Philippe de Fontaine Vive, Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank, ist kürzlich von einem zweitägigen Besuch im Libanon zurückgekehrt. Auf Einladung des libanesischen Ministerpräsidenten Fouad Siniora weihte er die Abwasserbehandlungsanlage in Tripoli ein, deren Bau die EIB durch ein Darlehen mitfinanziert hat. Gleichzeitig unterzeichnete er ein Darlehen von 70 Mio EUR für die Finanzierung neuer Wasseraufbereitungsanlagen in der Region Kesrouan. Ferner nahm er an der Grundsteinlegung für die Umgehungsstraße westlich von Tripoli teil, für die die EIB ebenfalls ein Darlehen gewährt hat.

Die Förderung einer effizienten Infrastruktur gehört zu den vorrangigen Zielen der EIB und ihrer Investitionsfazilität für den Mittelmeerraum FEMIP, da sie dazu beiträgt, ein günstiges Investitionsklima zu schaffen und die Lebensqualität zu verbessern. Die EIB wird damit außerdem einen Beitrag zur Erfüllung ihrer 2007 auf der Paris III-Konferenz gegebenen Zusage leisten, den Libanon in den kommenden fünf Jahren mit Darlehen von 960 Mio EUR beim Wiederaufbau und bei der Entwicklung des Landes zu unterstützen.

Durch die mit dem neuen Darlehen finanzierten Wasserinfrastrukturanlagen in der Region Kesrouan wird sich die Wasserver- und -entsorgung in einer dicht besiedelten und touristisch attraktiven Region verbessern. Ebenso beugt sie der Einleitung ungeklärter Abwässer ins Meer vor. Das Projekt steht auf der Prioritätenliste der H2020-Initiative für Libanon und ist Teil des Nationalen Aktionsplans zur Verringerung der Umweltverschmutzung in Verbindung mit dem Übereinkommen von Barcelona.

Für die Wasseraufbereitungsanlagen von Kesrouan wird die Europäische Kommission außerdem aus der neu eingerichteten Nachbarschaftsinvestitionsfazilität 4 Mio EUR für technische Hilfe bereitstellen. Internationale Experten werden den nachhaltigen Betrieb der Westumgehung sowie die ordnungsgemäße Verwaltung des Projekts in den ersten fünf Jahren ab Inbetriebnahme gewährleisten.

Philippe de Fontaine Vive sagte: „Ich freue mich sehr zu sehen, dass Vorhaben, für die wir bereits Darlehen gewährt haben, Gestalt annehmen und die Mittel der EIB somit ihren Zweck erfüllen. Mit dem neuen Darlehen knüpfen wir an unsere kontinuierliche Unterstützung des Libanon mit FEMIP-Mitteln an.

Hinweis für die Redaktion:

FEMIP (Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer) ist die Fazilität der Europäischen Investitionsbank für die Partnerländer des Mittelmeerraums. Sie ist auf die Förderung der Entwicklung in neun Ländern ausgerichtet: Algerien, Ägypten, Israel, Jordanien, Libanon, Marokko, Syrien, Tunesien sowie Gazastreifen und Westjordanland. Mit ihrer Finanzierungstätigkeit verfolgt die Bank zwei vorrangige Ziele: Unterstützung der Privatwirtschaft, der treibenden Kraft eines nachhaltigen Wachstums, sowie Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für Investitionen durch effiziente Infrastruktur und ein geeignetes Bankwesen. Mit einem Finanzierungsvolumen von mehr als 8,5 Mrd EUR seit 2002 hat sich die FEMIP zum wichtigsten Finanzpartner für den Mittelmeerraum entwickelt. Außerdem fördert sie den Dialog zwischen den EU- und den Nicht-EU-Ländern des Mittelmeerraums auf institutioneller Ebene sowie mit den Vertretern der Privatwirtschaft und der Zivilgesellschaft.

Aus der Nachbarschaftsinvestitionsfazilität (NIF) werden große Infrastrukturvorhaben unterstützt, die vor allem die Bereiche Energie, Verkehr und Umweltschutz in den EU-Nachbarländern betreffen. Die NIF gewährt Zuschüsse für Finanzierungsoperationen, die von europäischen öffentlichen Finanzierungsinstitutionen durchgeführt werden. Die Wasseraufbereitungsanlage von Kesrouan ist das erste libanesische Projekt, für das Unterstützung aus diesem innovativen Instrument gewährt wird. Damit fördert die EU die vorrangigen Investitionsvorhaben des Libanon.