Heute unterzeichneten die Europäische Investitionsbank („EIB“) und der Vorstand der Woiwodschaft Großpolen, der als Verwaltungsbehörde für das Operationelle Programm der Region fungiert, in Posen die europaweit erste Holdingfonds-Vereinbarung für JESSICA.

Die Unterzeichnung erfolgte im Rahmen der Konferenz mit dem Titel „Fünf Jahre in Europa“, mit der des fünften Jahrestags des Beitritts Polens zur EU gedacht wurde.

Großpolen ist die erste Region in einem EU-Mitgliedstaat, die einen JESSICA-Holdingfonds eingerichtet hat. Dieser Fonds wird von der EIB verwaltet, und rund 66 Mio EUR der Strukturfondsmittel der Region werden auf dieser Grundlage für Stadtentwicklungsfonds bereitgestellt, mit denen Stadterneuerungsprojekte durch Eigenmittel, Darlehen oder Garantien unterstützt werden sollen. Bei den Stadtentwicklungsprojekten in Großpolen wird der Schwerpunkt auf folgenden Bereichen liegen:

  • Umgestaltung alter oder nicht genutzter Industriegebäude
  • Revitalisierung ehemals für militärische oder industrielle Zwecke genutzter Gebiete
  • Neubelebung brachliegender und benachteiligter Standorte
  • Investitionen in geschäftliche Infrastruktur.

EIB-Vizepräsidentin Marta Gajęcka erklärte anlässlich der Unterzeichnung des Vertrags: „Ich freue mich, dass die Woiwodschaft Großpolen die erste mittel- bzw. osteuropäische Region ist, die die Möglichkeiten dieser innovativen Konstruktion im Bereich Financial Engineering prüft, um Investitionen in nachhaltige städtische Entwicklungsvorhaben zu fördern. Das JESSICA-Programm wurde konzipiert, weil ein offensichtliches Marktversagen im Stadtentwicklungsbereich vorlag und Investitionen in integrierte Stadterneuerungs- und Revitalisierungsvorhaben selten waren. Angesichts des derzeitigen wirtschaftlichen Abschwungs, wo dieser Mangel noch deutlicher zutage tritt, wird durch JESSICA die Inanspruchnahme der EU-Mittel ausgeweitet, und es werden zusätzliche Finanzierungsmittel für Stadtentwicklungsprojekte zur Verfügung gestellt, wobei auch PPP-Strukturen zum Einsatz kommen – also öffentlich-private Partnerschaften. Auf diese Weise wird die Nachhaltigkeit von Investitionen in Stadterneuerungsvorhaben in Europa, die auf revolvierender Basis erfolgen, sichergestellt.“

Hintergrundinformation:

JESSICA ist die Abkürzung für Joint European Support for Sustainable Investment in City Areas (Gemein¬same europäische Unterstützung für Investitionen zur nachhaltigen Stadtentwicklung). Diese Initiative wird von der Europäischen Kommission und der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Zusammenarbeit mit der Entwicklungsbank des Europarates (CEB) ausgearbeitet. Die EIB wurde von der EU auf der Grundlage der Strukturfondsverordnungen beauftragt, als JESSICA-Holdingfonds für die Verwaltungsbehörden zu fungieren, die beabsichtigen, in ihren Zuständigkeitsbereichen JESSICA-Strukturen einzurichten. Ihre Rolle als JESSICA-Holdingfonds für Verwaltungsbehörden ist somit integraler Bestandteil der wichtigen Funktion, die der Bank sowohl im Rahmen von JESSICA als auch bei Stadterneuerungsvorhaben in ganz Europa zukommt.