Die EIB unterzeichnete gestern mit der Böhler-Uddeholm-Gruppe den Vertrag für ein Darlehen von 60 Mio EUR. Die Mittel sind für die Finanzierung eines Investitionsprogramms bestimmt, in dessen Rahmen Produktionsstraßen modernisiert und erweitert sowie Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung durchgeführt werden sollen, um Spezialedelstahl von hoher Qualität zu entwickeln. Durch das Projekt werden Arbeitsplätze in Gebieten gesichert, die durch den Niedergang und die Umstrukturierung traditioneller Industrieaktivitäten in Mitleidenschaft gezogen wurden. Diese innovativen Investitionen, die zu rund 20% direkte FuE-Aktivitäten betreffen, stehen in Einklang mit den Darlehensvergabeprioritäten der EIB. Eines der Hauptziele in diesem Zusammenhang ist es, die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu fördern und zu steigern.

Die Böhler-Uddeholm-Gruppe gehört zu den weltweit führenden Anbietern von Werkzeugstahl und Qualitätserzeugnissen aus Schnellstahl. Die Gruppe ist nicht in der Massenproduktion tätig, sondern konzentriert sich auf ausgewählte Nischen im Bereich Spezialedelstahl. Sie führt ein umfassendes Forschungs- und Entwicklungsprogramm durch, dem sie ihre führende Position in dem Sektor verdankt. Darüber hinaus werden in den Fabriken der Gruppe Rohstoffe verarbeitet, die aus wiederaufbereitetem Schrott bestehen, was sich positiv auf die Umwelt auswirkt.

Die Investitionen werden in den Produktionsanlagen der Böhler-Uddeholm in Österreich und Schweden durchgeführt. Sie betreffen Regionen, die als Ziel-2-Gebiete für Mittel aus den Strukturfonds der Europäischen Union in Betracht kommen. Die Vorhaben reflektieren die jeweiligen Programmziele der Strukturfonds in diesen Regionen und tragen zu ihrem Erreichen bei. Das Darlehen wird die Sicherung von etwa 4 500 direkten Arbeitsplätzen in der Produktion ermöglichen und so die sozialwirtschaftliche Struktur dieser Regionen verbessern, die mit strukturellen Veränderungen konfrontiert sind.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Institution der EU für langfristige Finanzierungen. Sie finanziert Investitionsvorhaben, die zur europäischen Integration beitragen. In Österreich hat sie in den letzten fünf Jahren (1999-2003) Darlehen von mehr als 4 Mrd EUR bereitgestellt. Fast ein Viertel dieses Betrags (922 Mio EUR) betraf Darlehen, mit denen die Umsetzung der Lissabonner Strategie der Europäischen Union unterstützt wurde. Im Rahmen dieser Strategie soll in erster Linie erreicht werden, dass die Europäische Union zu einem führenden Zentrum für Forschung und Innovation wird.

Aus diesem Grund stellt die Bank Finanzierungen für Vorhaben bereit, mit denen FuE-Aktivitäten und innovative Investitionen im Zusammenhang mit Produkten und Verfahren des privaten Sektors unterstützt werden. Sowohl großen Unternehmen als auch Klein- und Mittelbetrieben werden Finanzierungsbeiträge gewährt. Ebenfalls gefördert werden Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen sowie die Entwicklung und Verbreitung von Informations- und Kommunikationstechnologien, was auch damit verbundene Geräte, Inhalte und Anwendungen umfasst.