Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Associazione Bancaria Italiana (ABI) und der Industrieverband Confindustria haben heute in Rom eine Rahmenvereinbarung über eine Ausweitung der EIB-Finanzierungen für Vorhaben italienischer Unternehmen im Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation (FEI) sowie für Vorhaben kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) unterzeichnet. Die Unterzeichnung erfolgte in Anwesenheit von Italiens Finanz- und Wirtschaftsminister Giulio Tremonti. Die EIB war durch ihren für Finanzierungen in Italien, Malta und den westlichen Balkanstaaten zuständigen Vizepräsidenten Dario Scannapieco vertreten. Für die ABI unterzeichnete der CEO Corrado Faissola und für Confindustria die Präsidentin Emma Marcegaglia.

Die Vereinbarung sieht die umfassende Zusammenarbeit zwischen den drei Institutionen in mehreren Bereichen vor:

  • umfassende Nutzung der von der EIB entwickelten Instrumente, vor allem der Maßnahmen zur Vereinfachung der EIB-Darlehen für KMU, um den endbegünstigten Unternehmen bestmögliche Finanzierungsbedingungen bieten zu können;
  • Förderung des umgehenden Einsatzes der Darlehensmittel, die die EIB den zwischengeschalteten Banken zur Verfügung stellt, was zur Verbesserung und Standardisierung der entsprechenden Berichtsverfahren beiträgt;
  • aktive Unterstützung von FEI-Vorhaben, die von privaten oder öffentlichen Unternehmen durchgeführt werden;
  • Zusammenarbeit bei der Umsetzung des Nord-Süd-Programms von Confindustria, das darauf ausgerichtet ist, Hochtechnologie-Projekte im gesamten Land durchzuführen;
  • Unterstützung von Projekten von Großunternehmen und Durchführung großer Projekte von strategischer Bedeutung.

EIB, ABI und Confindustria haben vereinbart, eine gemeinsame Arbeitsgruppe zu bilden, um die erzielten Ergebnisse regelmäßig zu bewerten und neue Initiativen zu ermitteln, durch die die Zusammenarbeit weiter verbessert werden kann.

2008 stellte die EIB Finanzierungsmittel von insgesamt 8,3 Mrd EUR für die italienische Wirtschaft bereit (+48% gegenüber 2007). Dadurch stieg der Betrag der ausstehenden Darlehen auf 45 Mrd EUR. Über die 25 Bankenpartner der EIB in Italien wurden von diesen neuen Darlehensmitteln 2,5 Mrd EUR für KMU bereitgestellt, wodurch Investitionsprogramme im Wert von 5 Mrd EUR auf den Weg gebracht wurden, an deren Finanzierung sich die EIB und ihre Partnerbanken beteiligen.

Diese Vereinbarung wird die Zusammenarbeit zwischen den drei Institutionen stärken und italienischen Unternehmen − vor allem KMU − leichteren und umfassendere Zugang sowohl zu den Finanzinstrumenten der EIB als auch zu Instrumenten geben, die wir gemeinsam mit der ABI und Confindustria untersuchen werden. Beiden Partnern möchte ich für diese Initiative danken“, erklärte Dario Scannapieco. „Uns eint das Ziel, in diesen Krisenzeiten die Auswirkungen der Rezession einzudämmen und das Fundament für eine solide und anhaltende Konjunkturerholung zu schaffen.

Die Vereinbarung, die wir gemeinsam mit Diana Bracco ausgearbeitet haben, basiert auf dem Engagement von Confindustria, Unternehmen noch mehr Fazilitäten zur Verfügung zu stellen und in die wahren Wachstumsträger, nämlich Forschung, Innovation und strategische Vorhaben, zu investieren“, unterstricht Frau Marcegaglia. „Das ist eine Grundvoraussetzung, wenn wir die Krise nicht nur überstehen, sondern mit einem stärkeren, wettbewerbsfähigeren Wirtschaftssystem aus ihr hervorgehen wollen.“

Corrado Faissola ergänzte dazu: „Diese Vereinbarung ist eine wichtige Initiative, für die wir uns als Bankinstitut mit Blick auf die Faktoren einsetzen, die für die Entwicklung des Landes von stategischer Bedeutung sind – Forschung, Entwicklung, Innovation und Unterstützung für KMU. Genau diese Sektoren leiden stark unter die Finanzkrise. Wir müssen all unsere Energien und Synergien auf die Zukunft ausrichten. Dabei beziehe ich mich auf die innovativsten Unternehmen, denen dank des Beitrags der EIB Finanzierungsmittel zu den bestmöglichen Konditionen zur Verfügung stehen werden.  Das Bankensystem ist ebenfalls bereit, seinen Beitrag zu leisten, um die Finanzierungsmittel der EIB optimal zum Einsatz zu bringen. Diese Vereinbarung leitet einen systematischen Ansatz im Hinblick auf die Schaffung neuer Initiativen ein, die das Wachstum und die Entwicklung des Landes fördern.