Der mit 125 Mio EUR ausgestattete Post-2012 Carbon Credit Fund wurde von fünf führenden europäischen Finanzierungsinstitutionen mit öffentlichem Charakter eingerichtet: Europäische Investitionsbank - EIB (Initiator und Hauptanteilseigner mit 50 Mio EUR), Caisse des Dépôts (25 Mio EUR), Instituto de Crédito Oficial - ICO (10 Mio EUR), KfW Bankengruppe (25 Mio EUR) und Nordic Investment Bank - NIB (15 Mio EUR). Der Fonds nimmt jetzt seine Tätigkeit auf, nachdem ein Konsortium aus Conning Asset Management (Europe) Limited und First Climate zum Fondsmanager bestellt wurde.

Zweck des Fonds

Dieser innovative Fonds ist der erste seiner Art und wird ausschließlich Emissionszertifikate ankaufen bzw. mit Zertifikaten handeln, die nach dem Kyoto-Zeitraum generiert werden, möglicherweise bis zum Jahr 2022. Mit der Errichtung des Fonds und der Übernahme des damit einhergehenden regulatorischen Risikos beweisen die EIB und ihre Partner ihr Vertrauen in die Entwicklung eines Systems nach dem Ende des Kyoto-Zeitraums und geben damit ein deutliches Signal an den Markt, während sie gleichzeitig direkt umweltfreundliche Vorhaben unterstützen.

Das Kyoto-Protokoll wird im Jahr 2012 auslaufen. Die Unsicherheit darüber, welche Form ein mögliches Emissionshandelssystem nach dem Kyoto-Zeitraum haben wird, macht es für ökologisch sinnvolle Projekte schwierig, den vollen wirtschaftlichen Vorteil aus ihren nach 2012 möglicherweise generierten Emissionsminderungen zu ziehen.

Der Fonds wird die Emissionszertifikate aufkaufen, die nach 2012 von Projekten generiert werden, die als JI-Projekt oder als CDM-Vorhaben anerkannt worden sind oder noch werden. CDM (Clean Development Mechanism) und JI (Joint Implementation) sind Mechanismen auf der Grundlage des Klimarahmenübereinkommens der Vereinten Nationen (UNFCCC).

Kommentare der Fondsteilnehmer

„Die EU steht an vorderster Stelle im internationalen Kampf gegen den Klimawandel", sagte Philippe Maystadt, der Präsident der EIB. „Als Finanzierungsinstitution der EU haben wir die Rolle, diese Anstrengungen zu unterstützen, indem wir Finanzierungen im Umweltbereich fördern und zur Entwicklung der Emissionshandelsmärkte beitragen. Durch diesen Fonds und ihre anderen Emissionshandels- und Klimaschutz-Initiativen rückt die EIB ins Zentrum der weltweiten Klimaschutzbemühungen".

Augustin de Romanet, Generaldirektor der Caisse des Dépôts, wies darauf hin, dass die Caisse des Dépôts seit langem an der Schaffung und Förderung von Finanzierungsinstrumenten arbeite, die im Kampf gegen den Klimawandel eingesetzt werden können. Er bemerkte hierzu weiter: „Der Post-2012 Carbon Fund ist Teil solcher innovativen Lösungen. Wir freuen uns, dass wir neben unseren Partnern, die europäische öffentliche Institutionen für langfristige Investitionen sind, eine wichtige Rolle in dieser Initiative der EIB spielen."

Für die KfW äußerte sich Detlef Leinberger, Mitglied des Vorstands: „Als Umweltbank Nr. 1 in Deutschland ist die KfW stolz darauf, diese europaweite Initiative zu unterstützen. Marktschwächen entgegenzuwirken, gehört zu den grundlegenden Aufgaben von Förderbanken. Der Post-2012 Carbon Fund ist eine wichtige Ergänzung zu unseren eigenen Aktivitäten im Bereich des Emissionshandels.“

Aurelio Martínez, Vorstandsvorsitzender des Instituto de Crédito Oficial (ICO), sagte: „Wir freuen uns, Teil dieser innovativen europäischen Initiative zu sein, die das Engagement unserer Institution im Kampf gegen den Klimawandel verstärkt. Das ICO ist seit 10 Jahren ein Pionier in der Finanzierung von Vorhaben im Bereich der erneuerbaren Energien und Träger des ersten öffentlich-privaten Klimaschutzfonds in Spanien“.

