Mit ihrem Darlehen trägt die EIB zur Finanzierung der umfassenden Modernisierung einer bestehenden Papierfabrik der Neusiedler SCP a.s. in der Stadt Ruzomberok und der Erweiterung der Produktionskapazität des Werks bei. Die SCP ist der größte Papierhersteller und eines der größten Unternehmen in der Slowakischen Republik. Sie ist der achtgrößte Exporteur des Landes.

Das Kapital der SCP wird zu 50% von der slowakischen Investorengruppe ECO-Invest und zu 50% von der österreichischen Neusiedler AG gehalten. Die Neusiedler AG ist über deren Mondi-Tochtergesellschaften Teil der Gruppe Anglo American plc.

Das Projekt ermöglicht der Papierfabrik langfristige Wettbewerbsvorteile auf den wachsenden Märkten für Kopierpapier in den MOEL und in Westeuropa. Die Investition wird zur Aufwertung einer in der Slowakei reichlich vorhandenen Ressource (Holz) und zur Steigerung der Exporte des Landes beitragen.

Die holzverarbeitende Branche ist in der Slowakei ein wichtiger Industriezweig. Sie hat einen Anteil von etwa 11% an der Gesamtproduktion des verarbeitenden Gewerbes und beschäftigt rund 63 000 Arbeitnehmer.

Das Projekt wird mit erheblichen direkten und indirekten Beschäftigungseffekten verbunden sein. Es wird die Beschäftigtenzahl (rund 2 800 Arbeitsplätze) in dem bestehenden Werk stabilisieren und zur Sicherung von vorhandenen Arbeitsplätzen in den Bereichen Holzbereitstellung und -transport beitragen. Dies ist in Anbetracht der hohen Arbeitslosenquote von rund 18% in der Slowakei besonders wichtig.

Das gesamte Projekt und insbesondere der Umbau des Zellstoffwerks sowie die neue, mit moderner Technik arbeitende Zellstoffanlage werden sich zudem sehr positiv auf die Umwelt auswirken und die Emissionen in die Luft und in die Gewässer wesentlich verringern.

Die Beteiligung der EIB an dem Projekt ist entscheidend, um einem Unternehmen, das kürzlich von einem strategischen Investor übernommen wurde, den Zugang zu langfristigen Finanzierungsmitteln zu ermöglichen. Sie steht in Einklang mit dem Ziel der Unterstützung ausländischer Direktinvestitionen, die als Katalysator für die wirtschaftliche Entwicklung wirken. Die Investition ist ein weiteres Beispiel für das wachsende Volumen der in die Slowakei fließenden ausländischen Direktinvestitionen.

Die Europäische Investitionsbank, die Finanzierungsinstitution der Europäischen Union, finanziert in den derzeitigen und künftigen EU-Mitgliedstaaten sowie in einer Reihe von Entwicklungsländern in der ganzen Welt Projekte, die zur Umsetzung der Politik der EU beitragen. Im Jahr 2002 gewährte die Bank Darlehen im Gesamtbetrag von 39,6 Mrd EUR, davon 3,6 Mrd in den zukünftigen Mitgliedstaaten. Die EIB refinanziert ihre Darlehensvergabe durch die Emission von Anleihen auf den internationalen Kapitalmärkten. Aufgrund ihres "AAA"-Ratings kann sie Mittel zu äußerst günstigen Konditionen beschaffen. Als Einrichtung ohne Erwerbszweck gibt die Bank diese Konditionen an Projektträger des öffentlichen und des privaten Sektors sowie an Partnerinstitute weiter. Für Projekte in den zehn mittel- und osteuropäischen Beitrittsländern hat die EIB seit 1990 insgesamt rund 20 Mrd EUR vergeben. Sie ist mittlerweile die wichtigste ausländische Finanzierungsquelle dieser Region. Der Darlehensbestand in der Slowakischen Republik beläuft sich auf 1,8 Mrd EUR.