Die Europäische Investitionsbank wird dem Instituto da Habitação e Reabilitação Urbana (IHRU), einem für die Finanzierung und Förderung des Baus neuer Sozialwohnungen, die Verwaltung und Instandhaltung bestehender Sozialwohnungen und die Erneuerung von alten Stadtkernen in Portugal zuständigen staatlichen Institut, 200 Mio EUR zur Verfügung stellen.

EIB-Präsident Philippe Maystadt unterzeichnete mit dem Präsidenten des Nationalen Wohnungsinstituts INH (Instituto Nacional de Habitação), José Teixeira Monteiro, den Finanzierungsvertrag in Lissabon anlässlich einer Konferenz, an der auch Francisco Nunes Correia, Minister für Umwelt, Raumordnung und Regionalentwicklung, und João Ferrão, Staatssekretär für Raumordnung und die Städte, teilnahmen.

Die von der EIB bereitgestellten Mittel werden eine nachhaltige Stadtentwicklung fördern und die Auswirkungen von Benachteiligungen und sozialer Ausgrenzung in bestimmten Gebieten bekämpfen. Die Sanierung von baufälligen Wohngebäuden zwecks Anpassung an die erforderlichen Standards wird die Entvölkerung innerstädtischer Gebiete verringern und einen hohen zusätzlichen Nutzen schaffen. Dieser wird nicht nur in der Schaffung von Sachanlagen, sondern auch in der Entwicklung der Wirtschaftstätigkeit und der Wiedererlangung der kulturellen und sozialen Bedeutung eines Bauerbes von außergewöhnlicher Qualität seinen Niederschlag finden.

Die Sanierung von vernachlässigten Gebieten in Porto und im Westen von Lissabon wird wieder Bewohner in die Innenstädte ziehen. Als Folge des Wegzugs aus zentralen Stadtgebieten stehen dort zahlreiche Wohnungen leer oder erfüllen nicht die Anforderungen an die Bewohnbarkeit. Darüber hinaus wird das Projekt den Fremdenverkehr sowie kommerzielle und sonstige Aktivitäten fördern, die für innerstädtische Gebiete geeignet sind.

Die Sanierung von bestehenden Sozialwohnungen wird Wohneinheiten in Stadtzentren in ganz Portugal betreffen, wobei sich die meisten von ihnen in verfallenen Bezirken befinden.

Die flankierenden Maßnahmen in Bezug auf die Infrastruktur, die öffentlichen Flächen und Dienstleistungen werden von wesentlicher Bedeutung sein. Die Modernisierungsmaßnahmen werden die Lebensqualität in den Bezirken deutlich steigern. Bei den meisten Vorhaben, die im Rahmen integrierter Stadtentwicklungspläne durchgeführt werden, setzt die Umkehr der Situation die Schaffung neuer öffentlicher Flächen und Einrichtungen voraus, an denen in alten Stadtkernen ein chronischer Mangel besteht. Beispiele dafür sind zusätzliche Grünflächen, eine bessere Entwässerung und Abwasserentsorgung, die Schaffung von Gesundheits-, Bildungs- und Sporteinrichtungen, von sozialen Einrichtungen und von Parkmöglichkeiten für Anwohner entlang der Straßen.

Nur 20% des portugiesischen Wohnungsbestands sind vermietet, wobei Sozialwohnungen lediglich 3% des gesamten Bestands ausmachen.

Das Projekt im Gesamtumfang von 1,5 Mrd EUR hat Pioniercharakter. Es ist das erste integrierte Stadterneuerungsprojekt, das die EIB seit der Verabschiedung des Gesetzes von 2004 in Portugal finanziert. Durch dieses Gesetz wurden Stadterneuerungsgesellschaften gegründet, deren Aufgabe die Umsetzung integrierter Pläne für eine vollständige Stadterneuerung ist.

Der von der EIB gewährte Beitrag zur Finanzierung der Investitionsvorhaben des öffentlichen Sektors hat eine Laufzeit von 20-30 Jahren und wird die überwiegend vom privaten Sektor bereitgestellten Finanzierungsmittel (1,3 Mrd EUR) ergänzen. Für einige der Investitionsvorhaben können gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt weitere EU-Fördermittel - beispielsweise im Rahmen der neuen Initiative JESSICA (Joint European Support for Sustainable Investment in City Areas - Gemeinsame europäische Unterstützung von Investitionen zur nachhaltigen Stadtentwicklung) - zur Verfügung gestellt werden.