„Für die NIB und ihre nordischen Mitgliedstaaten haben die Eindämmung des Klimawandels und die Anpassung an seine Folgen höchste Priorität. Neben anderen Initiativen ist die Beteiligung am Europäischen Post-2012 Carbon Fund ein Weg für die NIB, diese Aufgaben auf proaktive Weise anzugehen," sagte Johnny Åkerholm, Präsident und Geschäftsführender Direktor der NIB.

Kommentare des Fondsmanagers

Walter Blasberg, Geschäftsführer von Conning, sieht es als Ehre für seine Gesellschaft an, „Teil des bahnbrechenden Post-2012 Carbon Credit Fund zu sein, der ein starkes dafür Signal ist, dass der Emissionshandelsmarkt nach 2012 tatsächlich Zukunft hat." Er bemerkte hierzu weiter: „Unser Konsortium setzt innovative Finanzierungsstrukturen ein, um diese öffentlich/private gemeinsame Anstrengung zur Erreichung der Klimaschutzziele zu unterstützen. Conning, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Swiss Re, baut dabei einen Bestand von Initiativen auf, die ihr Engagement für Nachhaltigkeit beweisen“.

„Mit Blick auf 2012 spüren immer mehr Projektentwickler die Unsicherheit in Bezug auf die langfristige Entwicklung der Preise für CO2. Der Post-2012 Carbon Credit Fund wird zusätzliche CDM- und JI-Projekte tragfähig machen, indem er die Abnahme von Emissionsrechten zu attraktiven Preisen garantiert", sagte Urs Brodmann, Mitglied des Vorstands von First Climate, die als Investment Adviser des Fonds fungiert. Die Gesellschaft ist kürzlich aus dem Zusammenschluss von Factor Consulting und 3C hervorgegangen, die beide im Carbon Asset Management tätig sind.

