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  • Mehr als 22 Prozent aller sauberen und nachhaltigen Technologien weltweit werden in der EU entwickelt
  • Europäische Cleantech-Innovationen setzen auf CO2-arme Energietechnologien, saubere Mobilität und Plastik-Alternativen
  • Für 29 Prozent der europäischen Cleantech-Innovatoren steht Heimatmarkt an erster Stelle; 61 Prozent betrachten Binnenmarkt als wichtigsten Zukunftsmarkt
  • Große Finanzierungslücke für Innovatoren in der EU und den USA trotz wachsender Nachfrage nach Cleantech-Lösungen

Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das Europäische Patentamt (EPA) haben heute ihren jüngsten gemeinsamen Bericht über innovative Cleantech-Unternehmen in Europa veröffentlicht. Er zeigt, woran die Firmen arbeiten und welche Unterstützung sie brauchen, um ihre Entwicklungen auf den Markt zu bringen.

Mehr als 70 Prozent der innovativen Unternehmen, die in der EU Patente für saubere und nachhaltige Technologien anmelden, haben weniger als 5 000 Beschäftigte. Für ein Drittel von ihnen (meist kleine Unternehmen und Midcap-Unternehmen) steht der Heimatmarkt an erster Stelle. Doch für zwei Drittel ist die EU bereits der wichtigste Zukunftsmarkt.

Dem Bericht zufolge steuert die EU mehr als ein Fünftel aller hochwertigen Cleantech-Entwicklungen weltweit bei. Vorreiter sind dabei Deutschland und Frankreich. Weltweit spielen Japan, die USA und China bei Cleantech weiterhin eine wichtige Rolle. Vor allem China hat in den letzten Jahren stark zugelegt. Seit 1997 betrafen weltweit mehr als zwölf Prozent aller Innovationen saubere und nachhaltige Technologien, allen voran CO2-arme Energietechnologien, gefolgt von wichtigen Patentanmeldungen für saubere Mobilität, Alternativen zu Kunststoffen sowie Technologien zur Anpassung an den Klimawandel und für saubere Produktion.

EIB-Präsidentin Nadia Calviño: „Europa spielt bei Cleantech-Innovationen ganz vorne mit, und ein gut funktionierender EU-Binnenmarkt ist wichtig für ihre Verbreitung. Deshalb fördert die EIB-Gruppe die Wettbewerbsfähigkeit Europas mit Investitionen in Netto-Null-Technologien und Ressourceneffizienz. Mit Risikokapital und strategischen Finanzierungen unterstützen wir Cleantech-Innovatoren bei der Entwicklung und Markteinführung von Spitzentechnologien, die ein grüneres, gerechteres Wachstum und eine nachhaltige Zukunft ermöglichen.“

EPA-Präsident António Campinos: „Angesichts immer neuer Rekordtemperaturen und der immer dringlicheren Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele kann ich den Bericht wirklich nur empfehlen. Ein verstärkter Einsatz sauberer und nachhaltiger Technologien ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft. Es ist ermutigend, dass Europas Erfinderinnen und Erfinder bei der Patentierung grüner Technologien führend sind. Entscheidend ist jedoch, dass die globalen Akteure im Bereich des geistigen Eigentums enger zusammenarbeiten. Der EU-Rechtsrahmen für den Schutz von Innovationen wurde im vergangenen Sommer gestärkt, als die Mitgliedstaaten dem EPA Verwaltungsaufgaben im Zusammenhang mit dem neuen einheitlichen Patentsystem übertrugen, das als ein in 17 EU-Mitgliedstaaten geltendes einheitliches Recht einen günstigeren, einfacheren Patentschutz bietet.“

Europas Cleantech-Innovatoren wünschen sich von der Politik vor allem eine europaweit einheitliche Regulierung und einen schnelleren Zugang zu Finanzierungen. Das würde der Branche am meisten helfen. Deshalb hat die EIB-Gruppe Programme wie die European Tech Champions Initiative (ETCI) und die Scale-up-Initiative ins Leben gerufen. Sie bieten verschiedene Finanzierungsinstrumente wie Kredite, Garantien, Startkapital, Risikokapital und strategische Venture-Debt-Finanzierungen, um die Finanzierungslücke zu schließen und Firmen in verschiedenen Wachstumsphasen zu unterstützen.

Mehr dazu im Bericht zur Finanzierung und Markteinführung sauberer und nachhaltiger Technologien.

Hintergrundinformationen

EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) ist die Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Ihre Mittel und ihr Know-how fließen in Projekte, die die Ziele der EU unterstützen. Die EIB-Gruppe arbeitet eng mit Partnern aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor zusammen, um nachhaltige Investitionen, Beschäftigung, Wirtschaftswachstum und Innovationen in Europa zu fördern.

EPA

Als eine der größten Einrichtungen des öffentlichen Dienstes in Europa beschäftigt das Europäische Patentamt (EPA) 6 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das EPA hat seinen Sitz in München und Büros in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien. Es wurde mit dem Ziel gegründet, die Kooperation bei Patenten in Europa zu verstärken. Dank des zentralisierten Patenterteilungsverfahrens des EPA können Erfinderinnen und Erfinder in bis zu 45 Ländern – ein Markt von rund 700 Millionen Menschen – einen hochwertigen Patentschutz erhalten. Das EPA ist außerdem die weltweit führende Behörde für Patentinformationen und Patentsuche.