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  • EIB-Darlehen (58 Millionen Euro) finanziert in bis zu neun Oblasten Aufbau, Renovierung und Modernisierung bestehender Berufsschulen und deren Umwandlung in Kompetenzzentren
  • EIB-Finanzierung ergänzt das 2019 eingeleitete Programm „EU4Skills: Better Skills for Modern Ukraine“, das von der Europäischen Union, Deutschland, Finnland, Polen und Estland kofinanziert wird
  • Investition profitiert von einem Zuschuss von 8,5 Millionen Euro für technische Hilfe, der über die Nachbarschaftsinvestitionsplattform (NIP) gewährt wird

Die Europäische Investitionsbank (EIB), die Bank der Europäischen Union, vergibt an das Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine 58 Millionen Euro für die laufende Modernisierung des Berufsbildungssystems des Landes. Das Darlehen der Bank der EU wird den Bau von rund neun Kompetenzzentren für die Berufsbildung in bis zu neun ukrainischen Oblasten – Tschernihiw, Donezk, Dnipropetrowsk, Iwano-Frankiwsk, Stadt Kiew, Odessa, Ternopil, Wolyn und Transkarpatien finanzieren – und Bildungseinrichtungen für über 10 000 Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler im Land verbessern.

Die Europäische Union ergänzt das Darlehen mit einem Zuschuss von 8,5 Millionen Euro aus der Nachbarschaftsinvestitionsplattform (NIP). Diese Mittel fließen in wichtige technische Hilfe für eine effiziente Projektvorbereitung und -durchführung und das Vergabeverfahren.

Diese EIB-Finanzierung ist Teil der Initiativen von „Team Europe“ in der Ukraine, mit denen die Reform und Modernisierung des dortigen Bildungssystems und das umweltfreundliche und nachhaltige soziale und wirtschaftliche Wachstum unterstützt werden. Das Darlehen trägt zur Umsetzung des Programms „EU4Skills: Better Skills for Modern Ukraine“ der Europäischen Union bei, das von Deutschland, Finnland, Polen und Estland kofinanziert wird.

Dieses Projekt trägt zu einem der Hauptziele der neuen Prioritäten für die Östliche Partnerschaft nach 2020 bei, nämlich dem Aufbau robuster, nachhaltiger und integrativer Volkswirtschaften, wobei die Notwendigkeit, insbesondere in junge Menschen zu investieren, im Mittelpunkt steht. Die in Brüssel am Rande des Gipfeltreffens zwischen der EU und den östlichen Partnern abgeschlossene Vereinbarung ist eine der vier großen Finanzierungsvereinbarungen in der Region im Umfang von insgesamt 171 Millionen Euro, bei denen Darlehen der EIB mit EU-Zuschüssen kombiniert werden.

Teresa Czerwińska, Vizepräsidentin der EIB mit Aufsicht über Finanzierungen in der Ukraine: „Die Unterstützung der Länder der Östlichen Partnerschaft ist nach wie vor von größter Bedeutung für die EIB. In Einklang mit EU-Prioritäten wollen wir ihre wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit steigern, die Lebensqualität ihrer Bürgerinnen und Bürger verbessern und politische Reformen anstoßen. Das Land ist der Hauptempfänger von EIB-Mitteln in der östlichen Nachbarschaft. Auf die Ukraine entfallen mehr als 60 Prozent aller Finanzierungen der Bank in der Region. Die heute unterzeichnete Vereinbarung wird dabei helfen, die Reform des Berufsbildungssystem in der Ukraine zu unterstützen. Wir sind zuversichtlich, dass das EIB-Darlehen und das EU4Skills-Programm die Berufsbildung für Jugendliche in der Ukraine attraktiver und populärer macht, damit sie eine erfolgreichen Berufskarriere starten können. Als Klimabank der EU sind wir überzeugt, dass dieses Darlehen auch zum grünen Wandel im Bildungswesen der Ukraine beitragen wird, indem es die Energieeffizienz von Berufsschuldgebäuden verbessert. Somit kommt es Jugendlichen, Lehrkräften und der Umwelt zugute.“

Katarína Mathernová, stellvertretende Generaldirektorin für Europäische Nachbarschaftspolitik und Erweiterungsverhandlungen und Leiterin der Gruppe zur Unterstützung der Ukraine: „Die Europäische Union unterstützt aktiv Reformen im ukrainischen Bildungssystem. Sektorübergreifende Kompetenzzentren für die Berufsbildung machen die Berufsbildung attraktiver für junge Menschen und sorgen dafür, dass die erworbenen Qualifikationen den Anforderungen des Arbeitsmarktes entsprechen. Dies ist eine langfristige Investition in das Bildungswesen, die nicht zur dazu beiträgt, aus der Berufsbildung einen attraktiven Bildungsweg für Junge zu machen, sondern sich auch positiv auf die Entwicklung der ukrainischen Wirtschaft auswirkt sowie Wettbewerb und Innovation im Land fördert.“