Hintergrundinformationen
  • Die Europäische Investitionsbank - EIB - (www.eib.org) ist die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union. Der Umweltschutz und die Verbesserung der Umweltbedingungen sowie die Bekämpfung des Klimawandels haben für die EU und damit auch für die EIB höchste Priorität. Um die EU bei der Erfüllung ihrer Verpflichtungen im Rahmen des Kyoto-Protokolls zu unterstützen, arbeitet die EIB eng mit nationalen und internationalen Finanzierungsinstitutionen zusammen. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung von Marktmechanismen, die die Generierung von projektbasierten Emissionsgutschriften und den Handel mit diesen Gutschriften ermöglichen, so wie es im Kyoto-Protokoll und der sogenannten Verknüpfungsrichtlinie, durch die diese Gutschriften zum Europäischen Emissionshandelssystem (ETS) zugelassen sind, vorgesehen ist.
  • Die Caisse des Dépôts ist ein staatliches Institut für langfristige Finanzierungen, das im allgemeinen Interesse handelt und die Entwicklung der französischen Wirtschaft fördert. Die nachhaltige Entwicklung ist eine ihrer vier strategischen Prioritäten. CDC Climat (www.cdcclimat.com), eine Tochtergesellschaft der Caisse des Dépôts, widmet sich dem Klimaschutz. CDC Climat hält seit 2010 diesen Anteil am Post-2012 Carbon Credit Fund und ist in dessen Leitungsgremien vertreten.
  • Das Instituto de Crédito official –ICO– (www.ico.es) ist ein staatliches Institut, das dem spanischen Ministerium für Wirtschaft und Finanzen angegliedert ist. Mit seiner 30jährigen Geschichte ist das ICO zu einer Referenz-Kreditinstitution für die Finanzierung sowohl von KMU als auch von großen Infrastrukturvorhaben geworden, und zwar nicht nur in Spanien sondern auch außerhalb des Landes. Das Institut unterstützt wirtschaftliche Aktivitäten, die wegen ihrer sozialen, kulturellen, innovativen oder ökologischen Bedeutung für Förder- und Entwicklungsmaßnahmen in Frage kommen. Das Institut finanziert außerdem Vorhaben im Bereich der erneuerbaren Energien und hat den ersten spanischen Emissionshandelsfonds mit öffentlich-privatem Kapital erricht. Damit zeigt es sein Engagement für den Klimaschutz und die ökologische Nachhaltigkeit.
  • Die KfW Bankengruppe (www.kfw.de/carbonfund) gibt weltweit Impulse für die Entwicklung der Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie. Die Förderbank ist eine Anstalt öffentlichen Rechts. Ihre Anteilseigner sind der Bund (80%) und die Länder (20%). Mit einer Bilanzsumme von 354 Mrd EUR (zum 31. Dezember 2007) ist die KfW eine der größten Banken in Deutschland. Sie hat einen öffentlichen Förderauftrag in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft und Gesellschaft. Die KfW Bankengruppe ist seit Mitte 2004 mit dem KfW-Klimaschutzfonds am Emissionshandelsmarkt vertreten. Dabei handelt es sich um ein Beschaffungsprogramm für Emissionszertifikate. Deutsche und europäische Unternehmen wurden zur Teilnahme an dem Programm aufgefordert, um Zertifikate für eigene Zwecke zu erwerben.
  • Die Nordische Investitionsbank –NIB– (www.nib.int) ist die internationale Finanzierungsinstitution der nordischen und der baltischen Länder. Die NIB finanziert Projekte, die die Wettbewerbsfähigkeit stärken und die Umweltbedingen verbessern. Zusätzlich zu ihrer Teilnahme am Post-2012 Carbon Credit Fund hat die NIB im Jahr 2008 zwei Fazilitäten für Umweltfinanzierungen eingerichtet, für die sie insgesamt 1,5 Mrd EUR zur Verfügung gestellt hat. Die Mittel sind für Projekte bestimmt, die zur Eindämmung des Klimawandels und zur Reinhaltung der Ostsee beitragen.
  • Conning Asset Management (Europe) Limited (http://www.conning.com) ist ein Tochterinstitut von Conning & Company, die Vermögenswerte von mehr als 100 Mrd USD verwaltet (Stand vom 31. März 2008). Conning ist seit 2003 in den Bereichen erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit aktiv und hat sich gemeinsam mit ihrer Muttergesellschaft Swiss Re den Aufbau eines Investmentportfolios, das zukunftsfähige oder alternative Energien betrifft, zur Aufgabe gemacht. Im Jahr 2004 strukturierte und platzierte Conning einen mit 354 Mio EUR ausgestatteten Fonds für saubere Energie (Clean Energy Fund), einen der ersten gesamteuropäischen Fonds, der Mezzanine- und Eigenkapital für umweltfreundliche Projekte in verschiedenen Technologiebereichen zur Verfügung stellt. Der Post-2012 Carbon Credit Fund ist das jüngste Investment von Conning in einer Reihe erfolgreicher Operationen im Zusammenhang mit dem Emissionshandel. Conning verfolgt weiterhin ähnliche Gelegenheiten, um das Portfolio der Gesellschaft zu vergrößern. Conning ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Swiss Reinsurance Company Ltd. Die Gesellschaft hat ihren Hauptsitz in Hartford, Connecticut und Büros in London und Dublin.
  • First Climate (www.firstclimate.com) ist eine vollständig integrierte Gesellschaft im Bereich Carbon Asset Management, die die gesamte Wertschöpfungskette im Zusammenhang mit dem Emissionshandel abdeckt. Als Käufer, Vermittler und Anlageberater ermittelt First Climate weltweit Projekte mit Emissionsminderungspotenzial und unterstützt die Entwicklung, Finanzierung und Umsetzung von CDM, JI- und VER-Projekten. First Climate bietet Unternehmen, die unter die Bestimmungen des EU-ETS und anderer Emissionshandelssysteme fallen, maßgeschneiderte Lösungen für ihre Handelsstrategien und ihr Risikomanagement an. Das Carbon Investment Advisory Team berät Fondsmanager bei der Strukturierung und Entwicklung von Klimaschutzfonds und damit zusammenhängenden Investitionsentscheidungen. Darüber hinaus ist First Climate ein erstklassiger Anbieter von Klimaneutral-Dienstleistungen. Die Gesellschaft berät z.B. Unternehmen bei der Entwicklung einer Strategie für Klimaneutralität, ermittelt den ökologischen Fußabdruck von Unternehmen, liefert Marketing- und IT-Kommunikationslösungen für Klimaneutralität und unterstützt den Kauf und die Stilllegung von erstklassigen Emissionsminderungszertifikaten aus einem globalen VER-Projektportfolio.