Der gemeinsam von EBWE und EIB aufgelegte Multilaterale Fonds für den Handel mit Emissionsgutschriften (Multilateral Carbon Credit Fund - MCCF) und Enguri Hydropower Plant (HPP), das größte Wasserkraftwerk Georgiens, arbeiten zusammen im Hinblick auf die Förderung einer sauberen Stromerzeugung.

Engurhesi Ltd, der staatliche Eigentümer und Betreiber des Kraftwerks Enguri, und Stichting Carbon Purchase Intermediary (CPI), eine Zweckgesellschaft, die mit dem Auftrag errichtet wurde, Emissionsgutschriften für die MCCF-Teilnehmer zu erwerben, haben einen Abnahmevertrag über Emissionsreduktionsgutschriften (ERPA) unterzeichnet, der den An- und Verkauf von Emissionsreduktionszertifikaten vorsieht, die durch die Sanierung der Stromerzeugungsanlagen von Enguri HPP generiert werden.

Das Wasserkraftwerk Enguri HPP war seit seiner Inbetriebnahme im Jahr 1980 mit erheblichen Schwierigkeiten konfrontiert. Bis vor Kurzem hatten vier der fünf Kraftwerksblöcke einen relativ geringen Wirkungsgrad und häufige Abschaltungen waren erforderlich. Der fünfte Block ist seit Anfang der 90er Jahre außer Betrieb.

Die EBWE hat 49 Mio USD für die Sanierung des Enguri-Kraftwerks bereitgestellt. Damit konnten der fünfte Block wieder in Betrieb genommen und die Kapazität von zwei weiteren Blöcken von 230 MW auf 260 MW erhöht werden.

Auf Enguri HPP entfallen 40% der gesamten Stromproduktion Georgiens. Daher wird das Enguri-Projekt zur Erhöhung der Sicherheit der Energieversorgung des Landes beitragen und den Kampf gegen den Klimawandel unterstützen.

Das genannte ERPA ist das erste seiner Art, das im Rahmen des MCCF in Georgien umgesetzt werden soll. Ausgehandelt wurde der Vertrag von der ICF Consulting Ltd., die für den MCCF im Westbalkan sowie im Kaukasus und in Zentralasien als „Carbon Manager“ fungiert, sowie von deren Rechtsberater Hogan & Hartson LLP.

Der MCCF, der im Dezember 2006 eingerichtet und von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBWE) und der Europäischen Investitionsbank (EIB) mitfinanziert wird, ist einer der wenigen neuen Fonds, die speziell auf die Länder von Mitteleuropa bis Zentralasien ausgerichtet sind.

Hintergrundinformationen:

Die Europäische Investitionsbank vergibt als Bankinstitut der Europäischen Union langfristige Finanzierungen, die zur Erreichung der Ziele der EU beitragen. Sie wurde 1958 gegründet und ist in den 27 EU-Mitgliedstaaten sowie in über 130 Ländern außerhalb der EU tätig. Eines der vorrangigen Ziele der EIB ist der Schutz und die Verbesserung der Umwelt. Die Finanzierungen der Bank in diesem Bereich beliefen sich im Jahr 2008 auf ungefähr 18 Mrd EUR.

Die EBWE, deren Anteilseigner 61 Länder und zwei zwischenstaatliche Institutionen sind, hat das Ziel, in den Ländern von Mitteleuropa bis Zentralasien den Übergang von der zentralen Planwirtschaft zur Marktwirtschaft zu fördern. www.ebrd.com.

Die ICF Consulting Ltd., eine Tochtergesellschaft der ICF International (NASDAQ: ICFI), ist ein international tätiges erfahrenes  Dienstleistungsunternehmen, das mit staatlichen Einrichtungen und Unternehmen zusammenarbeitet und Beratungsdienste und Lösungen für komplexe Fragen in den Bereichen Klimaschutz, Energie- und Strommärkte sowie Umwelt anbietet. Das Unternehmen fungiert als „Carbon Manager” in der sogenannten Südostzone des MCCF, die die Länder Albanien, Armenien, Aserbaidschan, Bosnien und Herzegowina, ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Georgien, Kirgisistan, Moldau, Mongolei, Montenegro, Serbien, Tadschikistan, Turkmenistan und Usbekistan umfasst. (Website: http://www.icfi.com)