Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ihre Politik in Bezug auf die Finanzierung wasserwirtschaftlicher Vorhaben erneuert und an die Entwicklungen und Herausforderungen dieses wichtigen Sektors angepasst. Die erneuerte Finanzierungspolitik im Wassersektor wird der EIB dabei helfen, ihre Rolle als bedeutender globaler Geldgeber des Sektors sowie als „EU-Wasserwirtschaftsbank“ zu stärken. Die entsprechende Unterlage wurde auf großen Konferenzen, darunter der kürzlich organisierten Weltwasserkonferenz in Stockholm anlässlich der Internationalen Stockholmer Wasserwoche und dem in dieser Woche vom Internationalen Weltwasserverband veranstalteten Weltwasserkongress in Wien vorgestellt.

Küstenstädte in mehreren Ländern – von Spanien und Portugal bis hin zu Griechenland und Zypern – sowie im Mittelmeerraum ganz allgemein verzeichnen weiterhin Engpässe bei der Trinkwasserversorgung infolge von schweren Dürren. Andererseits haben in den vergangenen Jahren katastrophale Überschwemmungen Teile Mittel- und Nordeuropas verwüstet, wobei es zu Verlusten von Menschenleben kam und erhebliche wirtschaftliche Schäden entstanden. Weltweit haben mehr als 1,1 Mrd Menschen keinen Zugang zu einwandfreiem Trinkwasser, und in Afrika steht sieben von zehn Menschen keine sanitäre Grundversorgung zur Verfügung. Die wachsende Bedeutung der wasserwirtschaftlichen Fragen und die oben hervorgehobenen Probleme spiegeln sich in der Umwelt- und der Entwicklungspolitik der EU klar wider, wobei der Wassersektor einer der am umfassendsten regulierten Bereiche der EU-Umweltbestimmungen ist.

Durch die Einschaltung der EIB erwächst Wasserprojekten ein bedeutender Zusatznutzen in Form von Unterstützung bei der Projektvorbereitung, Beratungsleistungen und technischer Hilfe. Mit ihren Finanzierungen möchte die Bank einen möglichst hohen zusätzlichen Nutzen bewirken, und die Prioritäten werden auf dieser Grundlage festgelegt. Die EIB verfügt über entscheidende Vorteile, die keine andere Finanzierungsinstitution zu bieten hat, und ermöglicht insbesondere den Transfer von Sektor- und Projekt-Know-how von der EU in andere Teile der Welt.

Vor diesem Hintergrund hat die Bank eine erneuerte Finanzierungspolitik im Wassersektor entwickelt.  Sie trägt den maßgeblichen Eckpfeilern der EU-Politik Rechnung und legt eine Reihe von Grundsätzen und Maßnahmen fest, durch die die Rolle der Bank als wichtiger Finanzierungspartner für Investitionen in diesem Sektor konsolidiert wird. Ihre erneuerte Politik im Wassersektor hat die EIB in einer umfassenden Unterlage dargestellt, die ihr Engagement als bedeutender Geldgeber des Wasserwirtschaftssektors innerhalb und außerhalb der EU bekräftigt. Ziel der Bank ist es, ihre gute Erfolgsbilanz weiter zu verbessern, die Hebelwirkung und den zusätzlichen Nutzen ihrer Operationen in dem Sektor noch weiter zu erhöhen und ihre Klimaschutzpolitik zu verbessern, indem sie die bereits laufenden Milderungsmaßnahmen um eine Anpassungsstrategie ergänzt.

Der vollständige Text der Unterlage über die Finanzierungspolitik der EIB im Wassersektor findet sich auf der Website der EIB: www.eib.org/publications

Hinweis für die Redaktion:

Seit ihrer Gründung im Jahr 1958 spielt die EIB eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Wassersektors in der EU. Gemessen an anderen Internationalen Finanzierungsinstitutionen hat sie sich außerdem zum weltweit größten Darlehensgeber für Finanzierungen im Bereich Wasserwirtschaft entwickelt. In den letzten fünf Jahren hat die Bank 10 Mrd EUR direkt für Wasser- und Abwasserprojekte zur Verfügung gestellt, 88% davon in der EU-27. Wasserprojekte in jeder Form leisten einen wichtigen Beitrag zur Förderung des Umweltschutzes und von nachhaltigen Gemeinschaften – gemäß dem Operativen Gesamtplan 2008-10 der EIB eines ihrer sechs Finanzierungsziele in der EU – und machen einen zunehmenden Teil der Tätigkeit der Bank in Partnerländern aus. Die anderen fünf Finanzierungsziele der EIB umfassen die Förderung des wirtschaftlichen und sozialen Zusammenhalts, die Umsetzung der Innovation-2010-Initiative, die Entwicklung der Transeuropäischen Netze, die Unterstützung von KMU und die Förderung nachhaltiger und sicherer Energie.