Das EIB-Institut hat zusammen mit dem Rotkreuz-Rothalbmond-Klimazentrum die erste europäische Konferenz zur Katastrophenvorsorge veranstaltet.
Extreme Wetterereignisse wie Dürren, Überschwemmungen, Waldbrände und Stürme nehmen weltweit zu. Darauf vorbereitet zu sein und zu wissen, wie man hilft, kann Leben retten und Schäden begrenzen.
EIB-Präsident Werner Hoyer: „Katastrophen werden wegen des Klimawandels immer häufiger und machen nicht an Grenzen halt. Wir müssen darauf schneller und intelligenter reagieren.“ Auch Luxemburgs Innenministerin Taina Bofferding verwies in ihrer Eröffnungsansprache auf den Ernst der Lage: „Der Klimawandel beschert uns immer häufiger Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Waldbrände und Stürme. Darauf vorbereitet zu sein, kann nicht nur Leben retten, sondern auch materielle Dinge schützen, die uns wichtig sind. Wissen, was zu tun ist und anderen zu helfen, kann bei schweren Katastrophen und danach auch Trost spenden. Die Zunahme klimabedingter Naturkatastrophen in Europa zwingt uns zu größeren Anstrengungen für eine positive Risikokultur – mit gut informierten und vorbereiteten Bürgerinnen und Bürgern.“
Länder und internationale Finanzinstitute sollten in die Katastrophenvorsorge investieren. Das ist kosteneffizient, außerdem können Notmaßnahmen so besser koordiniert und Menschen und Existenzgrundlagen besser geschützt werden. So äußerten sich die Teilnehmenden einer Diskussionsrunde zur Frage, warum in die Katastrophenvorsorge investiert werden sollte. Neben Best Practices aus den Vereinigten Staaten, Australien und Bangladesch wurde auch das richtige Maß an Prävention, Vorsorge und Reaktion diskutiert. Eine weitere Frage war: Wie kann die Politik überzeugt werden, diese Ansätze zu finanzieren und umzusetzen?
Immer wieder wurde betont, dass einfache Lösungen gebraucht werden: „Was einfach ist, wird verstanden. Und was verstanden wird, wird gemacht.“ (Geoff Evans, CEO, Disaster Relief Australia). Außerdem müsse die Würde der Opfer jederzeit gewahrt werden. Runa Khan, Gründerin und Geschäftsführerin von Friendship International: „Wenn man (in einem Überschwemmungsgebiet) einen Beutel Reis verteilt, sollte man im Wasser stehen und ihn nach oben reichen. Hoffnung ist das Wichtigste, was Hilfsorganisationen den Menschen geben können.“
Abgerundet wurde die Konferenz durch Cartoons und Spiele von Pablo Suarez vom Rotkreuz-Rothalbmond-Klimazentrum, „um die Risikodiskussion zu beleben“ und schwere Themen „kreativer anzugehen“.