Olha Stefanishyna, stellvertretende Premierministerin für die europäische und euro-atlantische Integration der Ukraine: „Die Modernisierung und Entwicklung der Berufsbildung ist eine notwendige Investition in die wirtschaftliche Entwicklung der Ukraine. Dank der Zusammenarbeit mit der Europäischen Investitionsbank und mit der Unterstützung der Europäischen Union entstehen Multi-Level-Kompetenzzentren, die zur Reform des Berufsbildungssystems in der Ukraine beitragen. Dieses Projekt hilft uns dabei, die Lehr- und Lernbedingungen zu verbessern, angenehme Lebensbedingungen in den Wohnheimen für Schülerinnen und Schüler aus ländlichen Gegenden oder anderen Regionen zu schaffen, die Qualität der Ausbildung und die Jugendbeschäftigung zu erhöhen und Kosten zu senken.“

Team Europe investiert in ein modernes Bildungssystem für die Ukraine

Das EIB-Darlehen wird durch einen EU-Zuschuss ergänzt und finanziert neben dem Bau neuer regionaler Kompetenzzentren für die Berufsbildung auch die umfassende Renovierung und Modernisierung bestehender Berufsschulen. Dazu gehört auch die Modernisierung von Wohnheimen. Die Maßnahmen verbessern auch die Energieeffizienz der Gebäude, was zu Energieeinsparungen führt.

Berufsbildende Schulen mit moderner Infrastruktur helfen Jugendlichen in der Ukraine, Qualifikationen zu erwerben, die auf dem lokalen Arbeitsmarkt gefragt sind. So finden sie schneller eine Arbeit. Mithilfe der Finanzierung wird die Jugendarbeitslosigkeit im Land reduziert, das Wirtschaftswachstum beschleunigt, die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Unternehmen durch qualifiziertes Personal gesteigert und Innovation gefördert.

Hintergrundinformationen:

Die EIB in der Ukraine

Die EIB ist seit 2007 in der Ukraine tätig. Das Land ist der Hauptempfänger von EIB-Mitteln in der östlichen Nachbarschaft. Auf die Ukraine entfallen mehr als 60 Prozent aller Finanzierungen der Bank in der Region. Die EIB fördert dort soziale und wirtschaftliche Infrastruktur, Verkehr und Konnektivität, die Entwicklung des lokalen Privatsektors, Energieeffizienz, Klimaschutz und Innovation. Mit unterzeichneten Projekten im Umfang von rund sieben Milliarden Euro ist sie heute einer der größten Geldgeber in der Ukraine.

Die Nachbarschaftsinvestitionsplattform (NIP)

Die Nachbarschaftsinvestitionsplattform (NIP) unterstützt EU-Partnerländer im Rahmen der Europäischen Nachbarschaftspolitik (ENP) bei ihren Bemühungen um eine bessere Regierungsführung und wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Sie ergänzt dazu Darlehen europäischer öffentlicher Finanzierungsinstitutionen (wie der EIB) mit EU-Zuschüssen. Die NIP fördert hauptsächlich Infrastrukturprojekte in den Bereichen Energie, Verkehr und Umwelt, Sie unterstützt auch die Entwicklung des Privatsektors. Zuschüsse für technische Hilfe sollen eine hochwertige Umsetzung der finanzierten Projekte gewährleisten, im Sinne einer stärkeren Kohärenz zwischen den Projektenscheidungen der EIB, den Wirtschaftsreformen auf Länder- und Sektorebene und den allgemeinen Zielen der Europäischen Nachbarschaftspolitik.

EU4Skills

EU4Skills ist ein Programm, mit dem die Reform des Berufsbildungssystem in der Ukraine unterstützt werden soll. Das Programm wird von der Europäischen Union und ihren Mitgliedsländern, namentlich Deutschland, Finnland, Polen und Estland, unterstützt. Die Mittel für das Programm belaufen sich auf 63 Millionen Euro. Ziel von EU4Skills ist es, Berufsschulen zu modernisieren und Schulleiter und Lehrkräfte in sieben Pilot-Oblasten auszubilden: Tscherniwizi, Lwiw, Mykolajiw, Poltawa, Riwne, Winnyzja und Saporischschja. Das Programm erstreckt sich über den Zeitraum 2019–2023. EU4Skills wird von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in enger Zusammenarbeit mit ihren Partnern aus Finnland, Polen und Estland sowie der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) umgesetzt.