Die Europäische Investitionsbank (EIB) in Luxemburg gewährt dem für die polnischen Flughäfen zuständigen Staatsunternehmen Przedsiebiorstwo 'Porty Lotnicze' (PPL) ein Darlehen über 200 Mio EUR, das zur Mitfinanzierung eines neuen Passagierterminals und der zugehörigen luftseitigen und landseitigen Arbeiten am Internationalen Flughafen Warschau bestimmt ist. Der neue Terminal wird eine zusätzliche Abfertigungskapazität von 6,5 Millionen Fluggästen jährlich bieten und somit die Gesamtkapazität des Flughafens auf etwa 10 Millionen Passagiere jährlich erhöhen, wodurch das erwartete Wachstum bis mindestens 2010 abgedeckt würde.

1992 trug die EIB bereits mit einem Darlehen über 50 Mio EUR an die PPL zur Modernisierung des Terminals I und der zugehörigen Infrastruktur am Internationalen Flughafen Warschau bei, um seine Kapazität auf 3 Millionen Fluggäste zu erhöhen. Das Fluggastaufkommen ist jedoch seither schneller als erwartet gestiegen. Im Jahr 2001 erreichte es 4,7 Millionen Fluggäste und dürfte bis 2005 auf 6,3 Millionen und bis 2010 auf 9,4 Millionen steigen. Obgleich der Flughafen den zusätzlichen Verkehr bis jetzt gut bewältigt hat, muss er dringend ausgebaut werden, um dem derzeitigen und dem erwarteten künftigen Fluggastaufkommen gerecht zu werden.

EIB-Vizepräsident Wolfgang Roth sagte anlässlich der Darlehensunterzeichnung: "Der von der EIB mitfinanzierte Ausbau wird es dem Flughafen ermöglichen, das bestehende und aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes rasch steigende Luftverkehrsaufkommen in Polen zu bewältigen. Das Projekt trägt dadurch zur Integration Polens in die EU und zur Stärkung der Verkehrsverbindungen zwischen der EU und Polen im Rahmen der TEN bei."

Seit Anfang 2002 hat die EIB weit über 1 Mrd EUR für Vorhaben in Polen bereitgestellt. Fast zwei Drittel davon kamen Vorhaben im Verkehrssektor zugute. Der verbleibende Betrag war für Umweltschutz-, Energie- und Industrievorhaben bestimmt.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) in Luxemburg ist die EU-Institution für die langfristige Finanzierung von Investitionsvorhaben. Während der größte Teil der Darlehen Vorhaben in der EU - insbesondere in den weniger entwickelten Regionen der Gemeinschaft - zugute kommt, wächst der Umfang der EIB-Tätigkeit in den Beitrittsländern rasch und hat bereits einen Anteil von etwa 10 Prozent am Darlehensvolumen erreicht. Zusätzlich zu ihren Hauptaktivitäten, die sich auf die derzeitigen und künftigen EU-Mitgliedstaaten konzentrieren, kann die EIB ebenfalls - wenn auch in einem geringeren Umfang - Vorhaben in etwa 150 Entwicklungsländern in der ganzen Welt, die Kooperationsabkommen mit der EU abgeschlossen haben, mitfinanzieren. Die EIB ist die größte multilaterale Bank und nimmt den Großteil der von ihr für die Darlehensvergabe benötigten Mittel auf den internationalen Kapitalmärkten auf.