Das Unternehmen Derba Midroc Cement (DMC) in Äthiopien hat von der Europäischen Investitionsbank (EIB) ein Darlehen von 29 Mio EUR erhalten. Das Privatunternehmen wird die Mittel für den Bau und Betrieb eines Zementwerks, die Erschließung eines angrenzenden Kalksteinbruchs und sonstige zugehörige Infrastruktur verwenden. Das Werk ist für eine Kapazität von 2,1 Mio Tonnen pro Jahr ausgelegt. Das Projekt wird zum Wirtschaftswachstum und zum Abbau der Arbeitslosigkeit in Äthiopien beitragen.

Das DMC-Zementwerk hat seinen Standort in Derba, rund 70 km südlich von Addis Abeba – eine Region, deren wirtschaftliche Aktivität, abgesehen von Landwirtschaft in kleinem Maßstab, nur gering ist. Die große Produktionsanlage der DMC in Derba wird zur Entwicklung der äthiopischen Industriebasis beitragen und einen heimischen geringwertigen Rohstoff zu hochwertigem Zement verarbeiten.

Nach seiner Inbetriebnahme wird das Werk rund 475 Menschen aus der Region und angrenzenden Gebieten beschäftigen. Während der Bauzeit werden schätzungsweise 4000 Arbeitsplätze geschaffen werden, und weitere 1500 Arbeitsplätze werden indirekt in der angeschlossenen Infrastruktur und Industrie in der Umgebung des Werks entstehen. Die Verbesserung der Qualifikationen inländischer Arbeitskräfte und der Ausbau der inländischen Infrastruktur sind zentrale Faktoren dieses Projekts. Der Projektträger hat für die Beschäftigten Ausbildungsmaßnahmen vorgesehen und wird außerdem einen mit 200 000 EUR dotierten Sozialfonds einrichten, aus dem Gesundheits- und Bildungsdienste in den umgebenden Kommunen finanziert werden sollen.

Außerdem wird die inländische Zementproduktion Importe ersetzen und Deviseneinsparungen sowie eine deutliche Verringerung der Zementpreise ermöglichen. Dadurch wird die Entwicklung von Infrastruktur-und Wohnungsbauprojekten gefördert, und dies wird wiederum neue Geschäftsmöglichkeiten in anderen Industrie- und Dienstleistungssektoren eröffnen und zur Schaffung weiterer Arbeitsplätze führen. Durch die Zahlung von Körperschafts- und sonstigen Steuern, die während der Nutzungsdauer der Anlagen anfallen, wird das Projekt außerdem dem Staat erhebliche Einnahmen verschaffen.

Schließlich wird das Projekt auch die Entwicklungszusammenarbeit der EU mit Äthiopien fördern, deren Schwerpunkte die Entwicklung der Infrastruktur und des ländlichen Raums sind. Kofinanzierungen werden von der IFC, der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB) und der Development Bank of Ethiopia (DBE) im Gegenwert von insgesamt bis zu 129 Mio EUR bereitgestellt.

Scheich Mohammed Al-Amoudi, ein Geschäftsmann in Äthiopien und Saudi-Arabien, ist der Projektträger und Hauptanteilseigner der DMC.

Hintergrundinformationen:

Die Europäische Investitionsbank (EIB) vergibt als Institution der Europäischen Union langfristige Finanzierungen für Projekte von europäischem Interesse. Außerhalb der EU unterstützt die EIB die Entwicklungszusammenarbeit der EU.

Die EIB stellt in den Ländern Afrikas, des karibischen Raums und des Pazifischen Ozeans (AKP-Länder) rückzahlbare Hilfen zur Verfügung. Aus diesen Mitteln werden Projekte finanziert, die zur Verringerung der Armut und zum Wirtschaftswachstum beitragen. Projektträger sind private oder nach kaufmännischen Grundsätzen geführte öffentliche Unternehmen. Die Finanzierungen werden aus eigenen Mitteln der EIB und im Rahmen der Investitionsfazilität bereitgestellt. Dieses Instrument wurde 2000 als revolvierender Fonds durch das in Cotonou, Benin unterzeichnete AKP-EU Partnerschaftsabkommen errichtet.

Im Jahr 2007 verstärkte die Europäische Investitionsbank ihre Präsenz in den AKP-Ländern: In der AKP-Region und in den Überseeischen Ländern und Gebieten (ÜLG) beliefen sich ihre Finanzierungen auf 756 Mio EUR. Außerdem erhielt die Republik Südafrika EIB-Darlehen von insgesamt 113 Mio EUR.