Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, gewährt der Plinacro d.o.o. (Plinacro), dem staatlichen Erdgastransportunternehmen Kroatiens, ein Darlehen über 90 Mio EUR.

Das Projekt ist Teil eines Programms zur Erweiterung und Modernisierung des Erdgastransportnetzes für den Zeitraum 2002 bis 2011, das im August 2002 vom Wirtschaftsministerium genehmigt wurde. Das Programm wird Kroatien dabei unterstützen, seine Versorgungsquellen für Erdgas mit einer neuen Verbindung zu den Offshore-Gasfeldern in der Adria zu diversifizieren und gleichzeitig sein Erdgastransportnetz zur Versorgung weiterer Regionen in Südkroatien zu erweitern sowie das bestehende Transportnetz instand zu setzen bzw. zu modernisieren. Das Projekt umfasst eine neue Hochdruckgasleitung von Pula nach Karlovac (40 km südwestlich von Zagreb), die die Offshore-Felder mit dem bestehenden Erdgastransportnetz verbinden wird, sowie die Weiterführung dieser Leitung von Zagreb bis Slavonski Brod zur Versorgung von Slavonien und zur Anbindung des unterirdischen Erdgasspeichers von Okoli an die Region Posavina. Durch das Projekt wird ebenfalls die Erdgasversorgung Westkroatiens verbessert.

Die Projektkosten werden auf insgesamt 186,6 Mio EUR veranschlagt. Die Bauarbeiten für die verschiedenen Leitungsabschnitte dürften in Kürze beginnen. Die Fertigstellung des Projekts ist für 2006 vorgesehen.


Die Europäische Investitionsbank, die Institution der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen, hat 2002 ihre Darlehen zugunsten von Vorhaben im westlichen Balkan um 30% von 320 Mio EUR im Jahr 2001 auf insgesamt 425 Mio EUR erhöht.

Seit der Aufnahme ihrer Finanzierungen auf dem Westbalkan 1999 im Rahmen des Stabilitätspakts hat die EIB in erster Linie den Verkehrssektor unterstützt. 2001 diversifizierte sie ihre Tätigkeit in der Region, um verstärkt auch den privaten Sektor fördern zu können. 2002 führte die EIB ihre erste große Operation zugunsten des privaten Sektors und zugunsten ausländischer Direktinvestitionen in der Region durch. Dies erfolgte durch ein Darlehen von 25 Mio EUR an die Zementfabrik Lukavac, wobei als Projektträger ein österreichisches Unternehmen fungiert.

Die EIB wird in den kommenden Jahren zusammen mit der Europäischen Kommission, der Europäischen Agentur für Wiederaufbau und anderen internationalen Geldgebern, wie Weltbank und EBWE, weiterhin eine wichtige Finanzierungsquelle für die westlichen Balkanländer sein. Für 2003/2004 plant sie weiter ein jährliches Finanzierungsvolumen von etwa 400 Mio EUR.

Die kürzlich veröffentlichte Mittelfristige Strategie der EIB für den Westbalkan sieht vor, dass die EIB in den kommenden Jahren drei neue Sektoren verstärkt fördern wird: den privaten Sektor (einschließlich ausländischer Direktinvestitionen), Gesundheit und Humankapital (einschließlich Innovation sowie Forschung und Entwicklung) und Umwelt (die EIB fördert derzeit in erheblichem Umfang Investitionsvorhaben zur Sanierung der Verkehrs-, Telekommunikations- sowie Wasser- und Abwasserinfrastruktur in verschiedenen Städten und Kommunen in allen Ländern der Region).