Im Rahmen der Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) werden 200 Mio EUR für den Bau des Kraftwerks Deir Azzour in Syrien zur Verfügung gestellt.

Das Darlehen an die Arabische Republik Syrien wird für den Bau eines erdgasbefeuerten Kombikraftwerks mit einer installierten Leistung von 750 MWe in der Nähe der Stadt Deir Azzour am Fluss Euphrat in Ostsyrien gewährt. Das Projekt wird von der Stromerzeugungs- und -übertragungsgesellschaft (PEEGT) durchgeführt und verwaltet.

Nach dem im November 2004 unterzeichneten Darlehen über 200 Mio EUR für den Bau des Kraftwerks Deir Ali bei Damaskus handelt sich um die zweite Operation zugunsten der Stromerzeugung in Syrien. Es ist das vierte Darlehen für Vorhaben im syrischen Stromsektor in den letzten sechs Jahren.

Der Finanzierungsvertrag wurde am 25. November 2005 in Paris von dem für die FEMIP zuständigen EIB-Vizepräsident Philippe de Fontaine Vive und von Mounib Saem El-Dahr, dem syrischen Elektrizitätsminister, unterzeichnet. Philippe de Fontaine Vive erklärte: Im November 2004 habe ich in Damaskus ein erstes FEMIP-Darlehen (200 Mio EUR) für den Bau eines großen erdgasbefeuerten Kraftwerks bei Deir Ali in Syrien unterzeichnet.

Heute, ein Jahr später, stellt die EIB weitere 200 Mio EUR für den Bau eines vergleichbaren Kraftwerks in Deir Azzour zur Verfügung. Dies zeigt, dass die FEMIP und die EU das energiepolitische Ziel Syriens, bei der Stromerzeugung von Erdöl auf Erdgas umzustellen, mit großer Entschlossenheit unterstützen. Angesichts der Erdgasvorräte Syriens bietet der Aufbau eines regionalen Erdgasmarktes umfassende Möglichkeiten für das wirtschaftliche Wachstum des Landes und der Region. Syrien braucht wie alle Länder eine zuverlässige Energiequelle für die Stromerzeugung, um das künftige Wirtschaftswachstum zu sichern und die Bedürfnisse seiner Einwohner zu erfüllen. Angesichts der sich zu Ende neigenden syrischen Erdölvorräte stellt die Stromerzeugung aus Erdgas die Zukunft Syriens dar. Es ist eine große Herausforderung für Syrien, dieses Ziel einer radikalen Umstellung von Erdöl auf Erdgas zu erreichen. Technisch gesehen sind dazu große Investitionen erforderlich, wie zum Beispiel der Bau der beiden Kraftwerke, der letztes und dieses Jahr beschlossen wurde. Wirtschaftlich gesehen sind dazu ebenfalls große Investitionen erforderlich, und zwar in Reformen der syrischen Energiepolitik. Ich bin davon überzeugt, dass das syrische Elektrizitätsministerium gemeinsam mit der Regierung die anstehenden Aufgaben bewältigen wird. Es wurden bereits wichtige Maßnahmen ergriffen, die vielversprechend sind und in die richtige Richtung weisen, so zum Beispiel die Schaffung der Grundlage für einen unabhängigen und kostendeckenden Erdgassektor. Es erfüllt mich mit Stolz, dass die FEMIP an den Investitionen im syrischen Stromsektor beteiligt ist, und unsere Zusammenarbeit und Partnerschaft im syrischen Stromsektor dazu beitragen wird, den wirtschaftlichen Reformprozess und Wandel zu fördern, ein Vorgang der unerlässlich ist, um das Wirtschaftswachstum und den Wohlstand in Syrien und für seine Einwohner zu sichern. Es ist dies einer der Bestandteile der wirtschaftlichen Zusammenarbeit der Union mit Syrien, der heute durch das FEMIP-Darlehen für das Projekt Deir Azzour unterstützt wird.