- EIB-Beratungsteams wollen innovative Dekarbonisierungsprojekte noch wirksamer unterstützen, im Sinne des Deals für eine saubere Industrie
- Unternehmen können sich jetzt auf der Website der EIB für Unterstützung bei der Projektentwicklung unter dem Innovationsfonds bewerben
- Neue Vereinbarung über Projektentwicklungshilfe aus Innovationsfonds baut auf Erfolg des Vorgängerprogramms auf
Die Europäische Kommission und die Europäische Investitionsbank (EIB) haben eine neue Vereinbarung unterzeichnet, mit der sie ihr Programm zur Unterstützung bei der Projektentwicklung unter dem Innovationsfonds fortsetzen. Ziel ist, mehr technische und finanzielle Beratung für innovative Dekarbonisierungsprojekte bereitzustellen, die entweder nicht über den Fonds ausgewählt werden oder einen Antrag vorbereiten. Die neue Vereinbarung steht in Einklang mit dem EU-Deal für eine saubere Industrie, der Netto-Null-Technologien noch stärker etablieren und Wirtschaftszweige in der EU wettbewerbsfähiger machen soll.
Zwischen 2025 und 2028 werden die EIB-Beratungsteams die Entwicklung von bis zu 250 Projekten unterstützen. Dabei wollen sie noch mehr Wirtschaftszweige abdecken und eine reibungslose Beantragung fördern. Die neue Vereinbarung knüpft an das erste Programm für Projektentwicklungshilfe unter dem Innovationsfonds auf, mit dem 62 innovative Projekte unterstützt wurden. Davon wurden für 16 bereits Zuschüsse aus dem Innovationsfonds zugesagt, 7 wurden aus nationalen Mitteln oder anderen Programmen gefördert und ein Vorhaben wurde als EU-Projekt von gemeinsamem Interesse eingestuft.
Um wie geplant mehr Branchen abzudecken hat die Kommission das Budget für Beratung durch die EIB in der neuen Programmphase von 24 Millionen Euro auf 90 Millionen Euro aufgestockt. So sollen bahnbrechende Dekarbonisierungstechnologien in Europa noch schneller zum Einsatz kommen:
- Nach Änderungen am Emissionshandelssystem (EU EHS) kann die EIB nun unter dem Innovationsfonds auch Beratung für Netto-Null- und CO2-arme Lösungen für die Schifffahrt, den Schienen- und Straßenverkehr sowie für Projekte im Bausektor anbieten.
- Neue Key Performance Indicators (KPI) sollen für ein besseres Gleichgewicht zwischen geografischen Regionen und Sektoren sorgen und gleichzeitig ermöglichen, dass auch kleine Projekte sowie noch nicht ausgereifte Projekte gefördert werden können.
Die Unterstützung bei der Projektentwicklung trägt unmittelbar zu den strategischen Zielen der EIB in den Bereichen Klimaschutz und Innovation bei und fördert das Engagement für wirkungsvolle Projekte, durch die die EU klimaneutral werden und als nachhaltiger und sauberer Industriestandort wachsen kann.
Beratung seitens der EIB ist leichter abrufbar, da sie direkt beantragt werden kann – anders als die Standardunterstützung über Aufrufe zur Einreichung von Vorschlägen für den Innovationsfonds. Das macht das Programm zugänglicher und bietet schnelle und maßgeschneiderte Hilfe für innovative Clean-Tech- und Dekarbonisierungsprojekte.
Im Rahmen der direkten Hilfe können Projektträger sich direkt an die Beratungsteams der EIB wenden. Die Teams bewerten den Beratungsbedarf förderfähiger Projekte und wie Projektentwicklungshilfe diesen decken, das Projekt wesentlich voranbringen und damit auch die Erfolgschancen bei einschlägigen Aufrufen zur Einreichung von Vorschlägen für den Innovationsfonds steigern kann. Nach dieser Bewertung werden die Beratungsprojekte der Reihenfolge nach bearbeitet.
Weitere Informationen
Innovationsfonds – Unterstützung bei der Projektentwicklung
EU-Kommissar Hoekstra:
„Durch die Projektentwicklungshilfe aus dem Innovationsfonds bietet die EIB weitere technische und finanzielle Hilfe für vielversprechende Dekarbonisierungsprojekte. Damit legen wir den Grundstein für einen innovativen und wettbewerbsfähigen Industriestandort der Zukunft. Das zeigt, dass sich die EU langfristig für Dekarbonisierung und Innovation in der Industrie einsetzt. Wir sind zuversichtlich, dass die EIB durch die neue Vereinbarung Innovationsfondsprojekte weiterhin erfolgreich und individuell beraten kann.“
Christoph Kuhn, stellvertretender Direktor mit Generalvollmacht der Direktion Projekte der EIB:
„Mit der neuen Vereinbarung baut die EIB nicht nur auf den bisherigen Erfolg ihrer Beratungsdienste auf. Sie setzt auch einen neuen Standard dafür, wie Europa seine innovativsten und bahnbrechendsten sauberen Technologien unterstützen kann.“
Hintergrundinformationen
EIB
Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ausgehend von acht Kernprioritäten finanzieren wir Investitionen, die zu den strategischen Zielen der EU beitragen. So fördern wir die Bereiche Klima und Umwelt, Digitalisierung und technologische Innovationen, Sicherheit und Verteidigung, Kohäsion, Landwirtschaft und Bioökonomie, soziale Infrastruktur, die Kapitalmarktunion und ein stärkeres Europa in einer stabileren und friedlichen Welt.
Die EIB-Gruppe, zu der neben der EIB auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) gehört, unterzeichnete 2024 knapp 89 Milliarden Euro an neuen Finanzierungen für mehr als 900 wirkungsstarke Projekte, die Europa wettbewerbsfähiger und sicherer machen.
Alle von der EIB-Gruppe finanzierten Projekte entsprechen dem Pariser Klimaabkommen – so wie in unserem Klimabank-Fahrplan zugesagt. Fast 60 Prozent der jährlichen Finanzierungen der EIB-Gruppe fließen in Projekte, die direkt zu Klimaschutz, Klimaanpassung und einer gesünderen Umwelt beitragen.
Innovationsfonds
Mit Einnahmen aus dem EU-Emissionshandelssystem fördert der Innovationsfonds Investitionen in bahnbrechende CO2-arme und Netto-Null-Technologien und unterstützt damit Europas Übergang zur Klimaneutralität.
Seit 2021 wurden aus dem Innovationsfonds rund 12 Milliarden Euro zugesagt. Das Geld kam rund 200 innovativen Projekten im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zugute.