- Erstes Finanzierungsprogramm der EIB speziell für Weltraumunternehmen in der EU
- Programm soll in Zusammenarbeit mit Geschäftsbanken Investitionen von 1,4 Mrd. Euro mobilisieren
- ESA unterstützt Geschäftsbanken mit Sektorwissen und technischer Expertise
- Neue Initiative ist Teil des TechEU-Programms der EIB für Innovation und neue Technologien
Die Europäische Investitionsbank (EIB) legt mit Space TechEU ihr erstes Finanzierungsprogramm für den europäischen Weltraumsektor auf. Das Programm ist Teil der TechEU-Initiative und wurde heute in Bremen auf der alle drei Jahre stattfindenden Ministerratskonferenz der Europäischen Weltraumorganisation ESA vorgestellt.
Space-TechEU wird von der EIB mit 500 Millionen Euro ausgestattet und unterstützt Unternehmen entlang der gesamten Weltraum-Wertschöpfungskette, von Upstream bis Downstream. Gemeinsam mit Geschäftsbanken will die EIB auf diesem Weg 1,4 Milliarden Euro an neuen Investitionen mobilisieren. Der Fokus liegt auf kleinen und mittelgroßen Unternehmen, die es oft besonders schwer haben, Bankkredite zu erhalten.
Die EIB unterstützt Bankpartner in der EU mit Kreditlinien und Garantien. In einer strategischen Partnerschaft mit der EIB stellt die ESA den teilnehmenden Geschäftsbanken Weltraum-Wissen und technische Expertise zur Verfügung.
Robert de Groot, Vizepräsident der EIB: „Mit diesem neuen Finanzierungsprogramm für den Weltraumsektor geben wir Banken in der EU die nötigen Instrumente, damit sie mehr Finanzierungen an europäische Weltraumunternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette vergeben können. Wir unterstützen den Aufbau einer starken, global wettbewerbsfähigen Weltraumindustrie in Europa – einer Industrie, die uns mehr Autonomie gibt und zu Wohlstand und Sicherheit beiträgt.“
Die Initiative ist ein konkretes Ergebnis der im vergangenen Jahr vereinbarten Dreier-Partnerschaft von EIB-Gruppe, ESA und Europäischer Kommission. Mit der gebündelten Expertise der drei Partner soll sie den Zugang zu Geldern verbessern, Innovation und Wissensaustausch fördern und die Entwicklung von Spitzentechnologien im Weltraumsektor beschleunigen.
In der Pressekonferenz zum offiziellen Start von Space-TechEU betonten ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher, EU-Kommissar Andrius Kubilius und Vertreter von drei großen europäischen Geschäftsbanken die Bedeutung dieser Initiative, um Weltraum-Investitionen durch gezielte Finanzierungen anzuschieben.
Die EIB und die ESA bündeln ihre Kräfte, damit vor allem kleine und mittelgroße Unternehmen im Weltraumsektor und in weltraumnahen Bereichen leichter an Finanzierungen kommen. Viele dieser Firmen haben immer wieder Schwierigkeiten, wenn sie Kredite brauchen, auch weil Banken mit dem Sektor wenig vertraut sind. Diese Lücke will die Initiative schließen – indem sie technische Expertise bereitstellt, Marktkenntnisse aufbaut und das Programm bei Unternehmen bekannt macht, die bislang wenig Erfahrung mit gewerblichen Finanzierungen haben.
Space TechEU ergänzt bestehende Weltraumprogramme der Europäischen Kommission. Eine enge Zusammenarbeit stellt sicher, dass Europa seine strategischen Prioritäten ausreichend finanziert.
Folgende Investitionen sind unter dem neuen Programm förderfähig: Entwicklung, Herstellung und Start von Satelliten und Raketen sowie weltraumbezogene Investitionen, etwa in Bodeninfrastruktur und ‑technologie oder datengetriebene Anwendungen, Telekommunikation, maritime Navigation, Landwirtschaft, Klima- und Ressourcenmanagement. Andere Investitionen im Weltraumsektor können ebenfalls berücksichtigt werden.
Hintergrundinformationen
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovation, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt sowie die europäische Kapitalmarktunion. Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte, die Europa wettbewerbsfähiger und sicherer machen. Rund die Hälfte der EIB-Finanzierungen innerhalb der EU fließt in Kohäsionsregionen, wo das Pro-Kopf-Einkommen unter dem EU-Durchschnitt liegt. Und fast 60 Prozent der jährlichen Investitionen der EIB-Gruppe fördern Klimaschutz und ökologische Nachhaltigkeit.
TechEU
Space TechEU ist Teil von TechEU, ein Flaggschiff-Programm der EIB-Gruppe und die bislang größte Finanzierungsinitiative für Innovation in Europa. Im Zeitraum 2025–2027 stellt die EIB-Gruppe 70 Milliarden Euro bereit, um risikoreiche Projekte und Innovationen von der Idee bis zum IPO zu fördern. Damit will sie zusammen mit Partnern Investitionen von 250 Milliarden Euro in disruptive Technologien und Kerninfrastruktur mobilisieren. Die EIB hat dafür ein TechEU-Portal eingerichtet, das als One-Stop-Shop mit integriertem Investment Readiness Checker funktioniert. Dieses Online-Tool zeigt Start-ups und Scale-ups aus den Bereichen KI, Cleantech, Life Sciences und Verteidigungs- und Weltraumtechnologien, wie die EIB-Gruppe sie unterstützen kann.
Auf unserer Website finden Sie hochwertige, aktuelle Fotos vom Sitz der EIB-Gruppe.