Provinz Flandern Die Europäische Investitionsbank (EIB) gewährt der Aquafin, die für den Bau, den Betrieb und die Instandhaltung der Wasser- und Abwasserinfrastruktur in Flandern zuständig ist, ein weiteres Darlehen in Höhe von 75 Mio EUR. Diese Finanzierungsoperation steht im Zusammenhang mit einem im September 2002 geschlossenen Finanzierungsvertrag über 250 Mio EUR, in dessen Rahmen die Aquafin bereits eine erste Tranche in Höhe von 100 Mio EUR erhalten hat.

Der neue Darlehensvertrag wurde am 17. September 2003 in Luxemburg am Sitz der EIB von Ivo Van Vaerenbergh, dem Präsidenten, und Luc Bossyns, dem Geschäftsführenden Direktor der Aquafin, sowie von Isabel Martín Castellá, Vizepräsidentin der EIB, unterzeichnet.

Mit diesem neunten Darlehen, das in Zusammenarbeit mit Dexia Belgique bereitgestellt wird, beläuft sich der Betrag, den die EIB seit 1994 für das von der Aquafin eingeleitete und durchgeführte Programm insgesamt gewährt hat, auf 722 Mio EUR.

Das umfangreiche Investitionsprogramm umfasst den Bau und die Modernisierung von Hauptsammlern, Pumpstationen und Kläranlagen in ganz Flandern. Das Projekt ist von öffentlichem Interesse, und mittelfristig werden rund 5,8 Mio Einwohner an die Projektanlagen angeschlossen sein. Die Aquafin, die 1990 von der flämischen Regierung gegründet wurde, ist heute für 200 Kläranlagen und für Hauptabwasserkanäle mit einer Gesamtlänge von rund 3670 km zuständig. In den 12 Jahren der Tätigkeit der Aquafin wurden ihr von der Region Flandern bisher 1330 Projekte im Gesamtbetrag von 1480 Mio EUR übertragen. Zum 31.12.2002 belief sich das gesamte Investitionsportfolio (einschließlich laufender und geplanter Projekte) auf 2800 Mio EUR. Derzeit werden in der Region Flandern mehr als 60% der Abwässer nach modernsten Verfahren behandelt, während es vor der Gründung der Aquafin nur 30% waren.

Das Vorhaben wird sich positiv auf die Wasserqualität von Schelde und Maas auswirken und letztlich einen erheblichen Beitrag zur Reinhaltung der Nordsee leisten. Es ist Teil der internationalen Maßnahmen im Rahmen der Konvention zum Schutz der Nordsee von 1985, deren Ziel die Verringerung des Schmutzfrachteintrags in die Nordsee ist. Somit wird es dazu beitragen, ein gemeinsames Gut mehrerer Länder der Union zu schützen, und die Region Flandern bei ihrer Anpassung an die europäischen Rechtsvorschriften (Richtlinie 91/271/EWG über die Behandlung von kommunalem Abwasser) unterstützen.

Die Finanzierung dieses Projekts ist charakteristisch für den Beitrag, den die EIB zur Förderung des Umweltschutzes in der Union leistet. In diesem Bereich hat die Bank in den vergangenen fünf Jahren Finanzierungen im Gesamtbetrag von 32,3 Mrd EUR bereitgestellt.