EIB-Vizepräsident de Fontaine Vive bemerkte hierzu insbesondere: „Dieses Darlehen stellt die fünfte Einschaltung der EIB zugunsten des marokkanischen Hafensektors dar. Die Entwicklung der Hafenaktivitäten ist für die wirtschaftliche Entwicklung des Königreichs von entscheidender Bedeutung. Dies gilt sowohl im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf den internationalen Handelsverkehr des Landes (98% des Außenhandels werden über die Häfen Marokkos abgewickelt) als auch in Bezug auf die Förderung privater, im Fischerei- und im Logistiksektor tätiger Unternehmen. Deshalb bin ich der Ansicht, dass die Finanzierung dieses Projekts uneingeschränkt in Einklang mit den Zielen der neuen Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer (FEMIP) steht, die die EIB im Oktober letzten Jahres eingerichtet hat. Eines der vorrangigen Ziele der FEMIP ist die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für die Entwicklung privater Aktivitäten.“
Die Schwerpunkte der neuen „Investitionsfazilität und Partnerschaft Europa-Mittelmeer“ (FEMIP), die die EIB im Anschluss an den Europäischen Rat Barcelona (15. und 16. März 2002) einrichtete und die im Oktober 2002 in Kraft trat, liegen vor allem auf der Entwicklung privater wirtschaftlicher Aktivitäten (insbesondere von KMU) sowie auf Initiativen, die zur Schaffung eines günstigen Umfelds für private Investitionen beitragen (wirtschaftliche Infrastrukturen, Projekte im Gesundheits- und im Bildungswesen). Im Rahmen der FEMIP sollen bis Ende 2006 8-10 Mrd EUR zur Verfügung gestellt werden. Mit ihr sollen letztendlich die Mittelmeerpartnerländer bei der Bewältigung der Herausforderungen, die die wirtschaftliche und soziale Erneuerung sowie die verstärkte regionale Integration darstellen, unterstützt und damit ein Beitrag zur geplanten Schaffung einer Freihandelszone zwischen der EU und den Partnerländern des Mittelmeerraums bis 2010 geleistet werden. Zwischen Oktober 2002 und Mai 2003 sind aus der FEMIP bereits neue Operationen im Gesamtbetrag von mehr als 1,5 Mrd EUR genehmigt worden, von denen über 35% der Entwicklung des privaten Sektors zugute kommen.
Die Tätigkeit der EIB in Marokko erfolgt im Rahmen der finanziellen Zusammenarbeit zwischen der Union und diesem Land (seit 1978). Die Bank hat sich mit rund 2,5 Mio EUR an der Finanzierung größerer und für die Entwicklung der marokkanischen Volkswirtschaft wichtiger Projekte beteiligt. Sie unterstützte insbesondere die Modernisierung der wichtigsten Häfen des Landes (Agadir, Casablanca, Jorf-Lasfar, Kenitra, Mehdia-Kenitra, Mohammedia, Nador, Safi und Tanger) mit insgesamt 126,5 Mio EUR. Darüber hinaus förderte sie die Schaffung eines Stromverbunds zwischen der EU und Marokko über die Straße von Gibraltar, Hochspannungs-Stromübertragungsleitungen und die Stromverteilung in ländlichen Gebieten, den Ausbau der interregionalen und internationalen Telefonverbindungen und die Durchführung wichtiger Vorhaben im Wasserwirtschaftssektor (Abwasserbeseitigung in mehreren Küstenstädten, Bewässerung der landwirtschaftlichen Gebiete von Doukkala u.a.). Weiterhin hat die EIB mit ihren Globaldarlehen zur Finanzierung kleiner und mittlerer Unternehmen des produktiven und des genossenschaftlichen Sektors beigetragen, was insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung von Joint Ventures zwischen marokkanischen und europäischen Unternehmen erfolgte. Marokko ist das dritte Land, dem die Finanzierungen der EIB in den Partnerländern des Mittelmeerraums zugute kommen.