Verlässlichkeit der Verkehrssysteme beschäftigt. Die Europäische Investitionsbank ist Mitglied des Beratungsgremiums für das Projekt. Dem Gremium gehören außerdem Vertreter des finnischen Ministeriums für Verkehr und Kommunikation, der OECD, der Allianz-Versicherungsgesellschaft und der Polytechnischen Universität Turin an.

Das Projekt mit dem Namen EWENT (Extreme Weather impacts on European Networks of Transport - Auswirkungen extremer Wetterbedingungen auf die Verkehrsnetze der EU) wird vom technischen Forschungszentrum Finnlands (VTT) koordiniert. Zu den Aufgaben der Forscher wird es unter Anderem gehören, die finanziellen Folgen wetterbedingter Verkehrsunterbrechungen einzuschätzen. Grund für das Projekt ist die wachsende Besorgnis angesichts sich häufender extremer Wetterereignisse, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden. Teilnehmer am EWENT-Projekt sind: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, Institute of Transport Economics (Norwegen), Foreca Consulting Ltd (Finnland), Finnish Meteorological Institute (Finnland), Meteorological Service in Cyprus (Zypern), Österreichische Wasserstraßen GmbH,  European Severe Storms Laboratory (Deutschland) and World Meteorological Organization (UN).

Das EWENT-Projekt beschäftigt sich auch mit der Frage, wie die Folgen extremer Wetterbedingungen auf den Personen- und Warenverkehr gemildert werden können. Schwerpunkte der Studie sind die Sicherheit und Verlässlichkeit des Luft-, Land- und Wasserverkehrs. Die Forscher haben die Aufgabe, gefährliche extreme Wetterbedingungen festzustellen und ihre Wahrscheinlichkeit sowie ihre Auswirkungen einzuschätzen. Außerdem werden die finanziellen Folgen von Verkehrsunterbrechungen untersucht, wie etwa die Kosten, die durch Personen- oder Sachschäden bzw. durch Unterbrechungen von Versorgungsketten entstehen.

„Es gibt sehr viele Informationen über extreme Wetterereignisse, aber dies ist das erste Projekt, bei dem es darum geht, die finanziellen Folgen methodisch einzuschätzen“, so der EWENT-Koordinator Pekka Leviäkangas (VTT).

Bei dem Projekt geht es vor allem darum, die Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen. Die Projektergebnisse werden den Behörden zugute kommen und können auch für Unternehmen, Geldgeber von Projekten und Versicherer nützlich sein. Die Erkenntnisse aus dem Projekt können auf verschiedene Weise genutzt werden. Sie können die Schaffung von Bemessungskriterien für Infrastruktur beeinflussen,  eine wichtige Rolle bei der Feststellung von Erfordernissen für eine verbesserte Instandhaltung spielen, die Zusammenarbeit unter den Behörden vorantreiben und besser auf Notfälle vorbereiten. Zu den grundlegenden Aufgaben des EWENT-Projekts gehört es, nationale und gemeinsame europäische Methoden und Abläufe für das Risikomanagement zu entwickeln.

Das Projekt soll zwischen 2010 und 2012 durchgeführt werden. Das gesamte Forschungsbudget beläuft sich auf rund 2 Mio EUR.